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Teig kneten auf chinesisch

Teig kneten auf chinesisch

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Siegmar v. L.


Premium (World), Münster - (Shanghai) - Buenos Aires

Teig kneten auf chinesisch

Chinesisches Essen

von René Knauthe · Veröffentlicht 19. August 2017 · Aktualisiert 9. August 2018

Zu den größten Unterschieden zwischen China und Europa gehört wohl das Essen. Kaum ein Europäer kann sich vorstellen, einen abgehackten Entenkopf in der Suppe zu haben oder an einem kalten Froschschenkel zu knabbern. Auf der anderen Seite fliehen die Chinesen förmlich vor europäischem Käse.

„Verschimmelte Milch“, die auch noch fest ist und sich schneiden lässt, wirkt auf sie eher abschreckend. Glücklicherweise gibt es aber auch viele europäische Gerichte, die von den Chinesen recht gern gegessen werden. Und natürlich mögen auch die Europäer viele chinesische Köstlichkeiten.

Wie in Europa werden die Mahlzeiten in China üblicherweise morgens, mittags und abends eingenommen. Allerdings wird zu jeder Tageszeit warm gegessen. Zum Frühstück essen die Chinesen zum Beispiel frittierte Teigtaschen oder Nudeln, gefüllten Brotteig sowie Reis- und Nudelsuppe. Für Europäer wäre dies gewöhnungsbedürftig.

Brot ist ein typisch deutsches Lebensmittel, das in China nur selten in den Geschäften zu finden ist. Und wenn, dann gibt es überwiegend Weißbrot und Gebäck zu kaufen. Denn die Chinesen betrachten Brot nicht als vollwertige Mahlzeit, sondern als kleinen Snack. Schließlich wird es nicht warm gegessen. Deutsche „kalte“ Lebensmittel sind generell wenig in China verbreitet. Lediglich in Restaurants kennt man Kartoffel- und Nudelsalat oder grünen Salat mit Joghurt-Dressing. Zu den Leibspeisen der Chinesen gehören die Salate jedoch nicht.

Chinesen mögen es abwechslungsreich. Zu einem Hauptgericht gehören mindestens zwei Beilagen. Damit es nicht langweilig wird, tischen sie aber häufig vier oder mehr Gerichte auf, selbst wenn es sich nur um zwei Personen handelt. Üblicherweise stehen alle Gerichte in der Tischmitte, sodass jeder von allen Köstlichkeiten probieren kann. Den Abschluss einer jeden Mahlzeit bildet Reis, ein typisches südchinesisches Lebensmittel.

Chinesisches Essen

Aber was macht chinesisches Essen eigentlich so gesund?

China ist das Land des Lächelns und das liegt zum großen Teil am Essen. Die Chinesen essen in erster Linie, um gesund, fit und damit auch glücklich zu bleiben. Sie betrachten Nahrungsmittel als „leichte Medizin“, die Macht über den gesamten Körper hat. Und wer sich falsch ernährt, stört dessen Harmonie. Ihr Geheimnis ist die Frische der Lebensmittel. Sie lagern sie nicht lange und bereiten sie mit sehr wenig Fett zu. Darüber hinaus konsumieren sie nur halb so viel fettiges Fleisch wie die Deutschen, dafür aber doppelt so viel Obst und Gemüse.

Die chinesische Küche ist also gemüsebetont, die deutsche Küche mit Bratwürsten, Eisbein und Koteletts eher fettbetont. Deutsche bevorzugen Pommes, Kroketten und Bratkartoffeln, Chinesen essen zu allen Gerichten Reis und Soja. Beides enthält kaum Fett, dafür aber wichtige Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe. Reis entwässert außerdem und regt die Verdauung an.

Die Chinesen würzen mit gesunden Kräutern, die Deutschen häufig mit Salz, Maggi und Fertigsoßen. Das Essen wird schonend zubereitet. Beim Dampfgaren, Blanchieren und Kurzbraten bleiben die Nährstoffe länger erhalten. Sie teilen die Lebensmittel auch nicht nach Nährwerten, Kalorien, Vitaminen oder Kohlenhydraten ein. Vielmehr wird die traditionelle Küche hochgehalten und Wert auf Geruch, Farbe, Geschmack und Qualität gelegt.
Chinesisches Essen bestellen

Das Essen in China wird gemeinsam in geselliger Runde eingenommen. Kein Chinese würde sich mit einem Hamburger vor den Fernseher setzen. Die Essenszeit selbst dauert durch die Verwendung von Stäbchen länger. Dadurch rückt der Genuss in den Vordergrund. Die Stäbchen-Technik lässt leicht erlernen.

Die meisten Menschen gehen in ein Restaurant, wenn sie chinesisches Essen genießen wollen. Nicht jeder hat dafür aber Zeit. Deshalb wird es immer beliebter sich vom Lieferservice chinesisches Essen bringen zu lassen. Viele Restaurants verschicken hierfür ihre Speisekarten in Form von Flyern an alle Haushalte.

Doch es gibt mehrere Möglichkeiten, in die Welt der chinesischen Küche einzutauchen, denn chinesisches Essen kann hier bestellt werden: im Internet, am Telefon, direkt in einem chinesischen Restaurant oder an einem Imbisswagen.

Kommentare 6

  • norma ateca 5. November 2018, 6:12

    Sehr feine Serie lieber Siegmar  danke dafür  herzliche Grüßen Norma
  • RinaldoG 3. November 2018, 21:06

    Interessante Informationen bietest du uns, Siegmar, zusammen mit reportagehaften Aufnahmen. Daraus könntest du eine Art Feature zusammenstellen, oder einfach einen Bericht für ein interessiertes Medium. Herzlichen Gruß, Rinaldo
  • Manfred Wiesinger 3. November 2018, 15:29

    Interessante Szene
  • homwico 2. November 2018, 22:00

    Eine originelle Art der Zubereitung.
    Schön vergleichst Du die unterschiedlichen Küchenwelten.
    Ich finde jedoch das die hier in Deutschland erhältliche chinesische Küche schon viel zu sehr "europäisiert" worden ist. Das hat weniger mit den Zutaten zu tun, als mit der Art der Zubereitung.
    LG homwico
  • Claudio Micheli 2. November 2018, 21:15

    ++++
    In Xian?!
    Ciao
    • Siegmar v. L. 3. November 2018, 1:08

      Nein, Chongqing.

      Alle Gerichte in Chongqing können in drei Typen geteilt werden.

      1. Der erste Typ ist mit betäubend scharfem Geschmack. Die repräsentativen Gerichte sind zum Beispiel Gongbao Ji Ding (gewürfeltes Hühnchen, gebraten mit Erdnüssen/Cashewkernen ), Shui Zhu Niurou (in Wasser gekochtes Rindfleisch ) usw..

      2. Der zweite Typ ist mit appetitlichem Geschmack, darunter Mayouji (Sesam-Öl Hühnchen ), Feiteng Yangrou (gekochtes Hammelfleisch ) usw.

      3. Der dritte Typ hat einen salzig-süßen und saueren Geschmack, z. B. Suancai Yu (gekochter Fisch mit saurem chinesischem Kohl ), Sautéed Hähnchenstreifen in Eiweiß.

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Kamera Canon EOS 7D
Objektiv 17-50mm
Blende 5.6
Belichtungszeit 1/250
Brennweite 35.0 mm
ISO 1600

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