Zurück zur Liste
Cirrusnebel oder Veil-Nebula

Cirrusnebel oder Veil-Nebula

1.458 12

Christian Rusch


kostenloses Benutzerkonto, St.Gallen

Cirrusnebel oder Veil-Nebula

Bis vor ca.18'000 Jahren stand ein massereicher Stern im Sternbild Schwan kurz vor der Explosion (Lage etwa in der Bildmitte). In einer Supernova, so hell wie eine ganze Galaxie, schleuderte er den grössten Teil seiner Masse in den Interstellaren Raum hinaus. Heute noch sind die Überreste dieser gewaltigen Explosion als feine Gasfilamente zu sehen.
Trotz umfangreichen Untersuchungen ist die genaue Lage des kompakten Überrests im Zentrum dieser Supernova nicht bekannt.

In der Aufnahmenacht herrschten leider keine idealen Bedingungen. Ich musste die Belichtungen bei 33Minuten beenden, da Wolken aufzogen.
Mit längeren Belichtungszeiten würden noch mehr Filamente sichtbar.


Wünsch Euch ein tolles Wochenende !


----------------------------------------------------------------------

Aufnahmedaten : ……………………………………
Optik: Takahashi FS60C Brennweite(eff)=266mm
Kamera: Canon EOS 20Da………………………..
Belichtungen: 11 x 3Min @ISO1600 ………....….
Nachführung: mit LX10 und FK-Okular …………..
Bearbeitung: mit CS2 ………………………………
Ort: Hochalp 1200m / Ostschweiz ……………….
Datum: 18/19.08.07 23:43 – 0:40 MESZ…………

----------------------------------------------------------------------

Kommentare 12

  • PR0XIM0 15. September 2007, 22:25

    Absolutely wonderful shot!
    I tried to get a a picture of the veil nebula last july,but the results aren't so good as yours.
    Another masterpiece.

    LG ,Vins
  • Dame Eda 8. September 2007, 0:26

    Das ist richtig gut!

    Wirklich sehr fein gemacht. Bin jetzt zu müde, aber die Beiträge zur Bildbearbeitung les' ich mir auch noch durch.

    /Edna
  • Christian Rusch 4. September 2007, 22:17

    @Peter und Fabian :
    Danke für Eure Hinweise.
    @Fabian :
    Interessanterweise ist Deine hier beschriebene Vorgehensweise praktisch identisch mit der Meinen. -
    Die künstliche Wirkung des Bildes ist vermutlich
    darauf zurück zu führen, dass die Emissionsnebel zu "violett" und die Sternfarben zu blau sind. Unterdessen habe ich die Aufnahme nochmals
    überarbeitet, vielleicht werde ich dann
    mal eine neue Version zeigen.
    LG Christian
  • Neyer Fabian 3. September 2007, 13:36

    Hallo Christian

    Meine Vorgehensweise ist eine Ähnliche wie die von Peter: Zuerst passe ich die drei Farbkanäle so an, dass der Hintergrund - eine nebelfreie Region - die gleichen Werte für RGB erhält. Nun kommt es auf das jeweilige Objekt an. Bei Emissionsnebel z.B. nehme ich den leicht anders bearbeiteten Rotkanal und verwende ihn als Luminance layer. Das nun pinkig aussehende Bild wird mit dem Farbkontrast und Farbbalance wieder ausgeglichen. Wichtig ist für mich immer, dass die Sterne ihre tatsächliche Farbe (von der Aufnahme stammend) behalten und dass das Schlussbild nicht künstlich wirkt.
    Allgemein achte ich bei der Feineinstellung der Farben auch auf die Rohbilder. Natürlich hat man das fotografierte Objekt auch schon irgedwo mal gesehen, so dass man sein Bild stets nach dieser Vorstellung etwas korrieriert (falls nötig).

    LG, Fabian
  • Peter Knappert 2. September 2007, 20:44

    Hallo Christian,

    Das mit den Gradiationskurven mache ich auch manuell. Dabei nehme ich zuerst den Rotkanal und nehme ihn meistens etwas zurück. Dann korrigiere ich Grün und dann Blau ebenfalls manuell. Da ich ja von Berufswegen den ganzen Tag am PC sitze und seit etwa 2 Jahren eine Lesebrille brauche habe ich das Gefühl, daß auch eine Brille das Farbsehen entscheident beeinflußt. Auch ist es wie Du anmerkst ein Unterschied, ob man auf einem gut kalibrierten und hochwertigen Bildschirm (z.b. 20 Zoll EIZO) oder auf einem einfachen 15,4 Zoll Laptop die Bilder bearbeitet. Ein weiterer Punkt ist die Aufnahmetiefe von der Brennweite her. Aufnahmen die ich mit meinem 200 mm Canon Objektiv mache sind viel schwieriger farblich zu bearbeiten als solche bei z.B. 650,750 oder 2000 mm Brennweite. Wieso das so ist konnte ich noch nicht ergründen. Auch Vergleichsaufnahmen aus dem Internet oder aus Handbüchern (z.B.David Malin) nehme ich manchmal zum Vergleich her. Ein weiterer
    Punkt ist das Level der Farben. Als meine Cam noch nicht H-Alpha konnte, hab ich Rot immer auf 1.06 Wert gestellt. Neuerdings hebe ich hier mehr Blau und Grün
    auf z.B. 1.04 an. An der Saturation hebe ich meistens Rot auf 10% und die Helligkeit auch etwas an. Auch Gelb hebe ich etwas an, da dadurch dann die gelben Sterne etwas mehr Kontrast bekommen. Am Farbgleichgewicht mache ich meistens nur eine kleine Korrektur von Cyan nach Blau. Den Gesamtkontrast des Bildes hebe ich zwischen 8% und 12% an. Das Summenbild erstelle ich mit CCDNightXP und gewichte
    jedes Bild nach R:G:B speziell. So lassen sich lang und kurz belichtete Aufnahmen sehr genau aneinander anpassen. Da meine kleinsten Sternabbildungen fast bis auf Pixelgröße (6,4µm) aufgelöst sind ist dies das bisher einzige Programm, daß über einen exakten Dreh- und Zerralgorithmus verfügt, sodaß diese sehr hohe Auflösung erhalten bleibt. Alle anderen bisher getesteten Programme hatten irgendwelche "Macken".
    Wir können das an der AME ja mal genauer erörtern

    LG Peter

  • Josef Käser 2. September 2007, 12:30

    Hallo Christian, schön den fast ganzen Nebelkomplex auf einem Bild zu sehen. Für den Beobachter hält die östliche Hälfte mehr Details bereit und ist auch heller. Das kommt auf dem Bild gut rüber.

    Vielleicht kannts Du ja diesem Herbst bei guten Verhältnissen nochmals die Kamera draufhalten um noch mehr Licht einzufangen.

    LG Sepp
  • Christian Rusch 2. September 2007, 11:17

    Danke allen für Eure Anmerkungen.
    @Peter und Fabian :
    Ja, die Farben sind bei Astroaufnahmen immer wieder ein heikles und schwieriges Thema. Insbesondere ist es bei den DSRL’s schwierig, die Farben Rot und Blau zu differenzieren, was man auch bei dieser Aufnahme an den doch recht violetten Emissionsnebeln sieht.
    Ansonsten denke ich auch , dass die Aufnahme eher zu wenig Grünanteil hat.
    Es gelingt mir nie ganz befriedigend die Farbbalance korrekt hinzubekommen.

    Abhängig von den jeweiligen Aufnahmebedingungen wie Lichtverschmutzung, Luftfeuchtigkeit, der Einstellungen an der Kamera, usw.. unterscheidet sich die Farbgewichtung der Rohbilder.
    Aus diesem Grund mache ich die Farbkorrektur jeweils manuell mit der Gradationskurve im PS2, so können auch die Tiefen, Mitteltöne und Lichter präzise korrigiert werden.
    Vielleicht gibt es bessere Vorgehensweisen. Wie macht Ihr das Farbmanagement ? Das würde mich echt interessieren !
    Nicht zu vernachlässigen ist vermutlich auch das unterschiedliche Farbsehen des Auges und auch die jeweilige Bildschirmewiedergabe.
    LG Christian
  • Neyer Fabian 1. September 2007, 15:40

    Hallo Christian

    Sieht richtig gut aus! Auch links von NGC6960 sind bei dieser doch sehr kurzen Belichtungszeit schon einige feine Strukturen zu erkennen!
    Für mich enthalten die Nebelfetzen jedoch etwas zu wenig Grün, d.h. es wirkt leicht künstlich. Ich habe NGC6992 auch schon fotografiert, doch enthielten die RAW-Daten deutlich mehr Grünanteil und ich denke nicht, dass all das aufgrund der Lichtverschmutzung (aus der ich fotografiere) resultiert. Oder liege ich falsch?

    LG, Fabian
  • Egon Eisenring 1. September 2007, 15:13

    Hi Christian
    Tolle Übersichtsaufnahme ist dir da gelungen.
    Meistens sieht man NGC6960 und 6992 ja getrennt in
    Einzelaufnahmen. Selten sieht man den gesamten
    Nebelkomplex auf einer Übersichtsaufnahme. Schön hast du insbesondere auch die nördlichen Teile (NGC 6974+6979) eingefangen. Sieht klasse aus!

    Gruss aus Henau
    Egon
  • Peter Knappert 1. September 2007, 11:13

    Hallo Christian,
    Schönes Widefield der Veil Region ! Da ich kein Freund von hohen ASA-Zahlen bin, muß ich folgendes kommentieren: Mit vielleicht nur 5 Aufnahmen mit je 6 Minuten und 500-800 ASA hättest Du den Blauanteil wesentlich stärker und heller auf den Chip bekommen. Damit gibt auch kein hohes Bildrauschen . Bei allen mod. Canons ist das Verhältnis R:G:B ungefähr 2.5 : 1.0 : 1.4. Hier kann ich Dir CCDNightXp empfehlen. Damit kann man das RGB Verhältnis optimal beim Stacken der Einzelbilder gewichten. Auch am Weißabgleich der Canon kann man noch etwas z.B von 5200K auf 4800K zurückgehen. Ansonsten aber gute Aufnahme !

    LG Peter
  • Helmut - Winkel 1. September 2007, 10:08

    Schade, dass die Wolken eine längere
    Belichtungszeit verhindert haben, Christian.
    Aber die bis dahin gewonnene Aufnahme
    finde ich trotzdem schon sehr gut! Man er-
    kennt ja schon deutlich die allseits bekann-
    ten charakteristischen faserigen Strukturen
    und Filamente, denen der Nebel seinen
    Namen verdankt.
    LG Helmut
  • Wayne Tsipouras 1. September 2007, 6:31

    Beautiful! Schön!