17.509 11

homwico


Premium (Complete), Coburg

751 Tonapostel

Interessant ist auch die in dieser Vitrine gezeigte Gruppe von Tonaposteln. Neben dem sitzenden, segnenden Christus reihen sich elf Apostel, ebenfalls sitzend, um die Christusfigur. Der fehlende zwölfte Apostel dürfte wohl Judas Iskariot sein.
Sechs dieser aus rötlichem Ton in Hohlkerntechnik gefertigten Figuren sitzen links von Jesus, fünf Figuren rechts von ihm. Die kleinen Skulpturen besitzen eine farbige Fassung über Kreidegrund und sind zum Teil abgelaugt. Dieses Ereignis, als „Geistige Schöpfung“ festgehalten, stammt von einem unbekannten Künstler, man schätzt die Entstehung auf etwa 1400. Die Figuren fand man im Dorf Meeder bei Coburg. Die Kunstsammlungen der Veste Coburg haben sie im Jahr 1839 übernommen, Eigentümer der Tongruppe aus Meeder ist die Stadt Coburg. Jede der Figuren hat eine eigene Nummerierung. Man führt sie in der Sammlung unter den Inventarnummern PL.005 bis PL.016.

In der unteren Vitrine sieht man im Uhrzeigersinn, beginnend in der Bildmitte:

Ein graviertes Taufbecken aus getriebenen Messingblech, um 1500. Es zeigt Adam und Eva im Paradies, Inventar-Nr. XIX.136.

Den Kopf Johannes des Täufers aus Lindenholz um 1500. Er gehört zur Ausstattung einer sogenannten „Johannisschüssel“ und erinnert an Salome, die Stieftochter des jüdischen Königs Herodes Antipas. Der Legende nach führte sie einen Tanz auf, der so einzigartig war, dass König Herodes schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. Beeinflusst von ihrer Mutter Herodias, die in zweiter Ehe als ehemalige Schwägerin inzwischen mit König Herodes verheiratet war, was Johannes der Täufer öffentlich kritisierte und wofür sie sich rächen wollte, verlangte Salome den Kopf des Apostels. Herodes ließ deshalb Johannes den Täufer köpfen und präsentierte als Beweis den abgeschlagenen Kopf mit den Augen herausblickend in einer Schale.
Entsprungen ist diese Legende wohl aus der nachweislich geschehenen Gräueltat des römischen Konsuls Lucius Quinctius Flaminius, der im Jahr 192 v.Chr. beim Mahl einen Gefangenen erschlagen ließ, um seinen punischen Lustknaben ein Hinrichtungsschauspiel bieten zu können. Die Inventarnummer lautet PL.135.

Drei kupferne, vergoldete Kelche aus St. Moriz, zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert. Sie sind unter den Nummern Lg. 2, a bis Lg. 2, c Dauerleihgaben der evangelischen Kirchengemeinde St. Moriz.

Auf der Glasplatte rechts eine aus Silber getriebene, punzierte Patene, gefunden in einem Priestergrab in einem Grab im westlichen Burghof der Veste mit der Nr. 5703, ein Kelch aus dem 15. Jahrhundert aus teilvergoldetem Silber, eine Dauerleihgabe der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Coburg St. Moritz, Nr., Lg. 2, b, und zuletzt ganz links ein kleiner Anhänger mit einer Figur des heiligen Sebastian um 1500 aus vergoldetem Silberguss mit einer gedrechselten Bernsteinkugel, der man im Mittelalter Gift abwehrende Wirkung zuschrieb. Den Märtyrer Sebastian verehrte man im Mittelalter als Pestpatron. Diese Figuren trug man im Mittelalter zum Schutz vor Gefahren mit sich. Gelistet ist dieses Stück unter der Nummer 1281.

Darunter eine Korporalientasche aus Franken um 1480 mit Darstellung des Heiligen Christophorus gefertigt als Samt, Seiden- und Baumwollstickerei unter der Nummer 5948,

Aufgenommen in den Museumsräumen der Kunstsammlungen der Veste Coburg in der Steinernen Kemenate im 2. Obergeschoss.

Vielen Dank an die Kunstsammlungen der Veste Coburg für den positiven Bescheid, die Bilder an dieser Stelle in der Fotocommunity zeigen zu dürfen.

Für Interessenten eines Museumsbesuchs, der wirklich lohnenswert ist, ein Link der ausführlich über das museale Geschehen der Kunstsammlungen der Veste Coburg informiert:

https://veste.kunstsammlungen-coburg.de/


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