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Singt es sich auf einem Bein stehend besser?

Singt es sich auf einem Bein stehend besser?

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B. Walker


Premium (World), Berlin

Singt es sich auf einem Bein stehend besser?

Es ist ja nun wirklich nicht Frühjahr, trotzdem trällerte der etwa 23 cm große Lerchenstärling - Eastern Meadowlark (Sturnella magna) ununterbrochen sein Liedchen.
Dies ist mal ein Vogel, den ich bisher noch nicht zu präsentieren vermochte. Mit meiner unprofessionellen Methode des bildlichen Festhaltens und des meist unbeabsichtigten Begegnens der Tiere habe ich ja bisher nur das Auffälligste mit Hilfe glücklicher Zufälle in Nordamerika erwischt. Da freut es mich, mal wieder etwas vorher nicht Gesehenes zeigen zu können. Die Liste der bisher entdeckten Vögel ist nun schon auf eine beachtliche Zahl angewachsen, aber es bedarf bei der Vielzahl der hier vorkommenden Arten schon noch etlicher erfolgreicher Glücksfälle, sie zu vervollständigen.
Wir machten gestern eine für uns ganz neue „Bird Watch Tour“. Uns hatte im Juni ein Taxifahrer erzählt, wenn man im Sarasota county Seeadler sehen will, ist die zentrale Müllkippe ein Muss! Und er liegt damit ganz richtig! War ein Wahnsinnserlebnis, nicht nur der Adler wegen, unter anderem beweist das auch dieser Stärling hier. Die Müllkippe liegt mitten im 6200 Hektar großen Pinelands Landschaftsschutzgebiet. Ich weiß nicht, ob dies einmalig ist: Vorbildlich stattfindende Müllentsorgung und dort, wie in einem Park, offizieller meilenweit befahrbarer Weg für „Bird Watchers“ zwischen 8 und 17 Uhr! Man muss sich nur in eine Besucherliste eintragen und erhält einen Lageplan sowie eine Liste der dort schon entdeckten Vögel (über 115 Arten) und anderen Tiere.
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Central County Solid Waste Disposal Complex, Pinelands Reserve, Sarasota County, Florida
15. Oktober 2009/11:20, Nikon D 90/Objektiv AF-S VR NIKKOR/ED 70-300mm 1/4.5-5.6G, frei Hand, 300mm, F/5,6, 1/800, ISO 200, Ausschnitt

Lerchenstärling - Eastern Meadowlark (Sturnella magna)
Lerchenstärling - Eastern Meadowlark (Sturnella magna)
B. Walker

Kommentare 9

  • Lichtspielereien 17. Oktober 2009, 0:17

    Bernhard, genau dass, so wie Du Fotos machst/kriegst/schließt (oder wie immer es genannt wird), genau DAS ist es !
    Mir gefallen diese Fotos richtig gut und ich kann dir nur sagen, mir geht es ähnlich wie Dir, nur die hiesigen Vögel kennen natürlich Alle hier.
    Aber Deine sind nicht nur fremd sondern SPITZE.
    (Was macht der Chor, gehts voran?)
    LG
    Verena
  • Fabienne Muriset 16. Oktober 2009, 23:54

    Vielleicht schlägt er ja nur mit dem Fuss den Takt? ;-)

    Grüsslis
    Fabienne
  • Wulf von Graefe 16. Oktober 2009, 22:40

    Unseren Gesangsvirtuosen sind doch auch Hüftschwünge u.ä. nahegelegt, um dem Wohlklang auch einen Eindruck von Leichtigkeit beizugeben.
    Vermutlich muss so ein Stärling auch sowas berücksichtigen ;-)

    Es ist bei uns mit Müllkippen als Tierlockstellen ja auch noch nicht so lange her, dass man dort bequemer Milane, Raben, Möwen und manch anderes bequemer beobachten konnte.
    Auch Komposthaufen in Gärten oder Misthaufen der Bauern (wo allerlei anderes mit entsorgt wurde) hatten oder haben ja schon ähnliche Wirkung.
    Und in unserer übersauberen Welt kommen doch die kleinen Inseln von (organischem) "Müll" an Wasservogel-Futterplätzen, Fotografier-Luderplätzen und anderen "Ankirrungen" auch überall wieder auf, nur eben etwas "dezentralisierter" ;-)
    lg Wulf
  • Jürgen Löhner 16. Oktober 2009, 19:44

    Eine coole Stellung. Klasse erwischt.
    Liebe Grüße Jürgen
  • Gunther Hasler 16. Oktober 2009, 19:36

    Bird watcher in den USA müßte man sein... Liste und Lageplan, das ist ja wirklich einmalig, Bernhard! Und dein schöner Neufund beweist die Ergiebigkeit dieses Gebietes!
    Sehr schön erwischt den akrobatischen Sänger!
    LG Gunther
  • B. Walker 16. Oktober 2009, 19:04

    Ja, Jürgen, nur dass diese Deponie weiter als solche genutzt wird, sehr geordnet und vorbildlich, wenn ich das überhaut einschätzen kann. Ein Großteil ist schon mit Erde abgedeckt, man verbrennt das entstehende Methangas, wie bei uns auch üblich. Drum herum weite freie Wiesen, Teiche und Kiefernwälder. Man muss hier sehr vorsichtig arbeiten, Verunreinigungen würden bei der Bodenbeschaffenheit (Grundwasserspiegel liegt nur 50 bis 100 cm unter der Erdoberfläche) schnell zur Katastrophe führen.
    LG Bernhard
  • Jürgen Dietrich 16. Oktober 2009, 18:56

    Das mutet schon etwas merkwürdig an:eine von Birdern befahrene riesige Mülldeponie ??Kann ich nir das so vorstellen wie Teufelsberg oder Insulaner ,also früher mal Deponie und dann Jahrzehnte lang mit Erde abgedeckt ?
    VG Jürgen D.
  • Stefan Sprenger 16. Oktober 2009, 18:55

    Schön erwischt und toll aufgenommen.

    LG
    Stefan
  • Manuel Brandenstein 16. Oktober 2009, 18:32

    wunderschöne Aufnahme gefällt mir sehr gut
    schönen abend noch
    Gruß Manuel