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Zwischenräume

Hochschule für Gestaltung (HfG) Karlsruhe, beim ZKM, 11.11.2007

(Canon 400 D, f/5,0 bei 38 mm, 1/20 s, Bearbeitung: Adobe Photoshop 7.0, Tonwertkorrektur, Transformieren/Linien ausgerichtet, Rahmen)

Die Kanne befindet sich auf einem Sockel in einer ca. 40 cm tiefen Glasvitrine, die beidseitig mit Texten von Adam Seide (www.adamseide.de) beschrieben ist.

Kommentare 45

  • † werner weis 29. Mai 2010, 7:31



    (wir sehen hier eine Porzellan-Kanne - doch die imaginär

    Davorsitzenden haben anderes Geschirr, sie sind weiter)

    - schon

    - das ging schnell
  • † werner weis 29. Mai 2010, 7:29




    der Text ist befreit vom Gelesenwerdenmüssen

    der Tee ist grün

    und aromatisch in der Gusseisenkanne

    die Welt ist in der Tasse

    die Gedanken ordnen sich neu und

    sind dabei frei
  • Wilhelm H. 27. Januar 2008, 19:22

    Die Bearbeitung mit dem Text gefällt mir ausgezeichnet
    Das ist auch wieder Kunst
    Lieben Gruß
    Wilhelm
  • Claudy B. 22. Januar 2008, 20:49

    Klasse Räume und ihr Dazwischen... interessant präsentiert!
    LG Claudi
  • Arnd U. B. 14. Januar 2008, 18:39

    Man hat als Unkundiger Schwierigkeiten, das zu entwirren...Eigentlich braucht man es ja auch nicht zu tun...es genügt, es auf sich wirken zu lassen...Lg Arnd
  • Kerstin Stolzenburg 10. Januar 2008, 17:09

    Da mich die sprachliche Poesie "vor Ort" vielleicht in gewisser Weise bereits zu einer bildlichen Poesie inspiriert hat, könnte man das wohl, gesamt gesehen, eine kleine kulturelle Symbiose nennen.
    Kerstin
  • E. W. R. 10. Januar 2008, 16:13

    Vermutlich hat an der Erzeugung sprachlicher Poesie die bildliche Poesie Anteil. Eckhard
  • Kerstin Stolzenburg 10. Januar 2008, 14:36

    @Peter Kr.: Lieber Peter, ja das Bild ist sehr offen und weit interpretierbar. Es geht grundsätzlich um Zwischenräume in den verschiedensten Bereichen des Denkens und Reflektierens. Allein über die Zwischenräume in der Kunst als eine Ausdrucksform könnte man lange Anmerkungen schreiben.
    Grüße. Kerstin
  • Kerstin Stolzenburg 10. Januar 2008, 14:17

    @Eckhard: Lieber Eckhard, danke für die guten Wünsche! Hat alles gut funktioniert, die erforderlichen Substrate müssen sich wohl automatisch eingestellt haben, die Leute waren sehr nett ;-)

    So, wie Du es in Deiner Besprechung beschreibst, ist der Mensch, der durch diese Kanne symbolisiert wird, sicherlich zu sehen.
    Erfahrenes, Erlebtes, Erarbeitetes zu reflektieren, halte ich persönlich für eine sehr wichtige Eigenschaft, die jeder Mensch für sich vertiefen muss. Nun kann und soll natürlich nicht jeder ein Dichter sein. Gedanken und Reflexionen in der Höhe derart strukturiert und verständlich darzustellen und weiterzugeben, andere Menschen teilhaben zu lassen und entsprechende Bilder in ihnen zu erzeugen, ist schon etwas Besonderes.
    Das bedeutet jedoch nicht, dass man es nicht auf anderer Ebene versuchen muss. Wir alle treffen täglich Aussagen, manche schreiben sogar Texte, teilweise mit weit- oder weiterreichender Bedeutung. Dabei kann man quantitativ viel sagen oder wenig, der Wert liegt in der Qualität, also genau darin, wie man die eigenen Reflexionen anwendet, wie man sie mit den Anforderungen, mit dem Zeitgeschehen, mit den Gedanken anderer verknüpft, was man letztlich damit erzeugt, anstößt und bewirkt im Alltag, in der Wissenschaft, in der Kultur. Um sich diesbezüglich auf einer bestimmten Flughöhe zu bewegen, müsste auch hin und wieder der Blick in die „unsichtbaren“ Spiegel gewagt werden. Dieser Blick kann wiederum Zwischenräume füllen. Und er erweitert den eigenen Reflexionshorizont und damit die Tragfähigkeit sowie die Kraft der eigenen Aussage.

    Der Text Deiner Besprechung ist wunderbar geschrieben, es ist ein Genuss, ihn zu lesen. Nicht nur, was das Inhaltliche, sondern ganz speziell auch, was die sprachliche Ästhetik betrifft. Danke.

    Kerstin
  • Peter Kr. 9. Januar 2008, 21:44

    ich finde die vielen Ebenen des Bildes faszinierend. Zu den Glasfronten der Vitrinien kommen die Spiegelungen, dann natürlich die Kunstgegenstände oder die angebrachten Tafeln. Ich denke es ist ein sehr "offenes" Bild, lässt wirklich viel Spielraum zur Interpretation. Ein Ansatz ist für mich womöglich, hinter eine Sache zu blicken, sich ein eigenes Bild von etas machen, das uns mit wievielen Worten auch immer präsentiert wird, zwischen den Zeilen zu lesen....
    LG, Peter
  • Hanne L. 8. Januar 2008, 22:27

    Ein großartiges Foto!! Ich glaube fast, mir wäre das Motiv nicht aufgefallen, es hat aber eine starke Wirkung!
    Liebe Grüße, Hanne
  • E. W. R. 8. Januar 2008, 21:23

    Viel Glück! Die Bayern sind freundliche Leute .
  • Kerstin Stolzenburg 8. Januar 2008, 21:09

    Lieber Eckhard, herzlichen Dank, ich antworte am Donnerstag auf Deine Besprechung, bin morgen im tiefsten Bayern ;-)) auf Dienstreise.
    Kerstin
  • E. W. R. 8. Januar 2008, 20:37

    Ich möchte das Bild vor dem Hintergrund der Aufnahme „Der unsichtbare Spiegel (2). Flammen der Reflexion“ sehen.

    Der unsichtbare Spiegel (2): Flammen der Reflexion
    Der unsichtbare Spiegel (2): Flammen der Reflexion
    E. W. R.



    Bei dem angesprochenen Bild waren die Ebenen der Reflexion durch das materielle Substrat des Teelichtständers angedeutet worden. Bei Deinem Bild dürfte es sich so verhalten, dass die Mehrschichtigkeit des unsichtbaren Spiegels durch die beiden Schriftebenen symbolisiert wird, welche die Kanne als Dingsymbol für den in sich ruhenden, reflektierenden Menschen umgeben. Dieser Mensch aber nun wirft nicht mit Ausrufezeichen um sich, wo nichts auszurufen ist, er singt keine Ode an die Vergöttlichten, wo nur normale Menschen sind. Er reflektiert. Und diese Reflexion verharrt nicht im Nebulösen, sondern sie wird in präzise aufgeschriebene Buchstaben gegossen. Wohlgesetzte und ästhetisch schöne Buchstaben. Buchstaben, die sich zu Wörtern finden. Wörter, die miteinander das Wagnis des Satzes eingehen, der kleinsten sprachlichen Aussageeinheit. Denn dass eine Aussage gemacht wird, das ist das Besondere. Dass eine Aussage gemacht wird, die man zu drucken wagen kann. Die stehenbleibt im Getriebe der Zeit. Sätze, die sich zu Texten vergesellschaften. Texte, die diesen Menschen, einen Dichter umgeben. Die sein Universum schaffen, seine Welt, aufgebaut aus Reflexion. Welten haben wir nur, indem wir sie erworten, ersatzen, ertexten und damit denkend die vielgestaltige und nur in ihren Erscheinungsformen, nicht in ihrem Wesen sich uns zeigende Welt um uns her zu einer für uns verstehbaren, wesentlichen Welt machen. Die wir als verstandene Welt an andere weitergeben und damit Kultur erzeugen.
  • Sanne BZ 8. Januar 2008, 17:33

    Ein Verwirrspiel für die Augen hast du hier inszeniert! Man muß schon länger hinschauen um die Tiefenebenen genau zu erkennen! In dem ganzen Buchstabenwirrwarr bildet die Kanne auf ihrem Socken einen guten Ruhepunkt!
    Lg
    Sanne