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Premium (World), München

Interruption

Motiv: gesehen bei der Hochschule München, Infanteriestraße 11a, am 29.06.16

Bezug: Gegen 18 Uhr gestern Abend (22.07.16) hatte ein 18-jähriger Depressiver beim Münchner Olympia-Einkaufszentrum um sich geschossen. Insgesamt sind zehn Tote und 21 Verletzte zu beklagen. Bei den Opfern handelt es sich überwiegend um Jugendliche. Tot ist auch der Amokläufer: Er hat offenbar Selbstmord begangen.
Er lebte mit seiner Familie in München.

Professionell war der Einsatz der Polizei, besonnen und höchst professionell der Polizei-Pressesprecher.

Nicht auszuhalten aber die Sensationsgier - nicht nur der Medien, sondern auch die Sensationslust vieler Menschen. Ununterbrochene Nachrichtensendungen mit den x-ten Fragen an die "Experten" (einer in der ARD: "Es soll darüber hinaus auch Schüsse am Stachus gegeben haben, und daneben auch noch am Karlsplatz ..." - für Nicht-Münchner: Stachus und Karlsplatz ist ein und derselbe Platz!), und selbst der besonnene Klaus Kleber zeigte sich im ZDF dann beleidigt, als er vom Polizei-Pressesprecher keine Exklusiv-Nachricht vorab bekam.
Auch das eine Entwicklung, die mir nicht zusagt ...

... wie natürlich die gesamte Entwicklung: Ein Einzelgänger dreht durch, und versetzt eine ganze Stadt in den Ausnahmezustand. Natürlich: besser sicher als nur noch Chaos … doch dabei: wo’s geht, ruhig und besonnen bleiben. So mein Fazit.

Wenn wie im Fall des Axttäters in der Regionalbahn bei Würzburg manche sagen „Huh - jetzt können wir nicht mehr Regionalbahn fahren“, dann ist das hysterisch und eine absolute Überreaktion: Bei im Schnitt vielleicht 25.000 täglich fahrenden Regionalzügen (oder sind’s mehr) und 365 Tagen im Jahr, also über 9 Millionen Regionalbahnfahrten im Jahr, versäumte man dann viele Züge.

Wie also lautet die Lehre nach den Münchner Ereignissen: Nie mehr ins Einkaufszentrum? Nicht mehr zu McDonalds? Überhaupt nicht mehr auf die Straße gehen?

Nein - wachsam sein, aber nicht überreagieren! Keine Vorverurteilungen! Vertrauen in die Polizei! Besonnenheit !!!

Mein Gedenken gilt den Opfern und ihren Angehörigen.

Kommentare 7

  • S. Kainberger 27. Juli 2016, 20:25

    Die Ereignisse hast du richtig auf den Punkt gebracht.

    Liebe Grüße,
    Stephan
  • Roni - raildata.info 24. Juli 2016, 14:14

    Lieber Manfred!

    Danke, wieder ein sehr passender Kommentar!

    Alles Beste und Liebe an alle! :-)
    Roni
  • Dieter Jüngling 23. Juli 2016, 23:04

    Manfred, wie Recht du hast.
    Viele Stunden hab ich das voller Sorge im TV verfolgt.
    Da kann man wirklich nur bei den Opfern sein und den
    vielen Einsatzkräften danken.
    Gruß D. J.
  • Gerhard Huck 23. Juli 2016, 15:12

    Danke, lieber Manfred, für deine weisen Worte! Alle Histerie ist nicht hilfreich, genauso alle pauschalen Zuschreibungen wie "psychisch kranker" Täter die Millionen psychisch Erkrankte, mit vielen von denen ich mein Leben lang schon beruflich den Alltag teile, stigmatisieren und zu potentiell unberechenbaren Menschen machen.
    Persönlich bin ich heilfroh, dass meine Tochter, die in eben diesem Münchner Stadtgebiet wohnt und just gestern Abend noch im OEZ einkaufen wollte, durch ein Tennismatch, das sie am Fernsehen verfolgte, aufgehalten wurde und so vor einem schlimmen Schicksal bewahrt blieb.
    Nichtsdestotrotz bin ich ganz schrecklich traurig wegen der unschuldigen jungen Menschen, die sinnlos ihr Leben lassen mussten und fühle mit den Angehörigen.
    Herzliche Grüße nach München
    Gerhard
  • Klaus Kieslich 23. Juli 2016, 14:03

    Aus Respekt für die Opfer sollte man alle Spekultionen unterlassen und in Ruhe die Ermittlungen abwarten....allerdings spielt hier die Quotenfrage der Medien aller Art eine sehr starke Rolle. (
    Mein Mitgefühl gilt den Opfern und ihren Angehöhrigen
    Gruß Klaus
  • Insel.NOK 23. Juli 2016, 13:32

    Wie recht du mit deinen Worten doch hast. Die Medien beschwören mit ihren Aktionen doch die nächste Tat voraus. Objektive Berichterstattung ja, aber stundenlange Mutmaßungen nein. Die Presse hat sich hier nicht mit Ruhm bekleckert.
    Ansonsten fehlen mir angesichts solcher Gewalttaten jede Worte, zu Hause bleiben kann man nicht und sollte man nicht, sonst siegt der Terror eines Tages doch.
    Ich bin sehr traurig.

    Ingo

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