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Unglaublich ... schöner Schein

Unglaublich ... schöner Schein

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Gundi N.


Premium (World), Kleve

Unglaublich ... schöner Schein

Hier kommt nun die Ergänzung der heutigen Themenarbeit und die Auflösung des Rätsels:

Es handelt sich um Pappmaché!

Gesehen habe ich dieses Gefäß im Schloss Ludwigslust, wo viele Objekte aus diesem unglaublich echt wirkenden Material sind.

Man bezeichnet dieses Material, das selbst für Büsten in der Parkanlage verwendet wurde (es war wetterfest!), als Ludwigsluster Carton.


Dazu ein paar Infos aus Wikipedia:

Durch die eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten Herzog Friedrichs war schon früh abzusehen, dass teure Gesteinssorten, wie Marmor oder Granit, edle Metalle und Hölzer, Porzellane oder selbst Stuck nur bedingt eingesetzt werden konnten. Ein Kuriosum der Ludwigsluster Schlossanlage ist die dadurch bedingte nahezu durchgehende Verwendung von Pappmaché als Werkstoff zur Imitation hochwertigerer Materialien. Die Nutzung von bemaltem Pappmaché war an sich keine neue Erfindung, wurde in Ludwigslust aber durch den Herzog gefördert und den Ausbau der Residenz vorangetrieben und verfeinert. Die herzoglichen Ämter sandten auf Anweisung zur Unterstützung der Papierlieferungen sogar veraltete Akten und Papierreste. Die Hofbildwerkstatt benutzte vorwiegend eine Technik, in der Lagen von Papier in der gewünschten Form verkleistert, anschließend getrocknet, beschnitzt, geschliffen, bemalt und mit einer Art Firnis überzogen wurden. Die Werkstatt war so erfolgreich, dass sie den Großteil der benötigten Ausstattung selbst herstellen konnte. Dekore der Kirche und der mehrdimensionalen bemalten Altarwand, die Deckenrosetten, Friesbänder, Konsoltische, Skulpturen, Uhrgehäuse und sogar Alltagsgegenstände wie Leuchter und Tafelaufsätze fertigte die aus der Papierwerkstatt hervorgegangene Manufaktur zunächst für den Hof und lieferte ab 1765 die Serienproduktion des Ludwigsluster Cartons auch an andere Abnehmer. Der Schriftsteller Karl Julius Weber äußerte sich 1828 amüsiert über die Kunst aus Pappmaché:

„Merkwürdig sind auch die Büsten – weder von Metall noch Marmor, weder Holz noch Stein, sondern von Pappe mit Firniß überzogen, selbst die Leuchter der Kapelle sind von übersilbertem Papier."




Man beachte dabei, dass hier Altpapier verwendet wurde, zum Beispiel auch alte Steuerakten! Es war also eine praktische Form des Recyclings!

Ansicht der Ludwigsluster Parkanlage
Ansicht der Ludwigsluster Parkanlage
Gundi N.

Kommentare 14

  • Tomio P. 22. Oktober 2012, 18:44

    genial! vorallen steuerakten meine güte was alles wiederverwertet werden kann ;) danke für deine schöne präsentation der lösung. schöner abend. lg petra
  • Michèle FLEURY 22. Oktober 2012, 10:31

    Excellent collage, des prises de grande qualité, compliments! Bises, Michèle
  • Dieter Sann 22. Oktober 2012, 7:57

    Kaum zu glauben...und du hast eine wunderschöne Collage daraus gemacht. Gefällt mir.
    LG Dieter
  • Maria Kohler 21. Oktober 2012, 21:07

    Das ist ja sehr interessant
    LG Maria
  • Traudel Clemens 21. Oktober 2012, 19:43

    Da muss man erst mal darauf kommen. Aber die Illusion ist perfekt.
    LG Traudel
  • Traude Mika 21. Oktober 2012, 19:33

    Okay, auf das wär ich nie gekommen...
    LG Traude
  • BJ.Art 21. Oktober 2012, 19:31

    Das ist wirklich unglaublich und darauf wäre ich nie gekommen!

    lg Brigitte
  • Elsbeth Kürpick 21. Oktober 2012, 19:26

    Das ist ja interessant, und das hätte ich nicht vermutet.
    Die Gegenstände sehen ganz edel aus.
    Wie Du schon sagst.. . . schöner Schein.
    Liebe Grüße Elsbeth
  • mickey40 21. Oktober 2012, 18:24

    très belle composition et superbe commentaire !!!
    bises
  • Vitória Castelo Santos 21. Oktober 2012, 17:57

    Sehr gut Arbeit!!
    LG Vitoria
  • authbreak 21. Oktober 2012, 17:51

    Hallo Gundi,
    darauf wäre ich nie gekommen.
    LG Heinrich
  • Elvina Benoist-Audiau 21. Oktober 2012, 15:56

    Une autre présentation parfaitement bien construite - bises,Elvi
  • Trübe-Linse 21. Oktober 2012, 15:34

    Das ist wirklich eine interessante Kunst. Sehr schön gezeigt und erklärt. Ich habe schon mal irgendwo was davon gehört. Gruß Mirko
  • Schwarzerskorpion 21. Oktober 2012, 15:22

    Das ist genial wenn ich das hier so lese von dir Gundi und ich habe gedacht es wäre was ganz besonderes und schweife ganz weit aus.
    Obwohl, die diese Technik ganz fein ausgearbeitet haben und es nicht zu sehen ist .... also wirklich mehr Schein als Sein!
    Das hat dann wohl noch die ehemalige DDR aufgegriffen und ihre Trabbis davon gebaut, die durften wohl auch nicht viel kosten und hochwertiges Material wurde ja für ihre Rüstung verwendet.

    Gruß Wolfgang

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