Golden_Eye


Premium (Pro), Mülheim a.d. Ruhr

Vergessen

Ein freudiges Lächeln lag auf ihrem
schon faltigen Gesicht.
Diese Fahrt in's Blaue ...
dorthin,
wo das Meer tobt - und sie.
Dorthin,
wo sie beinahe ausgelassen
wie ein Kind den Sand unter ihren Füßen spüren wird.

Sie klatschte in ihre Hände,
als wollte sie jede einzelne Muschel begrüßen.
Ich hörte ihr still zu,
wie immer
und nahm jedes ihrer sich fast schon überschlagenden Worte wahr.
Den anderen winkte sie,
wie immer.
Schließlich würde man sich ja begegnen,
wieder sehen,
dort,
am Strand.

"Wann sind wir denn da", fragte sie,
wie immer,
während ich etwas besorgt auf die Uhr schaute,
denn schließlich wollte ich ja pünktlich sein,
mit ihr,
wie immer.
"Bald", sagte ich, ... "bald"
und bemerkte den Tropfen an ihrer Nasenspitze.
Doch mein Griff in die Tasche führte in's Leere.
Ich hatte sie einfach ...
vergessen.


(Claudia G.)

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Kommentare 13

  • Rolf Paul Fütterer 11. September 2016, 23:42

    Sehr selten fehlen mir Worte. Schon dein Bild haben mich diese
    vergeblich suchen lassen und dann las ich deine Worte zum Bild
    und ich wußte bzw. spürte es: "Es ist alles gesagt".
    Bewundernde und zutiefst dankbare Grüße von Rolf

    "Wenn die Seele Nahrung bekommt, dann versiegen die Tränen."
    von Rolf Fütterer
  • Susanne H. Fotografie 11. August 2016, 19:08

    manchmal ist unser Blick verklärt und alles scheint ausweglos ' unscharf' hat keine Orientierung ' das transportiert dein Bild ' sehr gut' und hat für mich keinen Bezug zum "Schärfeverlauf oder Schärfepunkt" genau diesen gilt es wieder zu finden ' den Fokus' und so kann dein Bild heilsam wirken ' meditativ' und motivierend.
    Kein Mensch möchte in der Unschärfe seines Lebens verharren!!
    Eine tiefgründige Fotoarbeit' für die ich bevor ich mich nun an die Umsetzung machte' lange Zeit brauchte' glG Susanne
  • ingeborg m. 27. Juli 2016, 9:01

    Dein Bild zusammen mit dem Text gehen unter die Haut, berühren intensiv.
    Dein Bild wirft mir die Frage auf, wie weit können wir übehaupt hineinfühlen in die Welt eines anderen....
    Eine ganz wunderbare, tiefsinnige Arbeit!
    LG Ingeborg
  • rolandblum photography 21. Juli 2016, 14:12

    bin bewegt von bild und text ! eine lyrische arbeit der extraklasse !

    lg
    roland
  • Wirrwul 19. Juli 2016, 23:05

    Mutig, würde ich sagen. Ein total unscharfes Bild einzustellen ist nun wirklich nicht üblich. Wo doch i.d.R. um Schärfe und deren Verlauf viel geredet wird. Dunkles befindet sich in einer Landschaft, Horizont, Himmel, Erde. Wo ist der Scheibenwischer!
    Ich nehme den Bildtitel mit zu meinen Betrachtung. Und? Jetzt schaut es gleich ganz anders aus. Die Unschärfe, das verschwommene bekommt plötzlich einen Sinn. Oder? Es ist eigentlich Egal was zu sehen sein könnte, es ist ja schon vergessen. Zwei Kreise, wie unnatürliche Seifenblasen, schweben einen entgegen. Sie haben zarte, aber scharfe Ränder. Was bedeutet dies? Habs vergessen.

    Mutig.
    Ich kann nicht sagen, das es mir gefällt. Es muss nicht alles „gefalle“. Dein Bild ist Anregend, Tiefgründig und darum Gut!

    LG, Heini
  • fotoGrafica 18. Juli 2016, 9:44

    kunst-ahnung
    gruss wolfgang
  • Charly Charity 17. Juli 2016, 0:28

    Ein vergessenes Thema ... es gibt Menschen die damit in Berührung kommen, an anderen scheint es vorbeizugehen ... wer kennt schon die Gründe dafür.
    Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger Antworten habe ich, doch seit meiner eigenen Berührung mit diesem Thema, gehen mir ein paar Gedanken durch den Kopf ....
    ....... wir interpretieren viel zu viele eigene Ängste in dieses Thema hinein ... die Menschen, die es betrifft, sind in gewisser Weise glücklich ... für uns unvorstellbar ... doch es stellen sich ein paar Fragen:
    Was ist Glück überhaupt und wie muß es aussehen ... Ist es nicht eher eine Anmaßung, dass Glück anderer beurteilen zu wollen und .... Vielleicht funktioniert das mit dem Glück vollkommen anders ....
    Wir urteilen und veruteilen zu viel und zu schnell und wir unterstellen den Menschen zu viel und zu schnell Dinge, die wir weder beurteilen können noch sollten.

    Es gibt ein schönes Sprichwort, es lautet:
    Eine Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied.
    Wie geht unsere Gesellschaft mit den schwächsten Gliedern um und ... sind die vermeintlich schwächsten Glieder überhaupt wirklich die schwächsten Glieder und/oder halten sie uns vor Augen wo wir vielleicht versagen ........... ? ...... es sind Menschen, die uns "Arbeit" machen und deren Pflege Geld kostet und die für die Gesellschaft nicht mehr arbeiten können, sie sind unproduktiv! Doch ist das wirklich wahr?

    Ich komme gerade von einem Foto, da stand im Begleittext: Wir sollten jedes Leben auf Händen tragen ........... !

    lg Dagmar
  • Feefee 16. Juli 2016, 20:08

    Dein Bild und die Lyrik sind einfach ne Wucht.
    Liebe Grüsse Ingrid
  • claudia scheuber 16. Juli 2016, 19:57

    sehr berührend, ich bekomme Gänsehaut. lg.claudia
  • rafael g. 16. Juli 2016, 12:36

    daran darf man sich erinnern!
    gutes bild
    guter text
    ..
    liebe grüße
  • open-shut 16. Juli 2016, 8:35

    Fahrt in die Erinnerung. Und das Vergessen fährt mit. Dein Gesamtkunstwerk berührt mich sehr.
    Gruß - Manfred
  • derbaldinger 15. Juli 2016, 23:26

    Der Text berührt mich sehr...
    ... und dann noch das Bild dazu...
    Claudia - !!!!!
    Ich kann's nicht beschreiben!
    ... es steckt unter der Haut!

    LG Dieter
  • Erhard Nielk 15. Juli 2016, 22:11

    ....ein thema, das gerne verdrängt wird, nach dem motto: "hurra, wir leben noch."
    deine zeilen, machen nachdenklich....und ich dachte an meine arbeit:
    "wenn die erinnerung schwindet".
    ein befreundeter arzt sagte mir auf meine fragen: sie leben in einer anderen welt,
    die wir nicht verstehen können und sie sind auf ihre art glücklich, ......nicht immer,
    aber..................?...eine berührende arbeit, von foto und text.....................lg erhard

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Kamera Canon EOS 550D
Objektiv EF100mm f/2.8L Macro IS USM
Blende 6.3
Belichtungszeit 1/320
Brennweite 100.0 mm
ISO 100

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