Ein Merlin ist, wenn man...

Ein Merlin ist, wenn man...

...erstmal wie ein Turmfalke aussieht, aber dann doch ein paar Kleinigkeiten anders sind und es Winter ist.

Dieses Weibchen ist z.B. aus dem Februar (nur nicht diesem, sondern von anno 2005), was hier an der Küste gegenüber Herbst- und Frühjahrsdurchzüglern eher selten einmal zu finden ist.

Aber auch auf so einem "Türmchen" wie hier von einem Getränkewagen fürs Vieh, der draußen geblieben war, ist er doch von anderer Figur (vor allem an Flügeln und Schwanz kürzer ) und daher scheinbar "dicker" als die Kollegen Rüttelfälkchen.
Auch ist er nicht rotbraun sondern (dunkel)graubraun und daher farblich (besonders fliegend!) leicht mit einem Sperber zu verwechseln.
Und das Muster ist oberseits (wenn überhaupt erkennbar) etwas helle Fleckung auf dunkel, während Turmfalken dunkle Abzeichen auf hellerem Grund haben.
Die ähnliche Unterseitenstreifung ist breiter und verschwommener (was oft schlecht einschätzbar ist). Aber sehr gutes Freiland-"Merkmal" sind seine grob gebänderten Flanken, die es so bei den Turmfalken nicht, sondern erst wieder bei großen Falken gibt.
Von den oft zu sehr betonten Musterunterschieden im Gesicht hat man dagegen erst etwas, wenn er doch ziemlich nah sein muss.

Dies alles gilt für die "braunen", die dann junges oder adultes Weibchen oder junges Männchen sein können. Das adulte (blaugraue) Männchen ist dagegen schon farblich eher "unproblematisch".

Noch werden die kleinen skandinavischen Vogeljäger wohl weit verstreut bis an den Alpenrand überall in größerer offener Ackerlandschaft vorkommen können. Aber schon um Ende Februar macht sich hier meistens bemerkbar, dass doch schon welche aus südlicheren und westlicheren Gebieten "wegrücken", bis dann um die April-/Maiwende der größte Teil sehr eilig und ziemlich unauffällig gen Nordost in seine Brutgebiete huscht.