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Dicke Schuppenkruste (Squamarina cartilaginea) auf sonnenexponiertem Kalkstein

Dicke Schuppenkruste (Squamarina cartilaginea) auf sonnenexponiertem Kalkstein

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MykoPeter


kostenloses Benutzerkonto, Hamburg

Dicke Schuppenkruste (Squamarina cartilaginea) auf sonnenexponiertem Kalkstein

Auf einem Alvar (schwedische Kalkheide) war aus dem steinigen Untergrund eine niedrige Stufe herausgewittert, deren Steilkante offenbar ein besonderes Kleinklima bot, denn nur dort hatten sich einige Lager von Squamarina cartilaginea ausbilden können. Junge Apothecien der attraktiven Flechte sind konkav und haben einen deutlichen Lagerrand, im Laufe der weiteren Entwicklung wölbt sich die Fruchtschicht dann aber uhrglasartig vor und das reife Apothecium erscheint schließlich randlos, die anfangs gelblich-braune Farbe nimmt einen rotbraunen bis dunkelbraunen Ton an. Das am Rand deutlich gelappte, meist bereifte Lager ist relativ dick, worauf der deutsche Name Bezug nimmt. Fotografiert auf Öland, in der Nähe der Sommerresidenz des schwedischen Königshauses.

Kommentare 9

  • sARTorio anna-dora 5. Dezember 2015, 17:49

    Auch hier wieder eine grossartige Aufnahme, die mich begeistert, Peter! Auch die Erklärungen sind spannend, danke für die Mühe, die du dir gibst!
    Herzlich grüsst dich Anna-Dora
  • Joachim Kretschmer 6. November 2015, 21:28

    . . zusätzlich zu den tollen Aufnahmen ist es immer besonders interessant, wenn Ihr Eure fachlichen Kommentare niederschreibt . . . . die Flechten sind ja so unendlich vielfältig . . . . Viele Grüße, Joachim.
  • Ulrich Kirschbaum 6. November 2015, 0:12

    @Peter, danke für die zusätzlichen Ausführungen ... ich bekomme immer mehr Lust, dort einmal hinzufahren.
    mfg Ulrich
  • Karl Böttger 5. November 2015, 14:02

    Sehr gut hast du sie fotografiert. Jedes Detail ist erkennbar.
    LG Karl
  • MykoPeter 5. November 2015, 13:24

    @Ulrich: danke vielmals für das Lob meiner sicher nicht völlig ausgefeilten fotografischen Leistung. Geologisch herrscht auf Öland flachgründiger Kalkboden vor. Damit unterscheidet es sich vom nahen schwedischen Festland, wo saures Gestein und entsprechend andere Vegetation vorherrschen. Natürlich finden sich auf Öland auch oberflächlich versauerte Bereiche, so dass die unterschiedlichsten Pflanzen- und Flechtenarten geeignete Bedingungen vorfinden. Leider reichen meine lichenologischen Kenntnisse nicht aus, um diese Vielfalt auch nur annähernd zu bewältigen. Zum Glück lässt sich die eine oder andere Art aber ja auch mit einfachen Mitteln erkennen bzw. bestimmen. Die Squamarina habe ich zuvor nur in Bulgarien gesehen, wo sie auf Kalktrockenrasen in üppigen Exemplaren wuchs.
    Bei der Pflanze unten rechts in meinem Bild handelt es sich um keine spektakuläre Art, sondern um einen sterilen Trieb der dort häufigen 'Weißen Fetthenne' (Sedum album).
    Viele Grüße - Peter
  • MykoPeter 5. November 2015, 12:38

    @Wiebke: vielen Dank, ich freue mich, dass die Formen- und Farbenkomposition auch Dir Freude bereitet!
    @Maria: ja, diese Flechte hat dem Auge wirklich etwas zu bieten! Dann teile ich mal Deine Zuversicht, dass die Schönheit dieses kleinen Gewächses sogar königliches Gemüt bewegt...
    Viele Grüße - Peter
  • Ulrich Kirschbaum 5. November 2015, 12:12

    Öland scheint wirklich alles zu bieten, was das Flechtlerherz begehrt: Wenn es dort Kalk gibt, so findet sich darauf sicher eine gänzlich vom sonstigen Öland verschiedenartige Flechtenvegetation ... die Squamarina ist nur ein (wenn auch sehr schönes) Beispiel dafür und vielleicht hast Du ja in dieser Hinsicht noch einiges in Petto (?). Offenbar geht es den Flechten auch sehr gut, denn derart optimale Exemplare findet man sonst nur selten (ich habe sie übrigens auch überwiegend an Steilflächen der Felsen gefunden). Wenn ich Dein Exemplar sehe, so kommen mir meine, gerade in N-Zypern gefundenen, richtig kümmerlich vor. Die Art ist aber offenbar kein reiner Kalkzeiger; ich habe sie auch schon auf Basalt entdeckt.
    Dein Bild empfinde ich als ausgesprochen schön, Helligkeit und Farben sind ebenso stimmig, wie die Schärfe und Schärfentiefe nichts zu wünschen übrig lassen.
    mfg Ulrich

    Rechts unten im Bild erinnert mich die Pflanze an eine Felsentraube (Gattung Monanthes). Die kenne ich allerdings nur von La Gomera. Weißt Du, was es ist?
  • Maria J. 5. November 2015, 9:36

    Eine wirklich sehr attraktive Flechte.
    Die Blätter sind fein konturiert und auch die Apothecien zeigen sich in unterschiedlichen Farben und Formen.
    Eine Freude für´s Auge – sicher auch für´s königliche ... ;-)
    LG Maria
  • Wiebke Q-F 4. November 2015, 23:46

    Eine wunderbar farbliche Flechtenlandschaft. Die Schärfe ist perfekt.
    Begeisterte Grüße
    wiebke

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Kamera Canon EOS 60D
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Blende 11
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