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[Götz wäre zufrieden mit mir ;-) Oder: ] Mein tägliches Stretching-Programm

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[Götz wäre zufrieden mit mir ;-) Oder: ] Mein tägliches Stretching-Programm

Nikon D 700 / Nikkor 70 - 200mm, 2,8 @170 mm / F 7,1 / ISO 400 / Aufnahmemodus M / 1/250 Sek, 0,0 EV / Einzelaufnahme

Luchs im Tierpark Weilburg
http://www.wildpark-weilburg.de/


Der Begriff Schwäbischer Gruß ist ein Euphemismus für den in mittel- und oberdeutschen Dialekten verbreiteten, derb erscheinenden umgangssprachlichen Ausdruck „Legg me am Arsch“ beziehungsweise „Leck mich am Arsch“.

Ein literarisches Denkmal setzte ihm Johann Wolfgang von Goethe im dritten Aufzug seines 1773 erschienen und 1774 uraufgeführten Schauspiels Götz von Berlichingen mit dem „Götz-Zitat“: „Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche lecken!“. Auch Wolfgang Amadeus Mozart griff den Schwäbischen Gruß mit dem Kanon Leck mich im Arsch KV 231 (1782) auf. Der Kanon Leck mir den Arsch fein recht schön sauber KV 382d wurde lange Zeit Mozart zugeschrieben, stammt aber von Wenzel Trnka von Krzowitz.


Herkunft

Der Gruß stammt wohl von einem alten Nacktheits- und Abwehrzauber. Zeigt man Dämonen, Hexen oder persönlichen Feinden sein bloßes Gesäß, so können sie einem nichts anhaben (siehe auch Mooning). Hinzu kommt hier noch der Huldigungskuss als Geste der Unterwürfigkeit.

Darstellungen des Abwehrzaubers, im Schwäbischen „Lecksfiedle“, finden sich an Stadt- und Burgtoren, Stadtmauern, aber auch an Kirchen und Klöstern, beispielsweise an der Schallaburg bei Melk, an der Churburg bei Schluderns, an den Münstern in Ulm, Freiburg im Breisgau und Straßburg, ebenso befand sich eine am Rathaus in Köln, noch heute befindet sich dort gegenüber der ebenbürtige Kallendresser. Sie finden sich aber auch in Brünn, Bologna, Burgos, La Rochelle, Tarragona, oder an der Universität zu Salamanca.

Bereits 1454 findet sich ein Beleg für den Ausspruch im Protokoll des Bamberger Stadtgerichts. Die Bamberger Gärtnersfrau Agnes Schwanfelder bat demzufolge einen geistlichen Herrn, er möge sie „am Arse lecken“, zudem würde sie ihm auf die „Platten scheißen“, dass die „Brühe über die Backen in sein Maul rinne“.

Im 14. Kapitel des abenteuerlichen Simplicissimus erniedrigen einige bewaffnete Bauern einen gefangenen Marodeur, indem sie ihn zwingen, ihnen „den Hintern sauberzulecken“.

Der historische Götz von Berlichingen, ein fränkischer Reichsritter, rief laut seinen eigenen Aufzeichnungen dem mainzischen Amtmann auf Burg Krautheim eine etwas entschärfte Version entgegen: „Da schriehe ich wider zu ime hinauff, er soldt mich hinden leckhenn."

Verwendung

Der Schwäbische Gruß ist eine in Süddeutschland, Österreich und in den elsässischen und rheinfränkischen Dialekten des Nachbarlandes Frankreich verbreitete Redewendung. Im Elsässischen hört man allerdings auch die Kurzform „Leck mi“.

Nach einer Urteilsbegründung dient er dazu,
um an ein Gespräch anzuknüpfen
um eine ins Stocken geratene Unterhaltung wieder in Fluss zu bringen
um einem Gespräch eine neue Wendung zu geben
um ein Gespräch endgültig abzubrechen

Thaddäus Troll nannte als weitere Verwendungszwecke noch:
„um eine Überraschung zu vermelden“
„um der Freude über ein unvermutetes Wiedersehen zweier Schwaben […] Ausdruck zu geben“
„um eine als Zumutung empfundene Bitte zurückzuweisen“

http://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A4bischer_Gru%C3%9F

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