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aus dem Leben einer wackeren Salzstreuerin

aus dem Leben einer wackeren Salzstreuerin

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Olaf Rocksien


Premium (Pro), im Norden

aus dem Leben einer wackeren Salzstreuerin

Ranikhet, ein ruhiger Flecken in Sichtweite der nepalischen Grenze und mit seinen knapp 2.300 Metern Höhenlage in herrlicher Panoramalage zu den Snowcaps des westlichen Himalaya, hatte wahrlich einiges zu bieten.
Die übliche Neugierde hatte mich in die Küche der Unterkunft getrieben, denn, so die gesetzte Erfahrung, indische Küchen haben noch stets ein hohes Folklorepotential aufzuweisen gehabt. Das Personal hieß den Besucher willkommen, rief ob der an mir ausgemachten Kamera eilig fehlende Mitglieder des Küchenclans herbei und begab sich ebenso bereitwillig wie ungefragt in stolze Pose.
Doch längst hatte ich mein Motiv erspäht und die Lichtverhältnisse abzuschätzen gesucht - zur allgemeinen Verwunderung und schnell umschlagend in ausgeprägte Belustigung richtete sich die Kamera auf ein unscheinbares Küchenbord an verwaschen getünchter Wand.
So entstand unter großer Anteilnahme eines Haufens lebenslustiger Küchengesellen das wohl einzige Portrait einer vereinsamten Salzstreuerin inmitten einer Schar geleerter Flaschen süßlichen Ketchups.
Ranikhet wäre einen zweiten und dritten Besuch wert - man sollte es erwägen.......

Ranikhet, Uttaranchal 1995 - Fuji Provia400F, Scan vom Dia

Kommentare 16

  • J. Meyer 10. Dezember 2006, 13:25

    Klasse Story, klasse Foto.
    gruß, jürgen
  • Helmut Schadt 5. Dezember 2006, 23:30

    Ein Stilleben, das mit Werken alter Meister der hehren Malkunst sehr wohl konkurrieren könnte.
    Ich dagegen sehe mich außerstande mit der Kraft der Worte eines Alfons Gellweiler zu konkurrieren :-)). Er ist nicht nur ein Meister der Foto-, sondern auch der Schreibkunst. Und du nicht weniger.

    Herzlich, Helmut
  • Anna Voig 3. Dezember 2006, 15:20

    so wow.
    Der Hintergrund sieht fast aus wie ein Aquarell. :-)
  • Rina H. 30. November 2006, 9:14

    Bin begeistert Olaf ! Nun outest du dich noch, nach deinem zaghaften Blümchenfoto-Versuch auch noch als Flaschen- und Salzstreuerfotograf ! Erzähl mir nicht, dass du nicht auch das Küchenpersonal abgelichtet hast !
    Danke übrigens ;-)
  • Ines O. 29. November 2006, 23:45

    schön!

  • Johannes Müller aus Lobetal 29. November 2006, 21:57

    ....ein richtiger Hingucker..............dank Alfons nicht nur aus dem Bauch sonder auch theoretisch..................feinst........jo
    http://www.jophoto.de
  • Robert Koch 29. November 2006, 21:53

    Mir gefallen hier Licht und Farbe.

    Gruß,
    Rob
  • Alfons Gellweiler 29. November 2006, 21:08


    @ Olaf: Da hast du zweifellos Recht (was dich betrifft :-), aber längst nicht jeder Bauch erspäht Ästhetik. Die Analyse hilft da zuweilen das Bessere vom Schlechteren zu unterscheiden. Diese Mühe, Bilder zu analysieren, mache ich mir einfach ab und zu. »Tolles Foto« ginge schneller. Ich wünschte mir, das käme öfter vor in einer solchen community ;-)
  • Heidi Schneider 29. November 2006, 20:58

    Als wäre alles sorgsam arrangiert worden, gefällt mir auch von den Farben her sehr gut.
  • Olaf Rocksien 29. November 2006, 20:57

    Ach, Alfons - klaro habe ich verstanden... ;-)
    Das Auge begreift schneller, als die Flaschen gezählt sind - Ästhetik wird vom Bauch erspäht, niemals vom Verstand.
  • Alfons Gellweiler 29. November 2006, 20:54


    @Olaf: Ganz einfache Sehgesetzlichkeiten, stünden auf beiden Seiten die gleiche Zahl von Flaschen, würden die Farben noch faszinieren, aber das Bild wäre ohne Spannung, also eher langweilig :-)

    Grüße Alfons
  • Die Waldvenus 29. November 2006, 20:53

    was für eine Geschichte zum Bild=klasse!
    lg Bärbel
  • Olaf Rocksien 29. November 2006, 20:51

    Puhhhh - diese Arithmetik habe ich nicht verstanden. Ich weiß nur, daß alles so war, wie es war - und es war gut so.... ;-))
  • Alfons Gellweiler 29. November 2006, 20:47


    Die richtige Menge Gelb im dominanten Blau, ein Gleichgewicht im Bild, dass durch die geringfügige Unterzahl auf der Rechten und durch die horizontale Position einer Flasche gerade noch dynamisch genug ist, dem Bild auch Spannung zu verleihen.
    Wenn du dieses Stilleben so gefunden hast ehrt es dich, dass du es gefunden hast, aber auch dem Küchenpersonal wird man einen bemerkenswerten Sinn für Ästhetik zugestehen müssen.
    Das gefällt mir richtig gut.

    Grüße Alfons
  • © Ulrike L. 29. November 2006, 20:46

    wirkt fast wie ein Gemälde-Stilleben alter Meister...:)
    das Blau ist zum darin Ertrinken..:)
    lg Ulrike

    P.S. Alfons beschreibt es mal wieder wunderbar..
    Ich unterschreibe ..:))