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Unmut erzeugend...

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Michael P.-Becker


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Unmut erzeugend...

Habe lange überlegt, ob ich fotografiere und auch veröffentliche. Auch in meiner Heimatstadt begegnen mir immer öfter diese Formen von Betteln. EIne Passantin sprach mich an, die lange in der Verwaltung beim Ordnungsamt arbeitete. SIe hatte differenzierte Vorstellungen darüber, was zu tun sei. Verwies auf die "Stadtrechte" der Stadt Köln, in der unter §12 diese Art des aggressiven Bettelns nicht gestattet ist. Was ist die Alternative. Ein schwieriges Thema. Mir selbst geht es so, dass mir solche Bilder eher aggressive Gefühle verursachen, weil mich die Menschen mit meiner Lebenssituation konfrontieren, mir auch ein schlechtes Gewissen machen. Mit 20 Cent ist dieses Problem aber nur für einen Moment gelöst, bis zur nächsten Ecke. SIe tut nichts, sie sitzt nur da, sie macht eigentlich nichts böses, es sind meine Gefühle die mich beunruhigen, aber nicht weiß, was ich ändern kann. Ein paar Gedankenebenen höher wird es dann politisch, dann wird es noch schwieriger.....

Kommentare 8

  • Dorothee 9 6. April 2017, 13:08

    Mittlerweile weiß man aus der Presse, wie diese Bettlerbanden ticken. Dass sie ihr Geld abgeben müssen, dass sie nur so krank tun usw. Ich habe Null Mitleid mit ihnen.
    Mit wem ich Mitgefühl habe, sind die Flaschensammler, die in diese versifften Mülleimer reingreifen müssen, um vielleicht 5 Cent für eine Flasche zu bekommen.
  • LindeA. 11. März 2017, 15:57

    Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen.
    Einerseits geht es uns gut und man könnte problemlos ein paar Euro spenden, aber andererseits möchte ich nicht die rumänische oder russische Mafia alimentieren.

    LG
    Linde
  • Stefan Jo Fuchs 24. Februar 2017, 6:57

    ganz schwieriges Thema, auf der einen Seite verdrängen wir inständig, was wir an Elend und Armut wahrnehmen, es wäre aber auch nicht gesund und kaum auszuhalten, das ganze Leid der Welt an sich heranlassen zu wollen - auf der anderen Seite entstehen ganze mafiöse Industrien, die zugleich diese armen Menschen und uns auszunutzen versuchen. Es gibt keine Skrupel, die Menschen im egoistischen bis böswilligen Eigeninteresse nicht locker zu überwinden wüssten...
    lg stefan
  • Brigitte H... 23. Februar 2017, 15:51



    Eines der Probleme die Europa hat ,die armen Menschen der Bettelmafia...
    Mir tun besonders die alten Frauen leid , die ihr Dasein in dieser Haltung auf den Straßen verbringen , von skrupellosen "Geschäftsmännern" missbraucht werden..

    Ich gebe grundsätzlich kein Geld mehr , etwas zu essen vom nächsten Bäcker schon...
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-126149122.html
    Ich verlinke mal den Artikel aus dem Spiegel,er zeigt die Hintergründe hier in HH..
    Verstehe dich und deine Empfindungen gut ,dein letzter Satz bringt es
    auf den Punkt..

    liebe Grüße ,Brigitte
  • Ottmar Niessen 23. Februar 2017, 14:07

    Ich glaube, lieber Michael, wir haben heute beide ein ähnliches Thema...
    Als Foto genial...weil es ALLES zeigt...als Situation unglaublich brutal...
    Ich finde Deinen Text dazu sehr wichtig - ohne wäre es schwer zu ertragen - !
    Die Situation die Du fotografiert hast...Deine Gefühle dabei...was löst es hier bei uns aus...eine Situation die wir alle kennen...ist das hier der richtige Ort dies zu präsentieren...
    Für mich ein klares JA. Eine Fotocommunity, die nun weis Gott keine reine Fotodiskussionsplattform mit kritischen Kommentaren zur Verbesserung des Fotos mehr ist, muss auch "solche Fotos" mit ihrem intensiven sozialen und "gesellschaftskritischen" Anliegen" darstellen...so ist das Leben - so ist die Situation z.B. auch in Deutschland...
    Mal "inne" halten und "nachdenken"...wenn möglich dann für sich eine Lösung finden und "handeln"...in einer momentanen sehr schwierigen politischen "Welt" - vielleicht sogar politischem Umbruch - schwierig...sehr schwierig...?
    Herzlichen Gruß
    Ottmar
  • P. Hansen 23. Februar 2017, 13:59

    ... in der Tat.
    LG Peter
  • ShivaK 23. Februar 2017, 13:27

    ich musste ein bisschen überlegen, ob ich etwas zu dem Foto sagen will. Als Foto ist es ziemlich gnadenlos, weil Du von unten schaust, als wolltest Du mit aller Macht ihr Gesicht sehen. Sie schaut nicht. Und Du lässt uns mit Dir schauen. Das hat etwas Provozierendes, in der Kunst und Fotografie durchaus üblich. Das hat aber auch etwas sehr Offenlegendes, schaut, wie ich das sehe und empfinde. Das ist ungewöhnlich hier in der fc, weil es weit über das Darstellende hinausgeht. Ich gehe soweit zu sagen: es geht in dem Foto um Dich, nicht um sie. Das macht es für mich spannend und lässt mich länger hinschauen. Meine Gefühle in vergleichbaren Situationen sind ambivalent ... es geht mich nichts an, und natürlich geht es uns alle was an. Ich spüre in mich hinein und gehe fast immer vorbei; ich kann und will die Welt nicht retten.
  • Michael P.-Becker 23. Februar 2017, 12:50

    In diesem Fall geht die Geschichte noch weiter. Die Passantin berichtete, dass sie die Frau seit knapp zwei Jahren immer wieder in der Stadt gesehen hat. In der Situation wie auf dem Bild, aber auch normal einkaufend und angezogen in der Stadt. Was nun? Ist es dann ein Nebenjob ?

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Objektiv EF24-70mm f/2.8L USM
Blende 2.8
Belichtungszeit 1/60
Brennweite 67.0 mm
ISO 200

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