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Nur ein Nachschuss

Nur ein Nachschuss

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Nur ein Nachschuss

Freitagsbild !
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Vor beinahe 32 Jahren auf dem Tag genau ist das Frühlingsbild, dieser Nachschuss, am 10. April 1981 entstanden.
Vielleicht hätte ich deswegen mal abweichen sollen von der Regel und es schon am Mittwoch hier zu präsentieren ?
Egal wie auch immer es bleibt das gleiche Foto so oder so.

Der Witz ist ich finde den Nachschuss besser als die anderen Fotos die Sekunden vorher eingefangen wurden.
Wo die nicht gerade gepflegte, spätere Museumslok 01 1531, mir mit dem P 5033 aus Weimar kommend in Göschwitz zügig ausfahrend da entgegen qualmte.
Es ist vielleicht genau der andere Blick auf den Zug und Lok als sonst üblich was dem Foto das gewisse etwas verleiht ?
Der auffallende Kontrast auch im Pflegezustand der Wagen z.B. aber ebenso vornan die mächtig schwarzen Qualm ausspuckende Öllok in dieser Perspektive.
Dicker Qualm der nun brutal wieder das zarte blau des Himmels unterbricht. Sowie der in Ordnung scheinenden Natur einen hässlichen Vulkan beschert.
Umweltschützer würden die Hände über den Kopf zusammen schlagen doch das juckte damals keine Sau.
Ausgenommen so was wäre dir im Leipziger Hbf passiert und man glaubt es kaum in Unterwellenborn wo die Maxhütte steht. Denn da haben wir desöffteren Beschwerden ausgerechnet wegen qualmen bekommen.

Ein Apriltag der sich mal richtig von seiner besten Seite zeigt mit Sonnenschein bei satten aufkommenden grün am Bahndamm.
Mit im Bild noch ein Teil von der mächtigen steinernen Autobahnbrücke bei Göschwitz wo kaum Verkehr auszumachen ist also kein Vergleich zu heute.
Durch den linken halben Brückenbogen kann man schon das Örtchen Maua erspähen. Auch dort an einen Bahnübergang gibt es eine herrliche Fotostellestelle für Züge die aus Richtung Göschwitz kommen.
Einsam gerade noch so auszumachen die Überreste eines Betonsockels von der ersten Elektrifizierung der Saalebahn.
Dazu passend die Telegrafenleitung mit zig Drähten welche hier einfach mal quer die beiden Gleise kreuzen.

Im Zeissarbeiter- Schichtzug der immerhin mit einer Last von 450 t im Buchfahrplan steht sitzen teil noch muntere aber auch müde Arbeiter die ihren Heimatorten entgegenfahren.
Kaum einer interessiert sich für uns Verrückte die da draußen in der Botanik mit Fotoapparaten wie die wilden einer Zugverfolgung mit harten Fahrstil nachgehen. Immer vom Ehrgeiz getrieben sooft wie möglich den Zug zu überholen der an jeder Milchkanne halten muss. Um sich von der Masse an Fahrgästen so nach und nach zu erleichtern.
Noch ganze 7 x das selbe Spiel, anfahren wie der Teufel den Zug auf Vmax bringen dann den Zug wieder herunter würgen an jeder Station.
Nichts wird dir dabei geschenkt denn Aufenthaltzeiten von nicht mal einer Minute mit dem schweren Zug in Hp Rotenstein und Zeutsch sowie allen anderen Bahnhöfen von nur einer Minute lassen dabei kaum einen Spielraum zu.
Also den Zug habe ich lieber mit einer 41er oder 22er gefahren.
Doch was soll’s die Bespannung der Züge bestimmten ganz andere wir mussten damit eben zurecht kommen und haben unser Bestes gegeben.

Siehe dazu auch hier !

Eine gute Loklänge später - Fortsetzung
Eine gute Loklänge später - Fortsetzung
Ralf Göhl

und die volle Breitseite des P 5033
Die 01 0505 und P 5033 - die volle Breitseite
Die 01 0505 und P 5033 - die volle Breitseite
Ralf Göhl

Euer Ralf

Kommentare 11

  • Hartmut Wohlfarth 20. April 2013, 18:43

    Ich weiß nicht wie oft ich da gestanden habe um Dampfloks zu Knipsen und immer im Hintergrund die Autobahnbrücke von Göschwitz. Das Seltene an der Sache ist ich wurde immer Kontrolliert vom VEB Schotter und Schienenschutz !!!
    LG Hartmut
  • Stephan Schenk ( `Der Leitermann` ) 16. April 2013, 10:56

    Den Nachschuß finde ich hier interessanter, da man die Leute im Zug sehen und ein wenig sich den Wagenpark anschauen kann. Auch gibt es so einen schönen Blick auf die Maschine, und in Fahrtrichtung liegende Motive. Besonders den LKW mit Hänger finde ich prima - sieht aus wie ein Skoda-LKW.
    Auch ein Hauch von Fernweh beschleicht einen bei anschauen ...
    Von den Mod.-Wagen ist meines wissens kein einziger erhalten geblieben. Diese gab es ebenso gefühlt zu hunderten. Als Kind mochte ich sie nicht leiden, da die Fenster nur so gering sich öffnen ließen. Dafür konnte man, wie hier zu sehen, das Türfenster weit öffnen. Stundenlang habe ich auf einer Fahrt an die Ostsee ab Berlin dort der 132er beim röhren zugehört.
    beste Grüße,
    Stephan
  • makna 13. April 2013, 20:36

    Absolut ein Hingucker!
    BG Manfred
  • Lutz68 12. April 2013, 23:23

    Sehr sehenswert .
  • Michael PK 12. April 2013, 22:31

    Sehr schön dieser Nachschuss,wo der Lastwagen auf der Brücke dem ganzen noch die Krone aufsetzt.
  • Vir Tuell 12. April 2013, 13:24

    Dieser Blick auf einen Zug ist doch vollkommen normal. Ich kann mich kaum an D-Züge erinnern, die da endeten wo ich stand. Von den Bf Stuttgart und Frankfurt/M. mal abgesehen. Die anderen Stationen waren immer Bahnhöfe, wo die Gleise weiterführten. Aber es ist so ein bißchen Fotografenethos die Vorderansicht eines Zuge zu präsentieren. Dabei vermittelt doch gerade diese Rückansicht den Eindruck von Ferne und Sehnsucht, selbst bei einem von Schichtarbeitern genutztem Zug. Wer von uns wollte nicht mit einer dampfenden 01 nach Kuckuckswolkenheim reisen? Jedesmal wenn ich am Bahndamm oder Bahnsteig stand, war der Wunsch da, wenn der Zug an mir vorüber fuhr. Auch jetzt kann ich im Kopfkino träumen. Ein schöner Film läuft da gerade.
  • Christian Kruse 12. April 2013, 13:07

    ... aber ein verdammt guter
    lg christian
  • Dieter Jüngling 12. April 2013, 11:56

    Da schaut man doch gerne hinterher.
    Haben wir nicht früher als kleine Bengels immer so lange geguckt und gelauscht, bis der Zug weg war?
    Da stecken doch schon wieder so viele Erinnerungen drin.
    Danke für diese Aufnahme.
    Gruß D. J.
  • Klaus Kieslich 12. April 2013, 11:52

    Wieder eine wunderbare Präsentation
    Gruß Klaus
  • Maschinensetzer 12. April 2013, 11:31

    Schöner Nachschuss, der den Glauben stärkt, dass der April nun endlich wärmer wird. Wenn ich so die Hand aus dem Fenster halte, könnte es tatsächlich etwas werden.

    Die Wagen sehen in der Tat etwas mitgenommen aus, doch unter "der" Wolke passt's. Klasse auch der Lastzug auf der Autobahnbrücke und natürlich wieder die Erinnerungen des Meisters.!

    Viele Grüße
    Thomas