Die deutsche Lust an der Fotografie

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Clara Hase Clara Hase   Beitrag 91 von 113
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mal Link gebe - lest auch mal, was dort alles gezeigt werden wird:
http://deichtorhallen.de/index.php?id=402
Pixelfärber Pixelfärber Beitrag 92 von 113
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Die große Anzahl der ausgedruckten Fotos hat meiner Einschätzung nach nur wenig mit Erinnerung zu tun. Ausgedruckte Fotos sind einfach praktisch. Sie benötigen keine Geräte, man kann sie im Kreis herumgehen lassen und alle Leute am Tisch haben gleichzeitig etwas zum Gucken.

Natürlich gibt es noch die typischen Erinnerungsfotos wie Familienfeiern, "Unser Kind", Klassentreffen, Mannschaftsfotos (beim Sportverein) und dergleichen. Doch die Masse ist das bestimmt nicht. Die meisten Fotos, die ausgedruckt werden, dürften wohl eher entstehen bei Ausflügen, bei Veranstaltungen, im Urlaub, etc. Diese dienen aber weniger der Erinnerung, sondern zur Illustrierung von Erlebnisschilderungen, solange man die Erlebnisse noch frisch in Erinnerung hat.

Fiktives Beispiel: Ich bin bei Leuten zu Besuch, die mir vor zehn Jahren ihre Fotos von Straßburg gezeigt haben, und weil ich demnächst selbst nach Straßburg fahre, bitte ich sie, mir nochmal ihre alten Fotos zu zeigen. Welche Art von Antwort ist wahrscheinlicher?
A - Ja gern, wir haben sie erst neulich wieder angeschaut.
B - Ach herrje, ob ich die jetzt gleich finde.
Und falls der Stapel wider Erwarten doch gleich gefunden wird, könnte ich wetten, dass die Fotos durcheinander sind, weil sie seit dem letzten Herumzeigen (vor 10 Jahren) nicht mehr angefasst worden sind.

Beim ambitionierten Hobbyfotografen mag das anders sein.
Alice vom See Alice vom See   Beitrag 93 von 113
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Zitat: Ehemaliges Mitglied 0815 04.08.14, 18:30Zum zitierten Beitrag>>Die Bilderflut insgesamt ist aber durchaus Rauschen und die Bilder des Absturzes gehen in diesem Rauschen unter...<<

Das tun sie nicht, weil sie jederzeit gesucht und herausgefiltert werden können.


Wenn Du in diesem Rauschen sehen willst, was aktuell ist, dann siehst Du bei dieser Bilderflut nur Rauschen. Du musst dich also für etwas spezielles interessieren, dann kannst Du aus der Masse gezielt die Bilder heraus suchen, die dich interessieren. Es können Absturzbilder sein, es können genau so Bilder von Ernas Geburtstag sein. Allein aus dem Rauschen gewinnt man aber kaum eine Erkenntnis.
Clara Hase Clara Hase   Beitrag 94 von 113
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Zitat: Pixelfärber 04.08.14, 21:24Zum zitierten BeitragDoch die Masse ist das bestimmt nicht. Die meisten Fotos, die ausgedruckt werden, dürften wohl eher entstehen bei Ausflügen, bei Veranstaltungen, im Urlaub, etc. Diese dienen aber weniger der Erinnerung, sondern zur Illustrierung von Erlebnisschilderungen, solange man die Erlebnisse noch frisch in Erinnerung hat.
das ist genau das, was ich gerade nicht ausdrucken lasse - ausser tatsächliche familienfotos aus dem heimschen Umfeld - und auch nicht alle.
Und die wandern wie eh und je nach Jahreszahl in Ordner die ich für alben halte. einkelin und Kinder haben eigene Alben - für uns Eltern gehts nach Jahren mit inhaltsverzeichnis.

Aber von den digitalen lasse ich sonst eher das übrige ausdrucken, das was mir gefällt oder anderen gefallen könnte.
Da bin ich wohl eine Ausnahme oder zu alt ;-)
XYniel XYniel Beitrag 95 von 113
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muss man sich vor wem fürs fotografieren rechtfertigen? bei den ewig gestrigen?
Pixelfärber Pixelfärber Beitrag 96 von 113
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Zitat: Clara Hase 05.08.14, 00:03Zum zitierten Beitragdas ist genau das, was ich gerade nicht ausdrucken lasse - ausser tatsächliche familienfotos aus dem heimschen Umfeld - und auch nicht alle.
Und die wandern wie eh und je nach Jahreszahl in Ordner die ich für alben halte. einkelin und Kinder haben eigene Alben - für uns Eltern gehts nach Jahren mit inhaltsverzeichnis.

Aber von den digitalen lasse ich sonst eher das übrige ausdrucken, das was mir gefällt oder anderen gefallen könnte.
Da bin ich wohl eine Ausnahme oder zu alt ;-)


Das ist kein Widerspruch. Die Erinnerungsfotos (Familienmitglieder) werden ausgedruckt und sortiert aufbewahrt. Bei den übrigen Fotos selektierst du, weil du eher zu den ambitionierten Hobbyfotografen gehörst, also zu den Ausnahmen. Ich rede aber von Leuten, die sich nicht für Fotocommunities, Bildgestaltung, Bildqualität, etc. interessieren. In meinem Umfeld sind das z.B. Vereinsmitglieder vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Radfahr-Club). Da geht es meistens um Fotos von Radtouren, um Wegebeschaffenheit, Höhenunterschiede, Übernachtungsmöglichkeiten. Manchmal werden private Fotos herausgezogen, bevor der Stapel in Umlauf gegeben wird. Ich denke an meine Nachbarn, die im Hof zusammensitzen und vom Urlaub erzählen. Ein Freund von mir hat Geschichte studiert und zeigt mir regelmäßig Fotos von Kirchen. Dabei geht es ihm um Details, oft unansehnliche, aber historisch bedeutsame. Seine Erläuterungen dazu gleichen geführten Rundgängen. Seine Stapel sind die dicksten. Er druckt immer alles aus und zieht nur die Fotos heraus, bei denen man nichts mehr erkennen kann.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 97 von 113
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Zitat: XYniel 05.08.14, 00:37Zum zitierten Beitragmuss man sich vor wem fürs fotografieren rechtfertigen? bei den ewig gestrigen?
Und ist nicht jedes Foto gleichzeitig auch Erinnerung?Ein gefrorener Moment? Spätestens dann wenn es einem wieder in die Finger kommt?
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 98 von 113
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Für mich macht es wenig Sinn, danach zu fragen, welche Tropfen für das Rauschen eines Wasserfalles verantwortlich sind.
Selbstverständlich trägt jedes Foto seinen Anteil zum Rauschen bei. Dabei heben sich aus meiner Perspektive natürlich die Fotos besonders hervor, die meine eigenen Interessen thematisieren oder/und meinen eigenen Vorstellungen bzw. Vorurteilen vom Sinn und Zweck des Fotografierens bzw. der Fotografie entsprechen.

Es ist wie auf einer grossen Cocktailparty, viele Menschen stehen in mehr oder weniger kleinen Gruppen zusammen und plaudern - und erzeugen damit ein recht lautes, unverständliches Gemurmel. Hie und da hört man vielleicht kurz ein spitzes Lachen oder ein Husten aus diesem Geräuschteppich heraus.
Sobald aber jemand unseren Namen ausspricht, drehen wir uns zum Sprecher hin. Auch andere Wortfetzen, die mit unseren Interessen zu tun haben (z.B. "Fotografie", "fotocommunity", "Winogrand", "Rakete"...) können wir deutlich aus dem Gemurmel heraushören.
Haben wir einen Gesprächspartner gefunden, so haben wir keine Schwierigkeiten, uns mit ihm trotz des Lärms in normaler Lautstärke zu unterhalten.

Man nennt diese Fähigkeit, "unwichtige" Sinneseindrücke auszublenden, bzw. zu unterdrücken bevor sie ins Bewusstsein gelangen, tatsächlich den Cocktailparty-Effekt. Ich nenn' es einfach "Aufmerksamkeit".

Das ist wie beim Fotografieren, da geht es schliesslich auch vor allem ums ausblenden.

Der Cocktailparty-Effekt greift natürlich auch beim Betrachten von Fotos; mit anderen Worten, wenn wir uns ein Bild anschauen, dann entscheidet in erster Instanz unser Unterbewusstsein, ob das Bild irgendwie "interessant" ist.
Ich glaube, vielen Fotografen ist nicht so wirklich bewusst, wie enorm wichtig die ersten paar Millisekunden sind, in denen der Betrachter das Foto schon im Kopf hat, aber noch nicht angefangen hat, sich darüber Gedanken zu machen.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 99 von 113
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Zitat: Anna Log 05.08.14, 01:45Zum zitierten BeitragZitat: XYniel 05.08.14, 00:37Zum zitierten Beitragmuss man sich vor wem fürs fotografieren rechtfertigen? bei den ewig gestrigen?
Und ist nicht jedes Foto gleichzeitig auch Erinnerung?Ein gefrorener Moment? Spätestens dann wenn es einem wieder in die Finger kommt?


Die vielen Leben eines Bildes halt. Das Pressefoto, das am Wettbewerb teilnimmt, das schnelle Bild, das als Kurzmitteilung dient und in Grosspapas Diaporama anlässlich einer Geburtstagsfeier auftaucht und auf einer DVD weiterlebt, Portraits, die im Auftrag gemacht werden und später das Lebenswerk des Fotografen zieren etc. Vielleicht ist es besser, sich an den primären Zweck zu halten, wenn man erörtern will, warum das Papierbild weiter existiert*. Ich gehe davon aus, dass es diesen primären Zweck gibt. Vielleicht weiss jemand, was Rakete meint, wenn er sagt, dass die Leute die Bilder ja gar nicht mehr anschauen (bezogen auf die Massen von Aufnahmen, die von Touristen gemacht werden, glaub ich). Das würde ja bedeuten, dass sie gar kein "Leben" mehr haben. Für mich ist das unvorstellbar.

*obschon dies (die vielen Leben) natürlich auch eine Rolle spielen kann und die Prints immerhin vermehrt.



Keine Ahnung, was XY zu seinem Einwand bewogen hat, was er sich dabei gedacht hat und welchen Bezug dies zur laufenden Diskussion haben könnte. Entführungsversuch?
XYniel XYniel Beitrag 100 von 113
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Zitat: Anna Log 05.08.14, 01:45Zum zitierten BeitragZitat: XYniel 05.08.14, 00:37Zum zitierten Beitragmuss man sich vor wem fürs fotografieren rechtfertigen? bei den ewig gestrigen?
Und ist nicht jedes Foto gleichzeitig auch Erinnerung?Ein gefrorener Moment? Spätestens dann wenn es einem wieder in die Finger kommt?

ja, absolut,
eines von vielen "funktionen" eines bildes. ist doch der Moment ja einen Moment später schon wieder weg und nur mehr in der verblassenden Erinnerung vorhanden. da kann ein Foto druchaus auffrischend wirken...

ich denke auch, dass wir erstens nicht alle Milliarden bilder dieser welt schauen müssen, sondern vor allem einmal die eigenen und diese sind ja überschaubar ;-)
und deren "Funktionen" sind wohl so vielschichtig wie Situationen und fotografen.
Clara Hase Clara Hase   Beitrag 101 von 113
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Zitat: Dame Eda 05.08.14, 05:26Zum zitierten BeitragIch glaube, vielen Fotografen ist nicht so wirklich bewusst, wie enorm wichtig die ersten paar Millisekunden sind, in denen der Betrachter das Foto schon im Kopf hat, aber noch nicht angefangen hat, sich darüber Gedanken zu machen.
also, obwohl ich mir Mühe gebe das foto zu gestalten - dieses "vorher" einen Kopf machen - das geht bei Stillleben
aber draussen im Welt gehe ich umher wie ein Abenteurer der seine Welt das erste Mal sieht. Die Bilder die gemacht wurden, produzieren erst Gedanken - auch die schlechten Bildern nebenbei gesagt.

Dieses "vorher" ist wohl eher einer Lehrstube entsprungen.
Natürlich gucke ich bei speziellen dingen wie Feuerwerk, Blue harbour auch, wie ich das denn technisch hinbekomme, damit das Bild überhaupt etwas wird, oder ein Autorennen zB., oder bei Menschenandrang wo ich mich hinstellen kann
ich lasse mich also eigentlich eher leiten und auch verleiten. Besonders seit der digitalen Zeiten - analog hielt ich fest was ich schön fand. Das ist digital eher manchmal auch anders herum: ich fotografiere was mich nervt - witzig ist, empört oder auch nur wundert wenn ich schon mal vor Ort war. Oder auch um etwas genauer festzuhalten, als nur mit dem oberflächlichen Blick eines Gesamteindrucks


Zitat: Ehemaliges Mitglied 0815 05.08.14, 08:43Zum zitierten BeitragVielleicht weiss jemand, was Rakete meint, wenn er sagt, dass die Leute die Bilder ja gar nicht mehr anschauen (bezogen auf die Massen von Aufnahmen, die von Touristen gemacht werden,
Grins irgendwer hatte immer das Wort Werteverfall im Munde - und "schnelllebige Zeit".

die ersten Jahre hatte ich nach einer Tour auch nichts besseres zu tun, als alles fallen zu lassen um an den PC zur Sichtung zu kommen - das schien mir aber auch zeitraubend und auch nicht immer sinnvoll wenn ich noch unter dem Rausch der Eindrücke stand. die Bewertung der Bilder von mir selbst fiel dann selten gut aus oder es entfleuchte mir: hätte ich doch.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 102 von 113
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>>die ersten Jahre hatte ich nach einer Tour auch nichts besseres zu tun, als alles fallen zu lassen um an den PC zur Sichtung zu kommen - das schien mir aber auch zeitraubend und auch nicht immer sinnvoll wenn ich noch unter dem Rausch der Eindrücke stand. die Bewertung der Bilder von mir selbst fiel dann selten gut aus oder es entfleuchte mir: hätte ich doch.<<

Die leidige Diskrepanz zwischen Vorstellung und Ergebnis, die wohl jeder aus seinen Anfängen kennt, dadurch überwinden, dass man die Fotos gar nicht mehr anschaut? Das kann Rakete wohl nicht gemeint haben;)
Clara Hase Clara Hase   Beitrag 103 von 113
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nein, ich denke auch dass er das nicht meinte, sondern eher die damit einhergehende Schnelllebigkeit
was gestern in war ist heute out - ebenso bei verteilen - denn das kenne ich auch, wenn ich dann erst nach Monaten denke, ach - war eigentlich nicht so schlecht - aber dann passte es auch hier in der Fc nicht mehr, weil die Triebfeder auch bei anderen inzwischen ganz woanders lag - also Bilder schon schlummerten und bereits zur Geschichte im historischen Sinne lagen. ICH als einzige hatte dann natürlich geschaut -
aber alles herzeigen, dazu reichts nicht - formal und auch vom Aufwand her.

Ich glaube es ging wohl darum, das die Leute bei bestimmten Gelegenheiten abfeuern und dann sagen, sie schauen die Stadt (durch die Fotos) zu Hause an - beim abfeuern wirds halt zuviel, was dann zu sichten wäre.
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 104 von 113
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Zitat: Clara Hase 05.08.14, 11:07Zum zitierten BeitragZitat: Dame Eda 05.08.14, 05:26Zum zitierten BeitragIch glaube, vielen Fotografen ist nicht so wirklich bewusst, wie enorm wichtig die ersten paar Millisekunden sind, in denen der Betrachter das Foto schon im Kopf hat, aber noch nicht angefangen hat, sich darüber Gedanken zu machen.
also, obwohl ich mir Mühe gebe das foto zu gestalten - dieses "vorher" einen Kopf machen - das geht bei Stillleben
aber draussen im Welt gehe ich umher wie ein Abenteurer der seine Welt das erste Mal sieht. Die Bilder die gemacht wurden, produzieren erst Gedanken - auch die schlechten Bildern nebenbei gesagt.

Dieses "vorher" ist wohl eher einer Lehrstube entsprungen.


Aus welchem Stübchen darf's den sein, bitteschön?

Aber ich glaube, du hast mich sowieso gründlich missverstanden. Ich hab' nicht geschrieben, der Fotograf, solle sich vorher einen Kopf machen. Im Gegenteil, die weit verbreitete Idee, ein Fotograf soll sich erst ein Bild im Kopf machen, um dann zu versuchen es mit der Kamera möglichst genau so zu "realisieren", halte ich - ausser zu Übungszwecken - für ziemlich witzlos.

Zitat: Clara Hase 05.08.14, 11:07Zum zitierten BeitragDie Bilder die gemacht wurden, produzieren erst Gedanken - auch die schlechten Bildern nebenbei gesagt.

Mitunter "produzieren" offenbar sogar die Bilder, die nicht gemacht wurden, Gedanken... ;-)
Aber wie gesagt, mir ging's hier nicht so sehr ums (Nach)Denken, sondern um's Sehen respektive um die Aufmerksamkeit.
Pixelfärber Pixelfärber Beitrag 105 von 113
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Zitat: Ehemaliges Mitglied 0815 05.08.14, 08:43Zum zitierten BeitragVielleicht weiss jemand, was Rakete meint, wenn er sagt, dass die Leute die Bilder ja gar nicht mehr anschauen (bezogen auf die Massen von Aufnahmen, die von Touristen gemacht werden, glaub ich).
Er meinte zwei verschiedene Phänomene:
1. Japanische Touristen, die schon zu Analogzeiten massenweise Fotos machten, weil ihnen diese Souvenirs der Reise scheinbar wichtiger waren als die Wirklichkeit der Reise.
2. Leute, die ihre Fotos ins Internet hochladen, ohne sie vorher (prüfend) anzuschauen.

Jim Rakete sprach auch von der Verantwortung für das Bild. Bei ihm trifft das zu, sogar in zweifacher Hinsicht, gegenüber dem Kunden und gegenüber dem Porträtierten. Wer aber ohne Kundenauftrag fotografiert und zum Beispiel Blumenmakros in seinem Garten macht, um sich einen Kalender in sein Zimmer zu hängen, ist zwar Verursacher, trägt aber keine Verantwortung. Gegenüber wem denn?

Alle drei Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass Fotografie einen entscheidenden Moment festhalte. Gegenbeispiel: Table-Top-Aufnahmen ohne Bewegung bei künstlichem Licht. Wann ist bei einer solchen Aufnahme der entscheidende Moment? (Man kann auch noch eine Staubschutzhaube über den Aufbau stülpen.)

Fotografie ist halt viel zu vielseitig für so eine Sendung. Die Diskussion generiert Halbwahrheiten, weil jeder Diskussionsteilnehmer in der knappen Zeit sein eigenes Arbeitsgebiet in den Vordergrund rücken möchte. Ein Marktforscher wäre für das Thema vermutlich geeigneter gewesen, aber das Thema war sowieso nur als Aufreißer gedacht. Hier sollte ein Buchautor vorgestellt und die Eröffnung eines Ausstellungshauses bekannt gegeben werden. Dazu wurde ein prominenter Praktiker eingeladen, der als Klammer zwischen den beiden ungleichen Theoretikern fungieren und für Lebhaftigkeit sorgen sollte. Letzteres ist gelungen.
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