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Gesperbert und geschrotet

Gesperbert und geschrotet

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Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Gesperbert und geschrotet

Noch einmal Glück gehabt

Dies Sperberweibchen ist noch vom letzten Frühjahrszug.

Das eine Muster ist für die Art so typisch, das es für andere als Beschreibung angewendet wird. Wie für den Sperbergeier oder die Sperbergrasmücke oder gesperberte Gefiederpartien bei Habicht, Wanderfalke oder Kuckuck.
Das andere "Muster", das aus dem regelmäßigen Flügelumriss in einer Art "Büttenschnitt" unregelmäßige "Aussparungen" zeigt, das sind typische Merkmale von einzelnen Schroten.
In diesem Falle haben sie jeweils am Federkiel einen Teil der Feder abgeschossen. Es gibt auch noch schräg abrasierte Seitenteile der Federn und beides sieht recht anders aus, als Unregelmäßigkeiten durch Mauser oder andere Verletzung.
Es ist zu hoffen, dass es nur durchs Fluggefieder geprasselt ist. Von einigen Pfleglingen, die ich im Lauf der Jahre schon meist als Verkehrsunfälle hatte, kenne ich aber auch aus ihren Röntgenbildern, dass da auch einige mit Schroten an allen möglichen Körperpartien noch weiter unterwegs sind.
Was dann auch längerfristig noch ernsthafte Schäden bewirken kann.

Die vielen Vögel, die auf dem Frühjahrszug hier unter der Küste entlangwandern, können sich das wohl teils auch in anderen Ländern schon "zugezogen" haben.
Ich habe solche aber auch schon hier im Winterrevier gesehen und ist die "Dunkelziffer" von derart angeschossenen und erst recht derjenigen, die nicht mehr flugfähig geblieben sind, sicher in allen europäischen Ländern ganz erheblich.

Auf dem anderen Bild ist noch einmal ein heiler Umriss eines anderen Weibchens zu sehen, das da tief durch die Wiesen jagt.

Jagender Sperber in der offenen Landschaft
Jagender Sperber in der offenen Landschaft
Wulf von Graefe




Kommentare 7

  • Jo Kurz 8. Januar 2007, 10:35

    dein foto ist exzellent!
    das ist so selbstverständlich, dass ich es immer öfter zu erwähnen vergesse *g*
  • Jo Kurz 8. Januar 2007, 10:34

    ich weiss nicht, wie es in deutschland ist, aber zumindest in (ost)österreich brauchen die tiere nicht erst ziehen, um eine schrotladung abzubekommen - da nützen alle gesetze nichts....
    ein trauriges kapitel!
    gruss jo

    ich habe übrigens selbst einmal einen (besenderten) sakerfalken eingesammelt, der sich irrtümlich über die march nach österreich gewagt hatte. ein bein war gebrochen, ebenso ein flügel. ein schrotkörnchen steckte neben der wirbelsäule.
    er hat es nicht überlebt.
  • Aurora G. 6. Januar 2007, 10:36

    :o)) das ist wirklich ein Glücksfall für jeden Fotografen. Lg., Aurora
  • Christiane v. D. 6. Januar 2007, 0:16

    Tortz angeschossenem Gefieder für mich eine imposante Erscheinung. allerdings stimmt diese aufnahme auch nachdenklich. nicht nur, dass ich immer wieder vergess welchen Gefahren die Tiere bei ihren Wanderungen ausgesetzt sind, sondern weil ich ihre Anwesendheit als selbstverständlich hinnehme.
    LG Christiane
  • Tanya R. O. 5. Januar 2007, 11:28

    sehr schön dokumentiert. Es ist immer wieder eine Freude dies zu lesen.
    Bei uns im Wallis (Südwestschweiz) töten sie dafür die frisch eingewanderten Wölfe illegal.. Kann ich auch nicht verstehen :-((
    lg Tanya
  • Marit Beckmann 5. Januar 2007, 8:52

    Klasse , dass du immer so einen informativen Text zu deinen schönen Aufnahmen schreibst.Ein tolle Flugaufnahme !
    Lg.Marit
  • Bernhard M Müller 5. Januar 2007, 8:07

    Das ist eine tolle und schöne Ergänzung zu meinem Sperberweibchen.
    Die Wut über die Hobbyvogelschützen steigt in mir
    wieder hoch.
    Ganz schlimm sind gewisse Maltesen. da ein grosser Teil von
    in den Süden fliegenden Vögel über Malta fliegen,
    hat sich hier ein richtiger Volkssport entwickelt.
    Wenn jemand von einer positiven Entwicklung diesbezüglich weiss, bin ich dankbar um Anmerkungen.
    Auch gewisse Franzosen sind da unbelehrbare dickköpfige Ignoranten.
    Genug, ich beruhige mich wieder....
    Herzliche Grüsse Bernhard