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Ein minimalistischer Roman. 14. Draußen

Ein minimalistischer Roman. 14. Draußen

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Ein minimalistischer Roman. 14. Draußen

Jena, zwischen Institut für Germanistische Sprachwissenschaft, Fürstengraben 30, und Botanischem Garten, 4. Dezember 2007. Nikon F 801s mit Nikkor f/1,8 85 mm auf Kodak VR 200 Plus. Scan: Nikon Coolscan V ED mit 3000 ppi (12 Megapixel). Bearbeitung: Ulead PhotoImpact 12. Rauschen entfernen: Helligkeitsrauschen Level 25/100. Farbrauschen Level 50/100. Schärfen Level 20/100. Tonwertkorrektur: Beschnitt -5 für die Lichter. Rahmen.




Kommentare 21

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  • Kerstin Stolzenburg 30. Januar 2008, 19:27

    Am Rande des Romans:

    Heute vor 75 Jahren ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Es war der Auftakt zum Holocaust. Nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar brach der bis dahin halbwegs gezügelte Terror der Nationalsozialisten in vollem Umfang los. Am Ende des Jahres waren ca. 100.000 Menschen verhaftet, die ersten 600 Menschen, darunter u.a. auch Juden, ermordet. Zwölf Jahre später sind es Millionen.

    Das Bild zeigt dieses undurchdringliche Dickicht, das man mit der nationalsozialistischen Diktatur in Bezug setzen könnte. In ihm sind die braunen Blätter als Symbol für die Gesinnung und die Parteinahme im Machtapparat und im Volk zu vermuten. Gleichwohl sind die Blätter abgestorben, wie auch die Gefühle bzw. die Sinne der Menschen, die anderen Menschen ein solch unglaubliches Leid zufügen konnten. Aufgrund der Perspektive im Bild meint man, ein unüberschaubares Meer an solch braunen Blättern zu sehen. Wie hätte man in einer solchen Situation, vor dieser Hecke stehend, selbst entschieden, wenn man der Propagandakampagnen nicht aufgesessen wäre. Hätte man sich bewusst gegen diesen Wahnsinn gestellt, sich ausgegrenzt, auch auf die Gefahr hin, von den zurechtgestutzten Ästen der Hecke aufgespießt zu werden? Hätte man den Mut und die Kraft dazu gehabt, weil es vielleicht einer der wenigen, mit dem Gewissen zu vereinbarenden Wege gewesen wäre?

    Und wie steht es heute? Auch in diesem Fall ist das Herz dieser "braunen" Hecke nicht tot. Rechtes Gedankengut ist seit Jahren aktuell.
    Auch heute gibt es neben diesen, zu jeder Zeit auftretenden, unverbesserlichen Dummköpfen, auch gesellschaftliche Problemzonen, in denen der Nährboden für derartige Überzeugungen und die daraus resultierenden Handlungen geschaffen wurde bzw. wird.
    Dort gälte es, bewusst einzugreifen, die Grundsituation zu ändern, den Menschen eine Daseinsberechtigung mit allen Rechten und Pflichten anzubieten, d.h., Arbeit zu schaffen, sie von der Straße zu holen, damit sie ihrem Leben einen Sinn geben können. Es ist sicher nur einer von vielen möglichen Ansatzpunkten, um vom "Draußen" wieder oder überhaupt einmal ins "Drinnen" zu kommen, aber vielleicht einer der wirkungsvollen.

    Kerstin

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  • Adrian K 28. Januar 2008, 20:17

    Weil sich zu viele Beerdigungsinstitute des Gedichtes bedienen, habe ich es (vorhin) kurzerhand gelöscht.
    Gut jetzt lösche ich das andere.
    Gruß Adrian
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  • Andreas Denhoff 28. Januar 2008, 16:42

    Hier scheinen sich deine Protagonisten im Gestrüpp des Lebens zu verlieren, es scheint sogar der Herbst des Lebens zu sein. Wie sie daraus kommen wissen wir jetzt noch nicht. Das Laub ist nicht gefallen, es "beharrt" hartnäckig auf seine Position, aber wenn der Frühling naht, wird das Grün wieder über das Braun siegen.Was wird aus der "Bänkelei".
    Gruß Andreas
  • Adrian K 27. Januar 2008, 20:51

    Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
    als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
    sie fallen mit verneinender Gebärde.
    Und in den Nächten fällt die schwere Erde
    aus allen Sternen in die Einsamkeit.

    Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
    Und sieh dir andre an: es ist in allen.

    Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
    unendlich sanft in seinen Händen hält
    Rainer Maria Rilke
    Gruß Adrian
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  • Karl-Dieter Frost 27. Januar 2008, 20:12

    Wer hat sie in seinem Leben noch nicht erlebt, die schmerzhaften, kraus verdrehten Gedanken und Gefühle, die dieses welke Laub hier symbolisieren mögen, die auf Menschen nach Trennung, Streit oder Ungewissheit einwirken. Sofern sie die Belastungsgrenze des Betroffenen nicht überschreiten (was bedauernswerter Weise bei vielen dazu führt, dass sie selbst kaum aus dem "Loch" heraus finden, in das sie gefallen sind) hilft dieser Verarbeitungsprozess auch, einen neuen Bestimmungspunkt, eine Sinnesreinigung oder einen Neuanfang zu finden, um sich hinterher in völlig neuen Bahnen oder mit verändertem Bewußtsein in den alten Bahnen zu bewegen. Wünschen wir den Beiden die Kraft dazu!
    Gruß KD
    Gruß KD
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