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Mondsichelnebel ~ NGC 6888

Mondsichelnebel ~ NGC 6888

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Mondsichelnebel ~ NGC 6888

Etwa 4700 Lichtjahre trennen uns von NGC 6888, auch "Crescent Nebel" oder eben "Mondsichelnebel" genannt.

Der Nebel besteht aus Gas, das durch die Strahlung eines Wolf-Rayet Sterns zum Leuchten gebracht wird - ganz ähnlich wie das Gas in einer Leuchtstoffröhre.

Wolf-Rayet-Sterne sind schwer (10-50 Sonnenmassen) und haben besonders starke Sternenwinde, sie blasen also ihre Atmosphäre in den umgebenden Raum. Das Gas des Mondsichelnebels stammt daher vermutlich ebenfalls von dem Wolf-Rayet Stern selbst. Es ist übrigens der helle Stern links von der Bildmitte, der sich im Inneren der "Mondsichel" befindet.

NGC 6888 legt im Sternbild Schwan, also inmitten der Milchstrasse.
Einerseits macht es das fotografisch etwas schwieriger, den Nebel deutlich aus dem sternenübersäten Hintergrund hervortreten zu lassen, die tausenden kleinen Sternchen machen auch jeden noch so kleinen Abbildungsfehler unbarmherzig deutlich sichtbar (hier ist vor allem Coma in den Bildecken - trotz aufwändiger Reduktion - noch sichtbar), und auch bei der Bildbearbeitung muss man höllisch aufpassen dass keine Artefakte oder Halos an den Sternen und Sternchen auftreten.
Andererseits finde ich dass es gerade dieser prächtige, in allen Farben funkende Sternenteppich ist, der diesem Nebel seinen ganz besonderen Reiz verleiht.

Instrumente:
LX200 8'' SC-Teleskop ~ f/6,3 ~ Canon 20Da ~ 2x10min @ ISO1600

Aufnahmestandort:
Furkapass CH

EBV:
Darkframeabzug, Flatfielddivision in MaximDL. Weitere Bildbearbeitung mit MaximDL, Photshop CS2, Astronomy Tools for PS

Ich hoffe, es gefällt.
Eine grössere Version ist hier zu sehen:
http://www.album.de/bild.cfm?action=act_images_details&imageID=382375&type=original&albumID=555

Kommentare 8

  • Dame Eda 4. Juni 2007, 8:51

    @Sebastian.
    Huch, du hast natürlich recht, das waren natürlich nicht 2m Brennweite.
    Ich habe mit einem Focal-Reducer die Brennweite auf ca. 1,26m reduziert, die Lichtstärke betrug demnach etwa f/6,3.
    Gut dass du so aufmerksam warst - und ich entschuldige mich für die schlampige und falsche Beschriftung - wird natürlich sofort korrigiert.

    @Josef.
    Berücksichtige bei deinen Überlegungen zur Belichtungszeit dementsprechend die korrekte Lichtstärke von f/6,3... Sorry für die Verwirrung mit den fehlerhaften Angaben.

    /Edna
  • Sebastian Lyschik 3. Juni 2007, 21:53

    Hallo Edna,

    welche Brennweite hast du für die Aufnahme genutzt .. 2000mm ??? (8" f10)

    Also zu dem Bild ist ja schon alles gesagt glaube ich ...
    bei einer Ausdehnung von 20´x 10´ könnte es vielleicht Sinn machen die Brennweite noch was zu verkürzen, wenn du das nicht eh getan hast ... dann würdest du mit weniger Belichtungszeit auskommen ...

    Gruß Sebastian
  • Christoph Petermann 3. Juni 2007, 18:20

    Ganz schön gut geworden, dein Bild.
    Leider ist bei uns im Norden derzeit nicht viel zu machen, weil es nicht mehr richtig dunkel wird.
    Gruß Christoph
    Schmale Mondsichel mit Merkur
    Schmale Mondsichel mit Merkur
    Christoph Petermann
  • Josef Käser 3. Juni 2007, 17:38

    Dieser Nebel steht bei mir auch noch auf der Liste. Anhand Deiner Angaben kann ich mir jetzt mal über die Belichtungszeit Gedanken machen.

    Der Furkapass ist wettermässig unsicher, der Nufenen ist in dieser Beziehung deutlich besser. Kurz vor der Passhöhe von der Walliserseite her zweigt eine Strasse rechts ab und führt zum Stausee. Dort findet sich auch ein ruhiges Plätzchen für die Röhre

    Zu den Spikes...........bei meinen Instrumenten leider ein unvermeidbares Übel!!
    VG Sepp
  • Dame Eda 3. Juni 2007, 11:34

    @Peter
    Richtig, man kann nur dazulernen..
    Und das schöne in der Astrofotografie ist, dass jeder Lernerfolg mit immer besseren Aufnahmen belohnt wird.. :-)

    Die 'Spikes' habe ich nachträglich künstlich erzeugt (mit Astronomy-Tools for PS). Künstlerische Freiheit, denn hier steht für mich eindeutig das ästhetische Element im Vordergrund.
    Der Vorteil der künstlichen Spikes gegenüber einer echten Spinne ist natürlich dass man Grösse und Richtung der Spikes nachträglich nach Geschmack steuern kann - oder sie auch ganz weglassen, wenn einem das besser gefällt.
    Ich finde hier dass die relativ dezenten Spikes den Eindruck eines "funkelnden" Sternenhimmels ganz gut vermitteln - ist aber sicher Geschmackssache.

    /Edna
  • Dame Eda 3. Juni 2007, 11:24

    @Christian.
    Danke Christian.
    An den Farben hab' ich tatsächlich nichts gedreht, von Farbstörungsreduktion mal abgesehen.

    Eine längere Bel.zeit hätte ich mir auch gewünscht, von den sechs 10-Minütigen Aufnahmen waren leider nur zwei brauchbar - die Technik, der Wind und die Wolken haben sich in dieser Nacht mal wieder gegen mich verschworen und ich musste bald wieder zusammenpacken.
    Ich habe diese Beobachtungsnacht dann eigentlich als Misserfolg abgebucht und die Aufnahmen ganz vergessen - bis ich letzte Woche beim Ausmisten meines Laptops zufällig wieder drüber gestolpert bin...

    Und es ist ja gerade ideales Wetter für Schreibtisch-Astrofotografie.. ;-)

    /Edna
  • Peter Knappert 3. Juni 2007, 11:20

    Hallo,

    Eine farblich schöne Aufnahme ist Dir hier gelungen.
    Wenn das Guiding und der exakte Fokus dann auch
    noch stimmen wirds noch besser. Aber das ist halt
    das schöne an der Astronomie. Man kann nur dazulernen. Übrigends, wie hast Du beim SC die
    Newton-Spiderkreuze hinbekommen ?

    LG Peter

  • Christian Rusch 3. Juni 2007, 10:05

    Hallo Eda
    den Gesamteindruck von Deinem Crescent finde ich sehr gut !
    Die Farben des Nebels und der Sterne scheinen genau zu stimmen und die Bearbeitung ist hervorragend.
    Eine noch längere Belichtungszeit könnte die Aufnahme allenfalls noch vertragen.
    LG Christian