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Kraftwerk Steyrdurchbruch

Kraftwerk Steyrdurchbruch

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Manfred Mairinger


Premium (World), Ansfelden

Kraftwerk Steyrdurchbruch

Das Kraftwerk Steyrdurchbruch (Gemeinde Molln) ist ein seit 1908 bestehendes Laufkraftwerk am Steyrfluss. Die Jugendstil-Architektur und die Kraftwerkstechnik von Anfang des 20. Jahrhunderts sind weitgehend erhalten. Die Kirchdorfer Zementwerke Hofmann & Co ließen die Jugendstilanlage in der Steyrdurchbruch-Schlucht von April 1907 bis November 1908 errichten. Architekt war Mauriz Balzarek, ausführendes Unternehmen A. Buss & Co aus Graz, eine Tochterfirma des Schweizer Unternehmens Albert Buss & Cie. Mit zwei Maschinensätzen zu je 700 kW war das Kraftwerk damals eine der leistungsfähigsten Anlagen. 1922 lieferte es nicht nur Strom für das Kirchdorfer Zementwerk und umliegende Gemeinden, sondern sogar für die Linzer Straßenbahn. In den Jahren 1936 und 37 verlandete der Stauraum zusehends, was einen Umbau der Wehranlage erforderlich machte. Seit 1972 ergänzt eine Kaplanturbine mit einer Leistung von 1,605 Megawatt in einer Kaverne neben dem alten Krafthaus die drei alten Francisturbinen mit insgesamt 2,430 Megawatt. Seit 1979/80 läuft das Kraftwerk im automatischen Betrieb. Es ist ein oberösterreichisches Industriedenkmal, 2008 erhielt die Energie AG für die Sanierung und Erhaltung den Denkmalpflegepreis des Landes Oberösterreich.
Die Schalttafel und die Generatoren mit sichtbar angebrachten Wicklungen stammen aus dem Jahr 1908 und die drei Francisturbinen aus den Jahren 1908 und 1925. Das Wasser gelangt durch einen Oberwasserkanal zu den Feinrechen und stürzt dann 13,6 Meter auf die Schaufelräder der Turbinen. Der Stausee im engen Flusstal ist rund 1,5 km lang. Da die Steyr zur Zeit der Erbauung noch zur Holztrift diente, ist die 13,6 Meter hohe und 43 Meter lange Wehranlage mit einer Triftrutsche ausgestattet. Diese ist für 6 bis 6,5 Meter langes Rundholz ausgelegt. Das Kraftwerk wird von der Energie AG Oberösterreich betrieben und produziert jährlich 20 Millionen Kilowattstunden an elektrischer Energie. Es versorgt die Gemeinden Molln, Sierning, Kirchdorf und Klaus.

Wasserkraftwerk Desselbrunn
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Manfred Mairinger

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