Zurück zur Liste
Kleines Blumenarrangement mit Fliege

Kleines Blumenarrangement mit Fliege

1.639 34

KGS


Premium (Pro)

Kleines Blumenarrangement mit Fliege

Im Naumburger Dom, 2013

Praktica luxmedia 18-Z36C, Messmodus: mittenbetont, F4,5, 1/6 s, Freihandaufnahme, ISO 160, Lichtwert -0,7, 15 mm
_____________________________________________________________________________

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Blumenvase_in_einer_Fensternische

Kommentare 34

  • Hanne L. 17. April 2019, 20:48

    Der farblose Hintergrund setzt einen spannenden Kontrast zu den farbigen Blumen. Die Fliege ist sicher der besondere Hingucker ;-))
    Herzliche Grüße, Hanne
  • erich w. 29. Oktober 2013, 18:28

    jeder andere hätte die fliege übersehen
    du setzt damit einen wichtigen kontrapunkt
    lg. e
  • Horst Schulmayer 3. Oktober 2013, 21:03

    Ein großartiges Stilleben!
    Gruß Horst
  • Heidi Roloff 22. September 2013, 1:37

    Wie der Ausschnitt aus dem Gemälde eines alten Meisters. Wäre da nur nicht das trübe Wasser in der Vase und die offenbar nicht mehr sehr lebendige Fliege. So spricht das Bild vom Vergehen allen Lebens und stimmt ein bisschen auf den Herbst ein...
    Für mich ein gutes Foto !
    LG Heidi

    P.S.: im Nachhinein habe ich erst die Anmerkungen vor mir gelesen und nun klingen meine Worte irgendwie wie abgeschrieben. Aber ich versichere, sie sind es nicht :-) Es ist eben das Foto, das diese Gedanken auslöst und das spricht für die Fotografin.
  • Andreas Denhoff 7. September 2013, 19:08

    In der Ruhe/Schlichtheit liegt die Kraft des Fotos, aber was nützt es der Fliege...
    LG Andreas
  • KGS 28. August 2013, 22:38

    Lieber Eckhard, lieber Arnd, liebe Elfi, liebe Hille, lieber Werner, ich melde mich hier nur kurz zwischendurch mit ganz herzlichem Dank für eure Besprechungen/Anmerkungen. Brauche noch ein paar 'fc-freie Tage' zum Renovieren im Haus und antworte etwas später noch ausführlicher.

    Viele Grüße. Kerstin
  • E-Punkt 28. August 2013, 11:04

    Das Singuläre, das Vorweggenommene, der Hinweis
    auf die Schöpfung verdichtet in einem Strauß.
    Die Vergegenwärtigung der Schönheit eben dieser Schöpfung,das Gedenken, das Besinnen auf die Umwelt.
    Nur ein kleiner Strauß wird hier auf dem Bild zum
    bemerkenswerten, ungestörten Objekt.


    Das ist sie, unsere Kerstin Stolzenburg, sie sieht die
    stillen Dinge und läßt sie sprechen.

    Herzlichst, Elfi
  • Arnd U. B. 27. August 2013, 10:26

    Schlicht und schön. LG Arnd
  • E. W. R. 24. August 2013, 11:48

    Liebe Kerstin, die von Dir verlinkte Bildbeschreibung nennt eigentlich die wesentlichen Elemente einer symbolischen Bilddeutung, so dass sich von daher eine weitere Besprechung deines Bildes erübrigen würde:

    „Neben der wissenschaftlichen Darstellung und der gesellschaftspolitischen Bedeutung als Statussymbol enthält das Gemälde weitere, vor allem religiöse Botschaften. Einmal sind bunte Blumen in solch prachtvoller Anordnung Sinnbild für die Vollkommenheit und Schönheit der Schöpfung; das Gemälde könnte so als Loblied auf die Schöpfung verstanden werden. Insbesondere die Zuordnung von Lilie, Iris, Rose, Akelei, Maiglöckchen und Veilchen zur mariologischen Symbolik erlaubt Deutungen im Hinblick auf die Reinheit, unbefleckte Empfängnis, aber auch Schmerz und Demut der Muttergottes. Andererseits aber stellt der Strauß auch eine Mahnung dar, die Vergänglichkeit der äußeren Schönheit nicht vor lauter Eitelkeit zu vergessen. Dieses sogenannte Vanitasmotiv (lat.: vanitas = Eitelkeit) kommt in den bereits angefressenen Rosenblättern, den im Bukett krabbelnden Raupen, sowie in der Libelle und den Fliegen zum Ausdruck. Raupen gelten als Symbol des Wandels und der Vergänglichkeit, die Fliegen, zu deren Familie damals auch die Libelle noch gezählt wurde, symbolisieren Verderben und Fäulnis, ja letztlich den Teufel. Bosschaert versteckt aber auch einen Hinweis auf Hoffnung, auf Erlösung aus der Verdammnis in seinem Gemälde: Die Nelkenblüte ist ein Symbol für Jesus Christus, die Knospe ein Zeichen für neues Leben. Im Holland der damaligen Zeit waren so geartete moralisch-religiöse Botschaften nicht selten und sie wurden von der Bevölkerung erkannt und verstanden. Bosschaert und seine Zeitgenossen versteckten ihre Botschaften in Stillleben, da der vorherrschende kalvinistische Glaube die figurative Darstellung religiöser Themen untersagte, die Menschen aber nach Möglichkeiten suchten, ihrem Glauben auch bildhaft Ausdruck zu verleihen.“

    Interessant ist ja, dass es die Bilder, die wir heute „Stillleben“ nennen, bereits in der Antike gab, dass aber die Periode, in der eine symbolische Darstellung von religiösen Inhalten mittels Blumen und anderen Gegenständen von den Künstlern beabsichtigt und von den Rezipienten verstanden wurde, relativ kurz ist:

    „Im Zeitalter des Barock (etwa 1600–1770) erfuhr das Stillleben in Europa − im Besonderen in Holland und Flandern − seine reichste Ausprägung. In den verschiedenen Städten entstanden zahlreiche Unterarten der Stilllebenmalerei.“ (Wikipedia: Stilleben) Und: „Anliegen der Maler war es, einerseits Objekte der Natur und des alltäglichen Lebens in ihrer Schönheit zu erfassen und wiederzugeben und andererseits auch eine verschlüsselte Botschaft, einen gedanklichen Inhalt, zu vermitteln. Die Verschlüsselung bestimmter (moralischer) Botschaften durch Symbole verblasste um die Mitte des 17. Jahrhunderts und ordnete sich einem primär dekorativen und repräsentativen Selbstzweck unter.“ (Ebenda) „Sybille Ebert-Schifferer sieht vor allem den Ersatz der menschlichen Figur durch ein Objekt als Träger einer inhaltlichen Botschaft als Voraussetzung des autonomen Stilllebens. So war um 1600 der ideale Zeitpunkt für das Zusammentreffen von zwei wesentlichen Faktoren. Auf der einen Seite hatten die Künstler die technischen und kognitiven Fähigkeiten zur naturgetreuen Wiedergabe und auf der anderen Seite besaßen die Rezipienten die Fähigkeit zur intellektuellen Kombinatorik und Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Malerei als künstlerisches Phänomen.“ (ebenda)

    Allerdings ist die symbolhafte Darstellung nicht erst ein Ausfluss des calvinistischen Glaubens: „Objekte wie Wasserbecken, Kanne, liturgischen Gerät, Büchern, Blumenvasen etc. traten gruppiert als stilllebenhafte Partien in den Gemälden auf. Sie dienten der Kennzeichnung von Heiligen, Märtyrern und Aposteln oder dem Transport einer symbolhaften Bedeutung. Beispiele sind in den Marienbildnissen die marianischen Symbole Lilie, Akelei und Iris zusammen mit Waschgeräten als Symbol für die Reinheit Marias.“ (ebenda)

    Da hatte man sich jedenfalls seit der Renaissance gegen das Denken des Mittelalters durchgesetzt: „Die bildliche Darstellung lebloser Dinge ist in der Kunst des Mittelalters nur sehr sporadisch anzutreffen – allenfalls Bücherstillleben als Bestandteil von Heiligendarstellungen. Der Grund dafür ist die generelle Verneinung der Abbildung irdischer Realität. Das diesseitige Leben war im mittelalterlichen Denken nur Durchgangsstation zum eigentlichen, ewigen Leben und deshalb nicht abbildungswürdig.“ (ebenda)

    In einer Zeit, der das Wissen um die Tradition der Stilllebenmalerei in der Öffentlichkeit weitgehend geschwunden sein dürfte, ebenso wie das Wissen um die Darstellung der Vanitas, kann ein in einem Dom dekorierter Blumenstrauß wohl kaum mehr die symbolische Aufladung haben, die die alten Gemälde besitzen. So kommen wir denn ohne Umschweife zu der symbolischen Aufladung, die die Fotografin in ihre Fotografie gelegt hat. In den alten Bildnissen sind die Fliegen als Hindeutung auf den Teufel oder als Verkörperung seiner selbst, etwa in dem Bild von Derick Baegart,

    Der Erlöser und der Teufel
    Der Erlöser und der Teufel
    E. W. R.


    das noch der angedeuteten früheren Periode angehört, höchst lebendig. Ja, man kann sagen, dass der Teufel von Anfang an der Begleiter Jesu ist, was sich etwa in der bekannten Erzählung von der Versuchung Jesu durch den Teufel im Neuen Testament Mt 4 widerspiegelt:

    1 Dann wurde Jesus von dem Geist in die Wüste hinaufgeführt, um von dem Teufel versucht zu werden
    2 und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn schließlich.
    3 Und der Versucher trat zu ihm hin und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, daß diese Steine Brote werden!
    4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: "Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht
    5 Darauf nimmt der Teufel ihn mit in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels
    6 und spricht zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich hinab! Denn es steht geschrieben: "Er wird seinen Engeln über dir befehlen, und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stößt."
    7 Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen."
    8 Wiederum nimmt der Teufel ihn mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit
    9 und sprach zu ihm: Dies alles will ich dir geben, wenn du niederfallen und mich anbeten willst.
    10 Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen."
    11 Dann verläßt ihn der Teufel, und siehe, Engel kamen herbei und dienten ihm.

    Interessant ist an dieser Szene, dass der Teufel als Helfer Gottes auftritt, denn es ist der Geist, also eine der Personen Gottes, der Jesus in die Wüste bringt, damit er vom Teufel versucht wird. Die beiden Kontrahenten sind Intellektuelle, die sich beide auf die Schrift berufen. Jesus gewinnt diese intellektuell-moralische Auseinandersetzung, so wie er später auch selbst nach seiner Kreuzigung aus der Hölle herausgelangt und damit seine Kraft beweist, die Gläubigen zur Auferstehung führen zu können.

    Der Teufel ist nach mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Vorstellung lebendig und existiert ebenso wie Gott. Diese Auffassung wird erst von der Aufklärung in Frage gestellt, vom enlightenment.

    Lichtblick
    Lichtblick
    E. W. R.


    Nun haben die Blumen im Arrangement nicht unbedingt mehr eine symbolische Bedeutung und der Teufel ist tot wie die Fliege auf deinem Foto. Womit sich reziprok auch die Frage stellt, wie es mit der Existenz Gottes steht. Eckhard







  • † werner weis 18. August 2013, 1:18



    die tote Fliege fegt sich von selbst ins Edle, denn
    irgendwann kommt immer ein Hauch,

    ja, man meint in einem Dom zu sein hier
  • † werner weis 18. August 2013, 1:16



    Auf Steinernem. In Gültigkeit.
    einfache Schnittblumen feiern sakral im Glas

    das, was Worte versuchen - hier passierte Relevantes
  • KGS 17. August 2013, 23:51

    @Eckhard (Grillmaster): Stimmt! ;-))
  • KGS 17. August 2013, 23:48

    @Carsten (P.S.): Lieber Carsten, sei mal froh, dass der Kater nur olle Socken anschleppt ... unsere Katze, die auch draußen sein darf, brachte kürzlich durch die offene Terrassentür ein noch lebendes Mäuschen herein und legte es im Wohnzimmer als 'Geschenk' ab! ;-)) Das war zwar nett gemeint, aber irgendwie nicht sooo lecker! Man darf der Katze dann seine nicht übermäßig große Freude über den Leckerbissen natürlich nicht zeigen, sondern muss sie loben (und die Maus möglichst unauffällig verschwinden lassen!)

    Grüße. Kerstin
  • KGS 17. August 2013, 23:40

    @Carsten: Lieber Carsten, tja, "den Eckhard sticht der Hafer ... :)" ... ;-))) Herrlich!! Er hat das vermutlich noch gar nicht gelesen! ;-)

    Andererseits liegt er mich dem Link natürlich gar nicht so falsch. ;-) Ich hatte das Bild ja bewusst in eine bestimmte Sektion eingestellt, nicht zuletzt, um auch mit bestimmten Motiven aus dem Bild auf aktuelle Entwicklungen hinzuweisen. Der Fliegen-Teufel kam mir da natürlich gerade recht! ;-)) Ohne ihn (sie) hätte ich die Aufnahme der Blumenvase wohl gar nicht gemacht. Ich bin ja ansonsten gar nicht so sehr der Blumenvasenfotospezialist. ;-) Das letzte Exemplar stand deshalb leider auch auf dem Kopf!


    ;-)

    Ich muss aber trotzdem sagen, dass auch ich das Licht, diesen schlichten Strauß und die Wand als Hintergrund sehr schön fand! Farblich war das sehr gut aufeinander abgestimmt, wobei ich natürlich nicht sagen kann, ob das bewusst so arrangiert wurde oder, was die Wahl der Blumen betrifft, einfach ein Zufall war. Aus ästhetischen Gesichtspunkten musste für das Foto sogar das Blumenwasser 'alt' sein. Sauber und klar hätte in diesem Bereich des Bildes das farbliche Gegenstück zur Wand gefehlt.

    Ich danke Dir für deine schöne Besprechung, über die ich auch noch ein wenig nachdenken werde!

    Viele Grüße. Kerstin
  • KGS 17. August 2013, 23:21

    @Eckhard: Lieber Eckhard, ich bin natürlich bereits sehr auf deine Besprechung gespannt! ;-) Das verlinkte Lied ist ja bereits ein herrlicher Einstieg! ;-))

    K.

Informationen

Sektion
Ordner Philosophie
Views 1.639
Veröffentlicht
Sprache
Lizenz

Gelobt von