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Impressionen #1

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Frau Ke

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Impressionen #1

Ich hatte eine Erinnerung an meinen 2. Geburtstag: Ich saß auf meinem Hochstuhl, vor mir auf der kleinen Tischplatte aus Resopal stand ein Bär aus gepresstem blassrosa Gummi, ich erinnerte mich an das Gefühl dort zu sitzen. Später fand in unserem Familienalbum ein Foto genau dieser Szene und erkannte, dass ich nicht sagen kann, was ich eigentlich erinnere: ist es wirklich mein Gefühl "aus erster Hand" oder nicht vielmehr das über das Foto vermittelte, gewissermaßen rekonstruierte Gefühl, das ich mir verschaffte als ich als Kind (inzwischen etwas älter geworden) durch das Familienalbum blätterte? Ich enschied mich für die zweite Lesart.

*

Das Foto oben transportiert keine Erinnerung für mich, obwohl es eine hätte sein können - Impressionen eines 11-jährigen Kindes, gefunden auf einem alten sw-Film, fotografiert mit einer Kinderkamera, die längst vergangen ist - die durchweg unscharfen Fotos auf diesem Film lese ich nicht als Erinnerungen,sondern im Gegenteil eher als Belege, wie viele Eindrücke scheinbar spurlos bleiben.

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Kommentare 11

rschaefer 7. April 2018, 18:33
Mag die Unschärfe hier sehr.
Wie ein Rückblick in der Zeit.
LG Rebecca
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schwarz.licht 3. April 2018, 0:09
...geniales Gesamtwerk. Das Licht und die Unschärfe in Verbindung mit dem Text wirken!
Gruß Sascha
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Klaus Warthmann 28. August 2017, 9:24
Eine vielversprechende Reproduktion des kindlich Unbewußten. Vielleicht die Stufen d(ein)es Lebens .........? Beeindruckendes Frühwerk, G.K.
1 Antwort Antworten Antwort Kommentar loben
- Frau Ke 1. September 2017, 19:53
  Danke für Deine Besuchsspur nebst anerkennender Worte. Um ehrlich zu sein, hat es lange gedauert, bis ich diesen Fotos etwas gutes abgewinnen konnte. Als Kind war ich sehr enttäuscht. (Und hab folgerichtig bald darauf auch meine kleine Kamera aus den Augen verloren.) Der Film fand sich bei meinen alten Negativen aus der Schulzeit wieder. (Zum Wegwerfen war er mir wohl doch zu schade gewesen.) Im Nachhinein habe ich mich gefreut, ihn wiederzuentdecken. Es ist aber gewesen, als schaute ich mir die Bilder eines fremden Menschen an. Dieser zeitliche und persönliche Abstand hat den Bildern dann in meinen Augen schließlich doch so etwas wie Poesie verliehen. Fotografisch bzw. technisch betrachtet sind die natürlich unter aller Kanone.
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Udo Ludo 7. September 2014, 18:56
Man steigt in Gedanken hinauf, sieht aber nicht über das Ende der Treppe hinaus, folgt dennoch einer aus dem hier Sichtbaren erwachsenden Erwartung eines märchenhaften Raums, der seinerseits dann vllt das Gleiche bewirken wird. Die noch gerade erkennbare Bank am Horizont lässt ihre Blickrichtung im Vagen...
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Bernadette O. 10. November 2012, 17:43
Dieses Bild hier berührt mich ganz besonders.
Es liegt ein Geheimnis darin, das sich nur erahnen lässt, so wie die Treppe in ganz weisses unbekanntes Land führt ...
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Frau Ke 1. September 2012, 14:46
danke, funky! das freut mich.

wenn deine eigenen Fotos dich überraschen können, Gerry, was sollte daran schlecht sein? Ich produziere viele Fotos, die mich nicht überraschen. Nur einige wenige können das. Die ermuntern mich, damit weiterzumachen. Bei diesen Fotos von dem alten Film (oben) ist es mir ziemlich klar, was ich "wollte": die Motivwahl ist einfach, fast ein bisschen beschämend direkt. (Bei den anderen Fotos dieses Films wird das noch deutlicher.) Andererseits fasziniert mich heute daran die Unbefangenheit, die ich nicht "wollte", für mich aber heute erkennbar ist. Wenn ich mich der wieder nähern kann, würde ich das heute als Gewinn betrachten.

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Gerhard Körsgen 1. September 2012, 2:28
Man erinnert sich ja an verschiedene Arten von Dingen verschieden gut.
Das kann auch dazu führen daß man "phasenweise" mit bestimmten Bildern die man gemacht hat so gar nichts anfangen kann...
...aber das vergeht wieder und nach Monaten merke ich was ich eigentlich mit dem Foto wollte.
Das passiert mir sehr oft.
Ich weiß nicht ob das "gut" ist.
Aber definitiv können mich so meine eigenen Fotos noch immer wieder überraschen ;-)
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elvisfirewolf 31. August 2012, 22:54
ich empfinde dieses bildwerk
als unglaublich charmant.
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Frau Ke 31. August 2012, 17:35
ja. wenn ihr die Erinnerungen als Summe alles Erlebten fasst, möchte ich euch zustimmen. Mir ging es oben um die bewussten, nacherzählbaren Eindrücke, die ich selbst erinnere. Das andere, das Unbewusste zeigt sich für andere Menschen oft ganz gegenwärtig. Ich werde das 'tatsächlich' mal in 'scheinbar' ändern. Danke!
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MOOP 31. August 2012, 17:06
so seh ich´s auch.
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