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Cambodia (killing fields)

Cambodia (killing fields)

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stefan.ansorge


kostenloses Benutzerkonto, Singapore

Cambodia (killing fields)

Juni 2007
Phnom Penh

Etwa eine halbe Stunde Autofahrt von Phom Penh liegen die sogenannten "Killing Fields". Gefangene der kommunistischen 'Khmer Rouge' wurden dort zwischen 1975 und 1979 mit LKWs angeliefert und dann sofort ermordet und verscharrt. Alleine um das offizielle Denkmal herum wurden Massengraeber mit fast 9.000 Leichen gefunden. Insgesamt starben waehrend des Genozids in Kambodscha 2-3 Mio Menschen.

leica M6 + 2/35mm
bw 400 cn

http://www.radioblogclub.com/open/134156/portishead/portishead%20-%20roads

Kommentare 24

  • Nixgarnix 20. Juli 2007, 7:34

    Oh man! Heftiges Denkmal...

    LG aus Bangkok,
    Martin
  • koblfoto 18. Juli 2007, 12:06

    Ich mag nichts mehr hinzufügen außer meiner Hochachtung für die tief humane Art und Weise, wie du diese erschütternden Fotos präsentierst und in den Antworten auf die Kommentare deine Intentionen darstellst.
    vg
    walter
  • stefan.ansorge 17. Juli 2007, 9:40

    So ist leider die Welt, Astrid. Daran aendert auch ein entsprechender Channel nichts.
    Ich kann mich noch daran erinnern, dass Leute nichts vom Genozid in Ruanda wussten, als es "all over the news" war. Wer keine Zeitung liest, keine Nachrincten schaut und keine Buecher liest, der interessiert sich wahrscheinlich auch nicht...
  • elvisfirewolf 17. Juli 2007, 5:05

    !
  • Lutz Michaelis 17. Juli 2007, 4:11

    AHbe gestern das Foto gesehen und absichtlich noch nichts kommentiert. Heute, nach mehrmaliger Betrachtung habe ich mir eine Meinung gebildet und erst danach die Anmerkungen gelesen. Viele meiner Gedanken wurden schon geschrieben, deshalb beschränke ich mich auf das Foto und nicht den Hintergrund, der nicht vergessen werden darf.
    Mir gefällt die Zusammenstellung der beiden Einzelbilder, sie zeigt das (Entschuldigung) Vorher und Nachher sehr deutlich, auch ohne den geschichtlichen Hintergrund zu kennen. Das Foto liefert diese Aussage deutlich an den Betrachter und dadurch ist es so gut.
    Mehr schreibe ich dazu nicht... ausser, dass man trotz vieler derartiger Berichte niemals abgehärtet genug ist, nicht betroffen zu sein, auch nach so vielen Jahren noch.
    Gruß, Lutz
  • stefan.ansorge 17. Juli 2007, 3:32

    Guten Morgen und vielen Dank fuer das Interesse am Bild. Ich freue mich sehr, dass die Serie angenommen wird!

    @Johann - Ein sehr interessantes Buch. Danke fuer den Beitrag. Ich habe das gerne gelesen!

    @Thomas L.
    Vielen Dank, Dein Beitrag bedeutet mir viel! Ich bin kein Journalist, kein Autor, sondern nur Tourist, Beobachter. Was ich hier zeige, ist alles schon dokumentiert, photographiert und berichtet worden. Ich tue mich deshalb zunaechst schwer mit dem Zeigen solcher Photos, will mich nicht wichtigmachen. Was ich in Kambodscha gesehen habe, war dennoch fuer mich eine sehr wichtige Erfahrung und ich moechte diese Bilder gerne zeigen, bevor ich auch Aufnahmen der wunderschoenen Anlagen in Angkor hochlade. Beides gehoert fuer mich zusammen und beides kann man nur im Zusammenhang verstehen.

    @Eddi - Du hast Recht mit dem Erwaehnen von George Rodger. Seine Bilder aus Bergen Belsen haben m.E. nach eben auch deshalb Bestand, weil sie gut photographiert sind. Nicht umsonst gehoert Rodger neben Capa zu den Klassikern der Kriegsreportage.

    @Manfred - Vielen Dank!

    @Birgit - Was ich in Phnom Penh nicht verstehen konnte, war, dass die Bilder der Menschen von dem Monument mit den Schaedeln raeumlich getrennt waren. Die linke Aufnahme stammt aus dem beruehmten Gefaengnis Toul Sleng, die Aufnahme rechts ist am Monument der Killing Fields gemacht.
    Dabei bekommen die Knochen meiner Meinung nach erst Sinn, wenn man die Menschen erkennt, die sie einmal waren. Aus diesem Grund auch die Kombi! Das hast Du gut beschrieben. Erst wenn man sich die Gesichter genau anschuat, wird die Dimension dieses Voelkermordes klar.
  • apikales meristem 17. Juli 2007, 1:02

    danke thomas, du bringst das grauen bzw das auf den punkt, was ich bisher noch nicht fertiggebracht habe zu dem bild zu schreiben...
    ein buch das ich dazu empfehlen kann:
    die optimisten von andrew miller
    http://fm4.orf.at/connected/216865
  • Thomas L... 17. Juli 2007, 0:21

    Ehrlich gesagt, war mir schon beim ersten Foto klar, welches Thema auf mich zukommt. Mit Schrecken hab ich mich an den gleichnamigen Film erinnert (kann ich als Anschauung nur empfehlen) und mir wurde ganz mulmig, was denn jetzt kommt. Mittlerweile geht es mir bei der Betrachtung solcher Bilder nicht darum, ob sie gezeigt werden dürfen oder nicht. Ob sie ästhetisch oder unästhetisch sein müssen, damit sie dem Thema gerecht werden. Für mich ist viel entscheidender, ob sie mit der Person hinter der Kamera korrespondieren. Ist sie empatisch, vermag sie das Unfaßbare zu transportieren? Stefan, ich sehe hier einen Fotografen, der unaufgeregt ein Thema aufgreift, welches nicht in Vergessenheit geraten sollte. Du zeigst es dokumentarisch, präzise und in einem hervorragenden Einklang mit dem Text. Du bist mir zutiefst sympatisch und mit Dir würde ich jederzeit ein Bier trinken gehen und über Bilder ratschen.

    Ich habe nie einen Zugang gefunden, der die Triebfeder des Hasses ist, der in Genozids wie in Hitler-Deutschland, Kosovo, Ruanda, Kambodscha endete.

    1993 habe ich Kinder in Heimen in Rumänien gesehen. Sie lagen in ihren Exkrementen in Ställen, aufgebläht durch Unterernährung und mit Geschwüren an allen Körperteilen. Ich habe Bilder gemacht, die ich nie zeigen werde. Brauche ich auch nicht, da sie in meinem Hirn eingebrannt sind. Ich kann es nicht verstehen.

    Gegen das Vergessen!
  • Eddi Meier 16. Juli 2007, 22:47

    Meiner Meinung nach ein beeindruckendes und sehr gut fotografiertes Dokument.
    Zur Diskussion um die Ästhetik: der Magnum-Mitgründer George Rodger hat nach der Befreiung des KZ Bergen-Belsen Leichenberge fotografiert. Nachdem ihm klar wurde, dass er sich dabei auf Lichteinfall und Bildaufbau konzentrierte, wandte er sich entsetzt ab und hat nie wieder im Krieg fotografiert (nachzulesen im aktuellen GEO 07/2007 auf S. 140).
    Ich bin kein Freund extremer Positionen, von Für oder Wider. In diesem Fall hier meine ich, dass die Wirkung durch die Ästhetik gestützt wird. Wie oben schon gesagt, verleitet sie zum Hinsehen, bis einem klar wird, was man sich dort eigentlich anschaut.
    Eddi
  • Manfred Schneider 16. Juli 2007, 20:15

    Ein Bild das unter die Haut geht........
    lg manfred
  • Birgit C. B. 16. Juli 2007, 13:03

    Dieses Foto gehört meineserachtens zurecht in den Ordner "Doku". Hier bemüht sich der Fotograf zu zeigen, nicht zu bewerten. Einzig die Musikauswahl übertritt die Schwelle der Wertneutralität.

    Die Forderung, es durch Korn (nachträglich!) zu verstauben...
    sie macht mich ein wenig nachdenklich.

    Die Schädel hatten einst Gesichter, ein Leben. Durch Mangel an Mitgefühl (wodurch auch immer in die Köpfe der Schergen gepflanzt...) wurden die Individuen erst zu Nummern dann zu Schädeln. Und trotzdem sieht man jedem dieser Schädel seine Einzigartigkeit an (durch feine Grauwerte?), die ihnen auch das Verscharren in einem Massengrab nicht genommen werden konnte.

    ein grobes Korn nimmt die Kraft, die feinen Nuancen?

    liegt da ein Säugling neben 320?
    sind die beiden obendrüber aneinandergebunden?
    was steht da unter dem jungen Mann, dem die Augen verbunden sind?
    Das Fleisch fehlt den Knochen...
  • Maria João Arcanjo 16. Juli 2007, 12:52

    Fantastic.Impressive. Important!
    Beijinhos
    Mj
  • Helle MH 16. Juli 2007, 11:15

    Habe schon bilder von Tuol Sleng gesehen und finde jetzt nicht, dass sie körnig oder sonst "unschön" sein müssen um zu wirken. Für mich wirkt dieser kontrast zwischen ein gutes bild von einer ganz normalen person und dem wissen um was es geht irgendwie härter. Ich weiss nicht, ob ich mir das "live" ansehen könnte.

    Helle
  • Nicole Zschucke 16. Juli 2007, 10:54

    Übel..., das Thema !
    Ergreifend und gut Deine Aufnahme!
    Ich hab' mich sehr damit beschäftigt, nachdem ich das Buch von Oriana Fallaci, über den Vietnam-Krieg, gelesen habe.
    Sehr gute Infos, die Du auch dazu bietest !
    N.
  • stefan.ansorge 16. Juli 2007, 10:24

    Das ist wie ein Requiem:
    Totenmusik, die den (katholischen) Menschen an die Vergaenglichkeit des Lebens erinnern soll. Und dabei trotzdem schoen und harmonisch!

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