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Die "Rote Flotte" aus Fulda

Die "Rote Flotte" aus Fulda

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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Die "Rote Flotte" aus Fulda

Zentral im deutschen Eisenbahnnetz gelegen ist der Bahnhof Fulda ein wichtiger Umsteigepunkt im deutschen und teilweise internationalen Schienenpersonenverkehr. In der Barockstadt in Osthessen hat allerdings auch die Notfalltechnik der DB Netz AG ihren zentralen Sitz: Neben der Disposition sind hier auch ein Tunnelrettungszug für den beidseitigen Betrieb Richtung Kassel und Würzburg, eine Reservegarnitur, zwei Kranzüge, ein Hilfszug (Gerätewagen) und einige andere Sachen "zuhause".

Auf der obigen Aufnahme habe ich den vor einigen Jahren neu angeschafften Gerätewagen bzw. Hilfszug (Wagennummer: 99 80 9370 002-4) "aufs Korn genommen": Auf Basis eines standardisierten Tragwagens der Firma Tatravagonka, welche in einer Ausführung mit 17 und 24 Meter Ladelänge bestellt wurden, setzen sich dabei die neuen Rettungs-, Kran- und Hilfszüge zusammen.

Während also das "Untergestellt" mit Laufwerk relativ einheitlich ist (Ausnahmen stellen die "Pendelmodule" der Tunnelrettungszüge dar, bei denen zwei Wagen bzw. beim Fuldaer Zug vier Wagen mit Mittelpufferkupplungen ausgestattet sind) unterscheiden sich die aufgesetzten Container: Diese wurden, je nach Einsatzzweck, entsprechend bei der in St. Georgen in Österreich ansässigen Firma Gföllner bestellt, bei den Rettungszügen erfolgte die Ausstattung mit Atemschutztechnik durch die Firma Dräger aus Lübeck.

Muss beispielsweise einer der Waggons in die Revision bzw. Hauptuntersuchung können die Container vom Trägerfahrzeug abgehoben und auf einen anderen baugleichen Waggon aufgesetzt werden. Hierdurch können Ausfallzeiten reduziert werden bzw. müssen die teils auf die lokalen Besonderheiten abgestimmten Fahrzeuge nicht "umgeräumt" werden.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Besetzung der Hilfszüge bzw. Gerätewagen meistens durch DB-Mitarbeiter erfolgt, die in der Regel in einem in der Nähe liegenden Ausbesserungswerken oder Ähnlichem beschäftigt sind. Die in Frankfurt (Oder), Singen (Hohentwiel), Niebüll und Dresden-Friedrichstadt beheimateten Hilfszüge werden jedoch durch die örtlichen Verbände des Technischen Hilfswerks besetzt.

Aufnahmedatum: Donnerstag, 19. März 2020 - 12:53 Uhr

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Fotos von der InnoTrans 2016, wo ebenfalls das ein oder andere der "Roten Flotte" zu sehen war...

InnoTrans-Rückblick 2016 - Bisher selten zu sehen
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Patrick Rehn
InnoTrans-Rückblick 2016 - Neue Wagen für die Mannschaft
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Patrick Rehn
InnoTrans-Rückblick 2016 - Verbesserte Bedingungen
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Patrick Rehn
InnoTrans-Rückblick 2016 - Ablösung für die alten MDyg
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Patrick Rehn

Kommentare 3

  • makna 23. April 2020, 8:08

    Das Konzept von Tragwagen und Aufliegern ist bestechend einfach und wirtschaftlich !
    Sehr gut dargestellt !!! Dass in Fulda das ganze Notfallmanagement zuhause ist,
    war für mich nun auch wieder eine neue und wertvolle Information - danke !
    BG Manfred
  • 86_018 22. April 2020, 10:39

    Hallo Patrick,
     eine kleine Ergänzung, der Zwickauer Hilfszug wird auch vom THW besetzt. Dabei teilen sich die Ortsverbände Zwickau und Reichenbach in diese Aufgabe.
    VG Helmut