3.114 1

F. Paul


Premium (Basic), Mainz

Draculas Atem

weht über das Karpatendörfchen Comandau hinweg, als sich am 15.06.1989 der vormittägliche Waldbahnzug auf den etwa 10 Kilometer langen Weg zur Bergstation der Standseilbahn, nach Siclau aufmacht. Die kleine Lok 764 455, als einzige in Comandau mit dem Hoheitszeichen der CFF an der Rauchkammertür ausgestattet, hat ordentlich zu kämpfen, die Dienstwagen und immerhin 13 beladene Holztrucks umfassende Wagenschlange angesichts der nassen und schlüpfringen Schienen überhaupt in Gang zu bringen: Immer wieder schleudern die Treibachsen, immer wieder muß gesandet werden. Dumpf hämmert der Abdampf aus dem Schornstein, während die Dampflok mit Schrittgeschwindigkeit an uns hingerissenen Betrachtern vorbeizieht. Bald werden die leiser und leiser werdenden Abdampfschläge vom Klirren und Scheppern der schwer beladenen Trucks übertönt, bis auch diese Geräusche langsam verklingen und sich auch die über dem weiten Tal stehende Rauchwolke irgendwann im Dunst auflöst. Längst ist dann wieder Stille eingekehrt, nur das Pladdern des Regens auf die langsam undicht werdende Kleidung ist noch zu vernehmen. Unsere Schuhe sind sowieso schon durchfeuchtet und haben das Aussehen des Belags der vor uns liegenden Hauptstraße nach Covasna (immerhin die einzige Straßenverbindung zur Außenwelt!) angenommen. Was wollten wir bloß hier? Finden Sie es heraus:
http://www.eisenbahnwelt.com/19890615.html

Kommentare 1

  • C. Kainz 3. August 2013, 11:33


    Herzlichen Dank für deinen umfassenden, und eindrucksvollen Reise- und Bildbericht, und die vielen sehenswerten Fotos dazu.
    Ich bin vor ein paar Jahren auf so einem Holzzug durchs Wassertal geritten, was auch eines meiner intensivsten Eisenbahnerlebnisse überhaupt war. Der archaische Charakter dieser Waldbahnen, der
    die Pionierzeit der Eisenbahn vor 150 Jahren darstellt, ist einfach unglaublich faszinierend ...

    lg, Christoph