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S-Bahngleis für wenige Wochen

S-Bahngleis für wenige Wochen

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Bernd Freimann


Premium (World), Berlin

S-Bahngleis für wenige Wochen

Im Herbst 1983 wurden für die S-Bahn im Bereich Tegel ein paar hundert Meter Gleis in neuer Lage verlegt. Am 9. Januar 1984 wurde der S-Bahnbetrieb in Berlin (West) von der Deutschen Reichsbahn an die Berliner Verkehrs Betriebe (BVG) übergeben. Damit wurde der nur schwach genutzte Streckenast von Schönholz nach Heiligensee stillgelegt. Erst die Vereinigung der Stadthälften ließ in den Neunzigerjahren hier wieder die S-Bahn fahren, aber noch heute, als einzige S-Bahnstrecke innerhalb des Stadtgebietes nur im 20-Minutentakt.
Verschwunden sind inzwischen die umfangreichen Gleisanlagen des Güterbahnhof Berlin-Tegel, der nicht nur Start- und Ziel des französischen Militärzuges war , sondern von dem noch zahlreiche Gleisanschlüsse zu verschiedenen Industriebetrieben bedient wurden.
Übrigens: Der Grund für die Trassenverschiebung war der Bau der Autobahn in Richtung Hamburg, die hier in Trog- und Tunnellage verläuft und nördlich von Tegel einen Teil der ehemaligen Bahntrasse nutzt.

Kommentare 11

  • makna 28. November 2019, 13:16

    Starker Blick auf die Tegeler Bahnanlagen von einst ... und eben auf den "Stadtbahner" !!!
    BG Manfred
  • Roni - raildata.info 11. März 2019, 15:09

    Hallo!

    Super! :-)

    lg,
    Roni
  • Steffen°Conrad 9. März 2019, 15:25

    Ein sehr interessantes Zeitdokument, auch deshalb, wie viel 1983
    noch in WB mit der Bahn transportiert wurde..
    vgsteffen
  • Sigbert der Eisenharte 9. März 2019, 10:14

    Die Berliner S-Bahn. Emil und die Detektive, Weltkrieg, Wiederaufbau, Mauerbau, Inseldasein, BVG-Regime, Mauerfall, Renaissance...
    Wohl kaum eine Bahn in Deutschland ist so geschichtsträchtig wie die rot-beigen Flitzer.
    Für mich mit das Spannendste an Berlin und hier sehr schön getroffen.
    LG Dirk
  • Andreas Pe 9. März 2019, 9:58

    1956 fuhr ich mit meiner Mutter nach Heiligensee mit der S-Bahn zur Tante. Danach ging das über viele Jahre nicht mehr. Die Station Buchholz blieb mir aus unerfindlichen Gründen in Erinnerung (stiegen wir dort um?).  Als es wieder ging erfolgte die Fahrt erst mit der U- Bahn und ab Tegel mit dem Doppeldecker Bus. Abgerissene oder zugewucherte Gleisanlagen gibt es inzwischen leider massenhaft.
    VG Andreas
    • Bernd Freimann 9. März 2019, 10:08

      Eine Station Buchholz gab und gibt es nicht im Berliner S-Bahnnetz.
      Möglicherweise liegt eine Verwechslung mit Buch vor. Das liegt aber an der Strecke nach Bernau und ist für die umfangreichen Krankenanstalten bekannt.
      Eine andere Verwechslungsmöglichkeit wäre noch Schönholz, wo durchaus die Notwendigkeit bestanden haben kann in Richtung Heiligensee umzusteigen.
      Der Ortsteil Französisch-Buchholz ist nur von Pankow aus mit der Straßenbahn erreichbar.
      Gruß aus Berlin
      Bernd Freimann
  • Haidhauser 9. März 2019, 8:46

    Ein ausgezeichnetes Dokument!!
    LG Bernhard
  • Klaus Kieslich 8. März 2019, 21:30

    Das is wahrlich eine historische Aufnahme und ja,an die Züge der Allierten kann ich mich immernoch sehr gut erinnern,denn sie mußten ja in Potsdam in einem abgezäunten Bereich halt machen.Lokwechsel und Kontrollen des Lokpersonals durch dieTrapo( Transporpolizei der DDR ) waren der Grund. Allerdings mußten die aus Westberlin kommenden Maschinen vom Zug 10 m wegfahren,denn dann waren sie nicht mehr Bestandteil  des allierten Bereichs
    Gruß Klaus
  • Bahnfreund 8. März 2019, 21:17

    Ich war erst im Februar dort mit der S-Bahn entlanggefahren, da ist wirklich vieles nur noch Brachland.
    Hier merkt man immer noch teilweise die Geschichte der deutschen Teilung und auch die Folgen des Niedergangs nach der Wende.

    VG aus dem Südharz, Falk
  • fotogroschi 8. März 2019, 21:14

    Hammer, S-Bahn mit Flügelsignal! 
    Wunderbarer Einblick ins damalige Geschehen! Bin begeistert

    Sehr informativ und Klasse geschrieben. 

    Gruß Andre