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Der Riss

Schutzhülle eines Strohballens

Sinzheim, 26.12.2007

(Canon 400 D, f/4,5 bei 34 mm, 1/60 s, Bearbeitung: Adobe Photoshop 7.0, Tonwertkorrektur, Rahmen)

Kommentare 41

  • Hanne L. 1. Juli 2015, 19:55

    Ein Riss und schon rieselt der vorher versteckte Inhalt heraus ... Der leichte Raureif lenkt die erzählte Geschichte in eine andere Richtung - jedenfalls für mich.
    Herzliche Grüße an dich
    Hanne
  • Arnd U. B. 24. Februar 2008, 22:13

    Da hast Du wieder ein betrachtenswertes Detail erspäht...Da sind viele Interpretationen möglich...Ich sehe es als dünne Haut....reißt sie, sieht man , dass nur Stroh unter der glatten Oberfläche ist....Lg Arnd
  • Nora F. 18. Februar 2008, 15:30

    dein foto läßt platz für ganz viel fantasie !!
    lg, nora
  • Karl-Dieter Frost 17. Februar 2008, 13:42

    Ein Riss wie eine Wunde ... Zusammengeschobene Haut, die ienem Hindernis nicht widerstehen konnte. Das, was geschützt werden solllte, schaut hervor. Wäre es rot, würden manchem Betrachter unwillkürlich die Sinne schwinden. Ein Bild als Symbol für Verletzlichkeit.
    Gruß KD
  • Andreas Denhoff 17. Februar 2008, 2:07

    Gottseidank kein Filmriss, obwohl man nur raten kann, warum dieser Riss entstanden ist. Trotz "toter" Materie hat die Natur einen "Ausweg" gefunden.
    Gruß Andreas
  • Kerstin Stolzenburg 15. Februar 2008, 20:05

    @Sanne: Auch ein schöner Gedanke und ein ganz anderer Blick auf das Bild. Danke.
    Gruß. Kerstin
  • Kerstin Stolzenburg 15. Februar 2008, 20:03

    @Carsten: Lieber Carsten, "was, wenn das Herz nicht zu heilen wäre"? Mag ich mir gar nicht vorstellen! Man wäre wohl bei lebendigem Leibe bereits so tot wie das Stroh/Heu in dem eingewickelten Ballen.
    Herzlichen Dank für das dramatisch-schöne Lied/Gedicht.
    http://de.youtube.com/watch?v=zkP4H2WdSiY
    Grüße. Kerstin
  • Sanne BZ 15. Februar 2008, 19:45

    Ein kleiner Riss und schon drängeln sich die Halme hinaus! Als würden sie froh sein ihre Freiheit wieder zu haben! :-) Feiner Bildschnitt, der das ganze hier gut zur Geltung bringt!
    Lg
    Sanne
  • Carsten Mundt 15. Februar 2008, 18:28

    In Verbindung mit der Schutzhülle des Stahls kam mir noch ein anderer Gedanke, liebe Kerstin.

    Was, wenn das Herz nicht zu heilen wäre ?

    Das Eis, der Frost sich als Schutzschicht über den nicht heilen wollenden Riss legte ?

    Manchmal bleibt vielleicht nur die Bitterkeit übrig, wenn alles sonst bereits gestorben ist.

    Ich such' im Schnee vergebens
    Nach ihrer Tritte Spur,
    Hier, wo wir oft gewandelt
    Selbander durch die Flur.

    Ich will den Boden küssen,
    Durchdringen Eis und Schnee
    Mit meinen heißen Tränen,
    Bis ich die Erde seh'.

    Wo find' ich eine Blüte,
    Wo find' ich grünes Gras?
    Die Blumen sind erstorben
    Der Rasen sieht so blaß.

    Soll denn kein Angedenken
    Ich nehmen mit von hier?
    Wenn meine Schmerzen schweigen,
    Wer sagt mir dann von ihr?

    Mein Herz ist wie erstorben,
    Kalt starrt ihr Bild darin;
    Schmilzt je das Herz mir wieder,
    Fließt auch das Bild dahin!

    ("Erstarrung", Winterreise, Franz Schubert)

  • Schattenjaegerin 15. Februar 2008, 16:54

    ...soweit war ich dann noch nicht, mit meinen agrochemischen Kenntnissen!
    Vielen Dank, Kerstin.
  • Kerstin Stolzenburg 15. Februar 2008, 14:40

    @Eckhard: Danke.
    Kerstin
  • Kerstin Stolzenburg 15. Februar 2008, 14:27

    @Jürgen: Lieber Jürgen, mir erschien es für die Bildaussage überhaupt nicht relevant, ob in dem eingewickelten Ballen nun Stroh oder Heu aufbewahrt wird. Beides wäre möglich und Stroh ist nicht immer nur sperriges Getreidestroh (Beispiel: Sorghumstroh)! Die meisten Leute kennen Strohballen sicherlich nur in der bekannten Rollenform. Für Futterzwecke und im Fall der freien Lagerung auf dem Feld muss das Stroh ebenfalls gepresst und in Folie gewickelt werden. Andrea und Du, Ihr habt Recht, wenn Ihr sagt, dass Heu vielfach zum Zwecke der Silierung in solchen Folien verpackt wird, aber nicht jedes Heu soll zur Silage umgewandelt werden! Heu wird auch als Raufutter in ausschließlich getrockneter Form eingesetzt (für Pferde beispielsweise), aber ebenfalls in dieser Form verpackt. Dafür gibt es dann ganz verschiedene Arten und Qualitäten solcher Folien.
    Nur der Form halber ... ;-))

    Grüße. Kerstin
  • E. W. R. 15. Februar 2008, 14:22

    Danke für die ausführliche Erläuterung der Bildabsicht.
  • Kerstin Stolzenburg 15. Februar 2008, 14:07

    @Peter Kloth-Schad: Lieber Peter, mich würde es sehr interessieren, die Gedanken anderer Menschen bis zu einem gewissen Punkt, an dem es zu sehr in die Tiefe geht, lesen zu können. Und indem man sich Menschen annähert, wird man das auch in gewissem Maße können. Wichtig dabei ist, dies niemals im negativen Sinne zu nutzen.
    Das zeitweise chaotische Durcheinander, beispielsweise der Gedanken und Gefühle, könnte man sich bei Verletzungen der Haut und der darunterliegenden Seele sehr gut vorstellen.
    Gruß. Kerstin
  • Kerstin Stolzenburg 15. Februar 2008, 13:52

    @Eckhard: Lieber Eckhard, ich beginne mal ausnahmsweise beim letzten Satz Deiner Besprechung. Die Idee, das Bild ausgerechnet gestern, am Valentinstag, einzustellen, bezog sich natürlich auf die Ähnlichkeit des Risses mit der Herzform, die Du gesehen hattest. Ich dachte jedoch, man würde es, vom Vorschaubild ausgehend, auf den ersten Blick erkennen. Und da es gestern in der fc nicht an schönen Herzen jeglicher Form und Farbe mangelte, wollte ich einmal mit einem alternativen beitragen ;-)

    Nun ist ja nicht die Schutzhülle selbst das Herz, sondern es kommt erst nach deren Beschädigung zum Vorschein. Hier, symbolisch gesehen, gleich mit allen (Muskel-)Fasern. Ein erster Deutungsansatz liegt demnach natürlich nahe, wenn man ihn auf den Menschen bezieht. Dem Herzen wird in vielen Kulturen dieser Welt eine herausragende Bedeutung im Seelenleben nachgesagt. Man sieht in ihm zuweilen auch den Ort bzw. den Wohnsitz unserer Seele. In diesem Bild könnte man demnach davon ausgehen, dass ein Teil dieser Seele freigelegt ist. Und diese Seele friert, wofür es wiederum viele Gründe geben könnte, man erkennt es an den bereiften Halmen.

    Anders gedacht, kann diese Verletzung, die einen Einblick in das Innere eines Körpers im weiteren Sinn gewährt, für eine Vielzahl an Deutungsmöglichkeiten stehen. Gesellschaftliche Aspekte spielen hierbei wiederum eine große Rolle, denkt man beispielsweise an die Verletzung ganzer Völker nach den großen Kriegen, wobei man nicht nur die menschlichen Verluste, sondern die gesamte Volkswirtschaft, die Infrastrukturen etc., also den inneren Kern ins Auge fassen muss.
    Große Naturkatastrophen können Verletzungen in ähnlichem Maßstab hervorrufen.

    Ein kleiner Riss ist also mehr als nur eine oberflächliche Verletzung, er kann die Ursache für kleinere und größere Katastrophen sein. Im speziellen Fall der eingehüllten Ballen wird er in Verbindung mit Feuchtigkeit zum Verderb des Futters oder des Einstreus führen. Auf der Haut oder an den Zähnen bietet er Angriffsflächen für unerwünschte Pilze und Bakterien, die als Auslöser für Krankheiten oder Schädigungen gelten. Selbst Felsen werden aufgrund des in den Rissen stehenden, im Winter gefrierenden Wassers gesprengt.
    Eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten hattest Du bereits genannt.

    Corten-Stahl: Wurde von verschiedenen Künstlern für ihre Skulpturen genutzt. In Baden-Baden steht vor der Kunsthalle eine Skulptur von Richard Serra, die ebenfalls aus diesem Werkstoff besteht.
    http://www.bad-bad.de/kunst/architektur-ausstellungen-kunsthalle.htm

    Kerstin

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