Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Haubenlerche - Begegnung beim Tanken

Beim Tanken fiel mir erst ein, dann ein weiterer Lerchenvogel auf. Die kleinen bräunlichen Haubenträger pickten eifrig auf dem Boden herum - offensichtlich erfolgreich, wie ich hin und wieder am gefüllten Schnabel sehen konnte. Als ich nach dem Bezahlen einstieg, waren die beiden immer noch da, nun sogar etwas näher als zuvor. "Zufälligerweise" lag die Kamera auf dem Beifahrersitz und ich konnte trotz großer Beweglichkeit der Vögel ein paar Bilder machen. Für mich waren es aus verschiedenen Gründen zunächst Haubenlerchen. Beim späteren Blättern in der Bestimmungsliteratur kamen mir jedoch ein paar Zweifel. Beispielsweise das Bayrische Landesamt für Umwelt (die Feststellungen gelten jedoch über Bayern hinaus) schreibt:

"Gefährdungen und Beeinträchtigungen:
Die Haubenlerche ist in Bayern vom Aussterben bedroht.
Eine erhebliche Gefahr stellen alle Arten der "Kultivierung" von Ödland als reine Kosmetik mit Bepflanzung, Humusierung, gärtnerischer und grünplanerischer Gestaltung dar, ferner starke Versiegelung und der Einsatz von Umweltchemikalien.
Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen:
Geeignete Brutplätze können in Siedlungsgebieten Flachdächer mit lockerer Begrünung bieten, Grünflächengestaltung mit schütter bewachsenen Magerrasen, nur teilversiegelte Park- und Stellflächen oder eingestreute Brachflächen sind typische Gestaltungselemente des Lebensraums. Erhalt und Förderung von Ruderalfluren und Brachestadien im Bauerschließungsland.
Ganz wichtig ist die Erhaltung langjähriger Vorkommen der Haubenlerche durch biozidfreies Sukzessions-Management auf Industriebrachen oder Bahn- und Hafengelände, um einer weiteren Isolierung der Vorkommen entgegen zu wirken."
http://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige/117778

Sollten es also statt der so seltenen Hauben- doch Feldlerchen - die ebenfalls Hauben stellen können - in einem ungewöhnlichen Lebensraum gewesen sein? Der Hinweis einer Fachfrau auf den kräftigen Schnabel gab dann jedoch den Ausschlag: Haubenlerchen.
Und dabei soll es jetzt bleiben ; + )

Nordwestmecklenburg, 09.02.13
Nikon D300, Nikkor AF S 2.8/300 VR, aus der Hand aus dem Autofenster.

Kommentare 8

  • ullifotografie 10. Februar 2013, 16:33

    Immerhin ist die Haubenlerche doch häufiger in solchen "Biotopen" zu sehen als die Feldlerchen, die auch mit Häubchen aufwarten können. Aber nie solche wie die Haubis haben.
    Und seitdem ich ein Fernglas halten konnte, also schon mit 6 Jahren, seitdem hab ich sie immer wieder auf Parkplatzen, etc gesehen, beobachtet und auch fotografiert.
    Leider ist sie in weiten Teilen Bayerns ausgestorben. Wohl auch weil es wenig zu fressen gibt, vielleicht auch durch Gifte, oder auch die unvermeidlichen Krähen und ihr Hunger nach Eiern...
    Schickes Foto und eine schöne Beobachtung.

    LG

    Uli
  • Simbelmyne 10. Februar 2013, 15:32

    niemals ohne cam!
  • Willy Brüchle 10. Februar 2013, 9:54

    Vor 20 Jahren hat es von ihnen auf unseren Feldern gewimmelt. Seit gut 10 Jahren habe ich keine mehr gesehen. Früher soll es allerdings hier auch keine gegeben haben; angeblich sind sie hinter den Truppen Napoleons aus Russland hergezogen, weil die Pferdeäpfel bequeme Nahrung boten. MfG, w.b.
  • Werner Bartsch 10. Februar 2013, 7:52

    früher ein nicht so seltener vogel auf höfen und plätzen.
    heute ist sie weitgehend verschwunden. schön dass du wieder einmal eine gesehen hast.
    lg. werner
  • Frank Mühlberg 9. Februar 2013, 20:26

    Die Schärfe sitzt punktgenau !
    Frank
  • Körpermaler 9. Februar 2013, 20:21

    Vor 30 Jahren gab es die noch auf einem Supermarktparkplatz bei uns zu beobachten.
    Richtig schönes Foto von einer fast ausgestorbenen Vogelart.
    Gruß Klaus
  • Martin Wenner 9. Februar 2013, 20:21

    Hallo Rheinhilde,
    cih würde und werde Dir bezgl. der Haubenlerche nicht widersprechen. Gratuliere zur tollen Beobachtung. Was mich allerdings wundert, erst recht wenn man sich den Boden auf Deinem Bild näher anschaut, ist der Platz an dem sich die Lerchen aufhielten. Da muss schon etas sehr Schmackhaftes gelegen haben, wenn sie sich auf solches (leicht öliges) Terrain begeben.
    LG,
    Martin