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Die Fabrik des Herrn Karl Krause

Die Fabrik des Herrn Karl Krause

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Elisabeth Hase


kostenloses Benutzerkonto, Jena

Die Fabrik des Herrn Karl Krause

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"Es gibt wahrlich bessere Voraussetzungen für eine große Unternehmerlaufbahn, als sie Karl Krause erlebt hatte. Als elftes Kind geboren, ging er früh nach Leipzig, um dort eine Schlosserlehre zu absolvieren. Nach langer Wanderschaft kommt er zurück in die Messestadt und arbeitet dort in den verschiedensten Maschinenfabriken. 1855 macht er sich selbstständig und eröffnet eine kleine Reparaturwerkstatt für grafische Maschinen. Es dauert nicht lange und Krause beginnt seine ersten eigenen Maschinen zu bauen. Das Geschäft blüht und so wird das Unternehmen stetig erweitert. 1873/1874 wagt er nun den großen Schritt. Östlich vom Stadtzentrum gelegen entsteht eine neue große Maschinenfabrik. Der Neubau ist der Startschuss des für den großen Wurf, schnell zählt Karl Krauses grafische Maschinen zu den Besten in Europa. Ab 1902 übernimmt nach seinem Tod sein Schwiegersohn Heinrich Biagosch die Leitung des Unternehmens.
Durch Rüstungsproduktion während des 2. Weltkrieges ist das Werk auch Ziel der alliierten Bombenangriffe. Nach Zerstörung und Demontage durch die Rote Armee folgt 1948 die Enteignung und Krauses Maschinenfabrik geht in Volkseigentum über. 1960 folgt gemeinsam mit der Firma „Gebrüder Brehmer“ der Zusammenschluss zum „VEB Buchbindereimaschinenwerke Leipzig“. Ab 1970 ist man Hauptsitz des Kombinates „Polygraph Werner Lamberz Leipzig“. Die Maschinen aus Leipzig werden in die ganze Welt exportiert und bringen viele Devisen in das Land.
Doch nach 1990 kann man sich trotz des Erfolges nicht lange halten. 1994 wird die Produktion eingestellt und Karl Krauses Lebenswerk verschwindet im Wildwuchs und Verfall." ( Entn.aus Industri.kultur.ost)

Grabmal von Karl Krause
Grabmal von Karl Krause
Elisabeth Hase

Kommentare 6

  • kulth59 10. April 2017, 21:13

    ein interessanter sehenswerter bau, es gibt viele dieser art in deutschland und auch anderswo, schade, dass derartige baukunst so oft dem verfall preisgegeben wird
    lgth.
  • Machtlinger Heinz 27. März 2017, 8:04

    Es ist ja interessant, in welch tollem Baustil damals Fabriken gebaut wurden. Schön hast du da den Verfall des Betriebs dokumentiert.
    lg. Heinz
  • Clara Hase 18. März 2017, 13:32

    Oh Mann, so eine traurige Geschichte und der Bau mit den Türmen in der Fassade sehr schön.

    Mit dem privaten Erbe gehts leider auch so dahin - als wäre nie etwas gewesen.
    Was geschieht nun mit den Resten?
  • Keims-Ukas 17. März 2017, 16:33

    Der Doppelklick machts möglich, man kann bestens den Verfall betrachten,
    Sehr gute Doku in Wort und Bild, eine Fleißarbeit, Daumen hoch.
    LG, Uwe!
  • Gandalf14 17. März 2017, 11:54

    Interessante Collage mit einer Industriegeschichte der Fabrik von Krause . Der Verfall ließ die bemerkenswerte Geschichte bis zum bitteren Ende der Fabrikauflösung in Vergessenheit verschwinden. Warum steht die Fabrik doch ,ohne abgerissen zu werden?
  • Hans Mentzschel 17. März 2017, 11:39

    Ich erinnere mich gut an Krauses Maschinen, Als Schüler half ich oft in der Reichardtscnen Buchdruckerei in Groitzsch. Dort standen in der Binderei Maschinen von Karl Krause aus der Nazizeit! Interessantes Foto, schöne Geschichte! LG Hans Me.