Rauswurf bei Sittichs?

Rauswurf bei Sittichs?

Halsbandsittiche (Psittacula krameri) im Biebricher Schlosspark, Wiesbaden

Heute hat es endlich geklappt! Nach mehr als 20 Jahren habe ich meine ersten Bilder der Wiesbadener Halsbandsittiche.
Mit meinem neuen Flagschiff, einem 70-400 mm Sony Objektiv war ich heute auf Pirsch und erfolgreich. So erwischt man die Sittiche nur, bevor die Blätter spriessen. Wenn alles grün ist, sind sie kaum noch auszumachen.

Die Wiesbadener Halsbandsittich Population stammt vermutlich von der Kölner Population ab, wo die Vögel seit dem Ende der 60ger Jahre brüten. Wahrscheinlich war das laute Geschrei dieser Vögel einem Kölner irgendwann zu viel und er lies sein Pärchen frei. Inzwischen leben in Wiesbaden rund 100 Halsbandsittiche und einige der knapp 55 Zentimeter großen Alexander-Sittiche (Psittacula eupatria) frei. Kaltes Winterwetter und Minusgrade machen den Tieren nichts aus. Sie sind ziemlich robust. In ihren Heimatregionen in Indien und Afrika kann es auch empfindlich kalt werden. Limitierende Faktoren sind vielmehr das Angebot von Nahrung und Bruthöhlen. Sie fressen alle möglichen Blätter, Früchte und Samen – etwa von Eschen, Platanen, Hainbuchen und Linden, aber auch von Rosskastanien, Pappeln oder Ahorn.
Ausserhalb der Brutsaison versammeln sich die Tiere lautstark auf Schlafbäumen in der näheren Umgebung des Schlossparkes, was sie bei den Anwohnern verständlicher Weise nicht sehr beliebt macht. Im laufe der Jahre haben sich die Sittiche am Rhein entlang ausgebreitet. Mittlerweile sind einige Sittiche auch über den Rhein nach Mainz gewandert, wo sie eine neue Population gründeten.