Nachts sind alle Falter grau...114

Nachts sind alle Falter grau...114

Familie: Noctuidae (Eulenfalter)
Unterfamilie: Hadeninae
Art: Pappel-Kätzcheneule, Pappelhain-Frühlingseule(Orthosia populeti)

Da die Kathrin inzwischen bei den Winter/Frühjahrseulen gelandet ist, mache ich gleich mal damit weiter. Auch bei mir geht es heute um einen Nachtfalter, welcher in den nächsten Wochen unterwegs sein wird. Es handelt sich um die Pappel-Kätzcheneule, deren wissenschaftlicher Name populetum=Pappelgebüsch sich auf die Nahrungspflanze der Raupe bezieht. Der englische Name Lead coloured drab erschliesst sich mir nicht ganz, da ich die Eule als recht hübsch gezeichnet empfinde.
Die Verbreitung reicht von den Pyrenäen über weite Teile Europas (außer im hohen Norden und in sehr warmen Mittelmeergebieten) bis nach Vorderasien.
Hier bei uns in Deutschland ist die Art in jedem Bundesland vorhanden, wird allerdings schon in einigen Roten Listen geführt. Bevorzugt werden eher feuchte und weichholzreiche Gebiete, aber es kommen auch Fundmeldungen aus Ortschaften und von Weinbergen. Optimal scheinen lichte Bestände von jungen Zitterpappeln an sonnigen Waldrändern zu sein.
Die Flugzeit beginnt in günstigen Lagen bereits im letzten Februardrittel und dauert bis Ende April. Orthosia populeti ist recht flugtüchtig und sucht an blühenden Weiden nach Nahrung. Auch lässt sich die Art gut ködern und kommt gerne ans Licht.
Die Eier werden als unregelmäßiger Klumpen abgelegt und wenigstens in der Gefangenschaft machen sich die frisch geschlüpften Räupchen sofort über die anderen Eier her(Oophagie). Ab Mai fressen die Raupen an Espen, Silber-und Schwarzpappeln, scheinbar aber in den oberen Etagen, da Raupenfunde sehr selten sind. Gefressen wird scheinbar auch nur nachts, da die Raupen tagsüber in einem aus versponnenen Blättern erzeugtem Versteck ruhen. Nach gut 4 Wochen steigen die Raupen von den Bäumen herab und verpuppen sich tief in der Erde, wo sie bis zum nächsten Frühjahr ausharren.

Leider werden immer öfter die Pappeln als wenig produktives Weichholz aus den Wäldern entfernt und somit den Faltern die Lebensgrundlage entzogen.

Bei Kathrin geht es schon richtig frühlingshaft zu und eine weitere Orthosie wird vorgestellt.