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Holunderzeit

Interessantes....
Der ebenfalls existierende Holunder-Beiname Baum des Teufels ist hingegen mit dem Christentum verbunden: Judas Iskariot soll sich nach dem Verrat an Jesus an einem Holunder erhängt haben. Weitere negativ konnotierte mit dem Holunder verknüpfte Vorstellungen, die als Aberglaube bzw. Volksglaube bezeichnet werden können, sind:

Ein am Haus stehender verdorrender Holunder kündigt den Tod eines Familienmitgliedes an.
Holunder sei von den Bauern nicht gefällt worden – „aus Angst, es könne das Blut der darin wohnenden Hexe herausrinnen“.
Holunder sei von den Bauern nicht von Zäunen entfernt worden und auch nicht verbrannt worden, „weil einer Sage nach eine Heilige auf brennendem Holunderholz den Tod als Märtyrerin erlitten hatte“
Auf Grund der Verwandlungsfähigkeit von Hexen in einen Holunderzweig wurden aus Holunderholz weder Möbel hergestellt noch wurde es als Fußbodenbelag verwendet.
Kinder, die in eine Wiege aus Holunder gelegt worden seien, konnten einem Raub durch Frau Holle zum Opfer fallen.
Das Maßnehmen an Sarg und Gruft wurde mit einem Holunderzweig bewerkstelligt; des Sargkutschers Peitsche bestand ebenfalls daraus.
Magische Wirkungen
Peter Kurz, Michael Machatschek und Bernhard Igelhauser bezeichnen den Holunder mit Blick auf die dem Holunder im Volks- und Aberglauben der Landbevölkerung zugeschriebenen Heilwirkungen als „Apotheke des Einödbauern“. Insbesondere der „berühmte Fliedertee wurde Grundbestandteil der sogenannten Bauernapotheke“. Vor diesem Hintergrund werden folgende Praktiken genannt:

Das Behängen des Holunderbusches mit „Hautlappen, Eiter, Nägeln und Zähnen kranker Menschen“ galt als Maßnahme, durch die „unbändige Wuchskraft“ des Holunders das Böse zu verbrauchen.
Das Umschlingen des Holunders galt jungen Bäuerinnen als Mittel gegen Kinderlosigkeit.
Zahnschmerzen sollten durch das Beißen auf einen Holunderzweig auf denselben übertragen werden und somit von den Schmerzen befreien.
Als mit bestimmten Zeitpunkten und Orten verknüpfte magische Heilwirkungen sind zu nennen:

Der Verzehr einer in Butter gebratenen Holunderdolde um 12 Uhr mittags am Johannistag unter der Feueresse, dem Sitz der Hausgeister, galt als Maßnahme, um ein Jahr lang Fieber abzuwehren.
Die Wirkung des Holundertees als wirksames Mittel gegen Halsschmerzen war an die Ernte der Blüten vor Sonnenaufgang geknüpft.
Drei vor Sonnenaufgang abgebrochene Holundersprossen galten als Mittel gegen Rinderflechte.

Wikipedia

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