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Gestatten? Bebra mein Name...

Gestatten? Bebra mein Name...

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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Gestatten? Bebra mein Name...

Vor knapp 20 Jahren gab die Deutsche Bahn im Fernverkehr die "Tradition" auf ihren Zugläufen Namen von Persönlichkeiten und Regionen zu geben, deren Bedeutung/Ursprung sogar zeitweise im Faltblatt "Ihr Reiseplan" erläutert wurde.

Stattdessen wurden ab 2002 ICE-Züge auf Städtenamen getauft, wobei alle Baureihen einbezogen wurden. Neben dem Namen der entsprechenden Stadt wurde dabei auch stets das Stadtwappen an beiden Zugenden angebracht.

Während man bei den Triebzügen der Baureihe 403, 406, 411, 415 und 605 jeweils die Endwagen beschriftete verhielt es sich bei den ICE 1 und ICE 2 etwas anders: Hier wurden nicht die Triebköpfe beschriftet, sondern die jeweils angrenzenden Sitzwagen. Bei den ICE 2 wurden - analog den oben genannten Triebzügen und da sie nur über einen Triebkopf verfügen - entsprechend auch die Steuerwagen beschriftet.

Mittlerweile werden jedoch nicht nur Städte, sondern auch ganze Regionen und Länder ebenso wie Namen bedeutender Persönlichkeiten verwendet. Neben ICEs mit den Namen "Martin Luther", "Europa" und "Bundesrepublik Deutschland" gibt es mittlerweile aber auch Steuerwagen der Doppelstock-InterCity, welche getauft wurden.

Übrigens: "Komplett" ausgestorben sind die Namen für Zugläufe nicht. Denn besonders im internationalen Verkehr gibt es durchaus noch Zugläufe mit den Namen "Spree", "Donauwalzer", "Blauer Enzian", "Chiemgau", "Vindobona", "Metropol", "Werdenfelser Land", "Darß", "Pfälzerwald" und viele Mehr.

Ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn man diese Tradition wieder intensiver aufleben lassen würde. Denn viele Städte und Gemeinden haben die bei ihnen getauften Züge exakt einmal zur Taufe, und danach nie wieder gesehen. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Umbauten und Umzeichnungen, die sich nach Aufenthalten in den Ausbesserungswerken ergaben, wo es durchaus vorkommen konnte das durch Tausch einiger Wagen ein ICE mit zwei unterschiedlichen Namen unterwegs war...

Im Jahr 2003 wurde der Triebzug 161 auf den Namen Bebra getauft. Durchgefahren ist der Zug seitdem vermutlich dort schon öfters, gehalten hat er allerdings höchstens im Störungsfall.

Wegen Bauarbeiten an der Schnellfahrstrecke Kassel-Wilhelmshöhe - Göttingen ....

Drei Monate Zeit...
Drei Monate Zeit...
Patrick Rehn


... fuhr der ICE 375 von Berlin Ostbahnhof nach Basel SBB im Abschnitt zwischen der südniedersächsischen Universitätsstadt und der nordhessischen Herkules-Metropole über die Altbaustrecke via Eichenberg und Hannoversch Münden, wodurch sich die Fahrzeit von 20 auf 49 Minuten verlängerte.

Im Bahnhof Obernjesa begegnete uns der beschriebene Zug, an der Spitze fand sich der Triebkopf mit der Nummer 401 561-6.

Aufnahmedatum: Montag, 26. April 2021 - 16:30 Uhr

Kommentare 1

  • makna 28. Juli 2021, 13:16

    Die Erinnerung an Bebra selbst - bis 1639 großes Dampflok-Bw mit vor allem 01.10 und 44
    in Kohle- wie in Ölausführung, und von 1958 bis 1962 gar Heimat der "Sputniks", der zwei
    letztgebauten DB-Schnellzugdampfloks der Baureihe 10 - ist bei mir stark verankert ... ;-)

    Bebra
    Bebra
    makna

    ... doch der Grund für die Abkehr der Benennung von Zügen (bis auf einige Ausnahmen,
    neben den von Dir genannten u.a. die Binnen-Zugläufe IC 2012/2013 "Allgäu" sowie
    den IC 2082/2083 "Königssee" mit Kurswagengruppe IC 2084/2085 "Nebelhorn")
    war 1998 das ICE-Unglück in Eschede, als ICE 884 "Wilhelm Conrad Röntgen".

    Nachdem das nun bereits 23 Jahre zurück liegt, gibt es hin und wieder Bestrebungen,
    auch Zugläufe wieder mit Namen zu versehen (warum sich o.g. Ausnahmen gehalten
    haben, weiß ich nicht genau ... wahrscheinlich, weil es keine Personennamen sind).

    Der mit Personennamen versehene ICE 4-Tz 9006 "Martin Luther" ist eine Ausnahme:
    Zur Namensgebung der 25 ICE 4-Züge, die 2018 und 2019 ausgeliefert wurden,
    konnten Vorschläge bei der Deutschen Bahn angegeben werden. Aus den
    19400 Einreichungen mit über 2500 Vorschlägen wählte eine Jury 25
    Namen aus. Diese Vorgehensweise wurde aufgegeben, da der
    Name „Anne Frank“ auf starke mediale Kritik gestoßen war.
    Nur der bereits 2016 "getaufte" Tz 9006 durfte seinen
    Namen (bisher) behalten ... die restlichen Triebzüge
    sollen nach deutschen Regionen, Flüssen oder
    Bergen benannt werden. Auch die neuen
    IC2-Züge erhalten nun nach und nach
    Namen von touristischen Regionen,
    Inseln, Gebirgen, Naturschutz-
    Gebieten oder Landschaften,
    um diese bekannt zu
    machen ... aber nun
    erst, wenn sie
    störungsfrei
    laufen.

    Nun endlich zum Motiv selbst: Obernjesa - mit seiner Zuckerfabrik einst Anlaufstelle
    für viele Güterzüge zu den Zeiten der Rübenkampagne (das ist hier nun vorbei) -
    hat aufgrund der Umleitung wegen Erneuerung des NBS-Abschnittes Göttingen
    - Kassel in diesem Jahr - nun auch mal "planmäßig" die höchste deutsche
    Zuggattung gesehen, und Du hast sie wie stets bestens ins Bild gesetzt !

    BG Manfred