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Messer im Rücken: Raubfliege ersticht Polierfliege

Messer im Rücken: Raubfliege ersticht Polierfliege

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Weißwolf


Premium (World), Güstrow

Messer im Rücken: Raubfliege ersticht Polierfliege

(Bildausschnitt von 46671662*)
Die Gemeine Raubfliege Tolmerus atricapillus ist die häufigste aller Arten der gleichnamigen Fliegenfamilie (Asilidae), die von den Meeresküsten bis in die subalpine Höhenstufe der Alpen vorkommt. Das Verbreitungsgebiet reicht von Westeuropa bis nach Ostasien (nördliche Paläarktis). Sie fliegt von Anfang Juli bis weit in den Oktober, unter günstigen Witterungsbedingungen von Anfang Juni bis November. Eine Biotoppräferenz hat sie höchstens für trockenwarme Gebiete, ansonsten kommt sie fast überall vor, in feuchten Wiesen, in lichten Laub- und Nadelwäldern, im Siedlungsbereich; nur dicht verschattete Wälder meidet sie. An ihren Ansitz stellt sie überhaupt keine Ansprüche; offene Sandstellen, Steine, Zaunpfähle und Laternenmasten, jedwede Vegetationsstruktur nimmt sie an – und wenn man sich ruhig verhält, genügt auch der Körper des Menschen dazu.
Bis zur eigenen Körpergröße verfolgt sie nahezu jedes Insekt, selbst nach „unten“ scheint es keine Grenze zu geben. Hier hat sie ein Calliopum-Weibchen erbeutet, eine etwa 3,5 mm große Polierfliege. Der stark geschwollene Hinterleib zeigt an, dass die Fliege wohl in Kürze ihre Eier hätte ablegen wollen. Neun Arten dieser dunkelgrün-metallisch glänzenden Fliegen kommen in Europa vor; der Verbreitungsschwerpunkt der Familie liegt in den Tropen Asiens und Lateinamerikas. Die unscheinbaren Polier- oder Faulfliegen der Gattung Calliopum bevorzugen sonnige Waldränder und Lichtungen trockenwarmer Gebiete, wo sie nach Blütennektar und anderen Flüssigkeiten suchen, etwa Baumsäften oder Honigtau. Die Larven ernähren sich von verrottendem Laub und Holz – zumindest ist das die gängige Ansicht, und die scheint aus der Neuen Welt zu stammen. Bereits 1984 hatten sich britische Forscher die Larven und dort v.a. die Mundwerkzeuge und den oberen Verdauungstrakt einiger europäischer Calliopum-Arten genauer angesehen und waren zu dem Ergebnis gekommen, diese seien nicht so konstruiert, dass sie feste Partikel aufnehmen können. Nachdem sie dann den Darminhalt untersuchten, waren sie sich sicher, die Larven würden ausschließlich oder zumindest überwiegend Pilzhyphen und Pilzsporen fressen.

*https://www.fotocommunity.de/photo/den-dolch-im-ruecken-raubfliege-toetet-po-weisswolf/46671662

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Exif

Kamera NIKON D810
Objektiv 105.0 mm f/2.8
Blende 22
Belichtungszeit 1/125
Brennweite 105.0 mm
ISO 200

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