Gedenken

Ein letztes Bild vom Judenfriedhof Worms: Ich zeige Euch hier ein Stück jüdischer Friedhofskultur und zwar Grabsteine des Rabbi Meir von Rothenburg (gest. 1293)
und des Alexander ben Salomo Wimpfen (gest. 1307).
Von vielen Menschen werden diese bedeutenden Persönlichkeiten auch heute noch verehrt. Ihre Grabsteine sind zu Wallfahrtsstätten des Judentums der ganzen Welt geworden. Zum Gedächtnis legen Besucher kleine Steinchen auf den Leichenstein. Dieser rituelle Brauch der Verehrung stammt noch aus der vorchristlichen Zeit nomadisierender Wüstenwanderungen. Diese Steinchen sollen symbolisch den Leichnam bedecken.
Unzählige kleine Zettel finden sich auf den Grabsteinen. Sie erhalten Wünsche, die der Rabbi den Besuchern seines Grabes erfüllen sollen.

Judenfriedhof Worms
Judenfriedhof Worms
Dietmar Stegmann

Kommentare 23

  • Fritz Eichmann 10. März 2009, 22:23

    hallo dietmar,
    das sind zwei wunderbare bilder...
    mir gefallen die farben der grabsteine..
    falls du mal wieder in den bayer.wald kommst, solltest du die alten jüdischen friedhöfe in nyrsko (neuern) und in rabi besuchen.
    sie sind sehr intressant...und ohne kommerz (im gegensatz zum jüdischen friedhof in prag)
    gruss fritz
  • AE. 6. März 2009, 17:14

    Aber mit der Schärfentiefe hat Tahca nicht unrecht. Knapper wäre besser gewesen. Dann wäre das Wesentliche, das Gemme anmerkt, noch stärker zur Geltung gekommen.
  • Gemme 6. März 2009, 16:07

    Auch mit diesem Bild zeigst du eindrücklich einen alten jüdischen Brauch.

    Es gefällt mir, dass dieses Bild nicht nach fotogenen Schönheitsmaßstäben vorgenommen wurde, sondern das Wesentliche, die Steine und Zettel auf den Grabsteinen, in Fokus bringt.
  • Tahca 6. März 2009, 14:50

    Obwohl etwas zu frontal fotografiert bekommen die Steine durch die Schieflage eine natürliche Dynamik. Auch farblich gefällt es mir gut, nur hätte ich vieleicht mit noch weniger Schärfentiefe gearbeitet ..... ,, höchst informativ dagegen finde ich die Info, das verlangt das Bild einfach !

    *GRUß Rupert
  • Klaus Zeddel 5. März 2009, 19:56

    Eine sehr gute Dokumentation in Wort und Bild, Deine Erklärung ist beeindruckend und läßt einen vieles verstehen. Finde auch, ein schöner Brauch, der mich sehr berührt.
    LG Klaus
  • Rüdiger Kautz 4. März 2009, 19:34

    Eine bedeutende Geschichte untermalt deine Aufnahme.
    Gruß Rüdiger
  • Monn 3. März 2009, 12:12

    eine Aufnahme
    die einem berührt
    Sehr schön gesehen
    LG Monn
  • MarlenD. 3. März 2009, 12:01

    für mich wieder ein wunderbares Foto...
    du weisst, wie sehr ich auch deine Bildbeschreibungen mag..
    ausnahmsweise verlinke ich mal ein Bild...
    es passt irgendwie so schön dazu
    Jüdisches Zentrum Jakobsplatz München
    Jüdisches Zentrum Jakobsplatz München
    MarlenD.


    sei lieb gegrüsst
    Marlen
  • Andreas_Napravnik 3. März 2009, 8:04

    Klasse Information zum Bild.
    Es ist immer wieder interessant, welche unterschiedlichen Rieten in der Sterbekultur gepflegt werden.
    LG Andreas
  • Heinrich Wittmeier 3. März 2009, 6:21

    eine gute aufnahme mit informativem text.
    l.g. Heinrich
  • Jürgen Gieren 3. März 2009, 1:40

    Bei uns im Ort auf dem Friedhof wird hier und da dieser eigentlich schöne Brauch auch von Menschen nicht jüdischen Glaubens wahrgenommen bzw. wurde übernommen.Kleine Steine ja - Zettel nicht!
    Schön, dass Du diesen Brauch mit Wort und Bild so auch anderen Menschen näher bringst.
    LG - Jürgen
  • EL-SA 2. März 2009, 22:40

    ungewöhnlich und sehr interessant, auch deine info!
    gruß
    elsa
  • Wolfgang Weninger 2. März 2009, 21:02

    sehr gut gezeigt und zum Blick auf die Steine auch noch einen sehr guten Überblick über das Gelände erarbeitet
    Servus, Wolfgang
  • Klaus Gärtner 2. März 2009, 20:58

    Sollte ich einmal nach Worms kommen - ganz sicher besuche ich diesen Friedhof.
    VG Klaus
  • AE. 2. März 2009, 20:12

    Sehr interessant. Ich wusste bisher nur, dass jüdische Friedhöfe nach deren Glauben auch nach jahrhundertelanger Nichtbenutzung erhalten bleiben sollen. Was sie nur dazu bewegt, über die Äonen Spuren des Ichs hinterlassen zu wollen? Das ergibt natürlich in besiedelten Gebieten gewisse Komplikationen. Man stößt ja in der Archäologie immer wieder mal auf vergessene Friedhöfe. Die sind zum Teil seit Jahrtausenden verschüttet. Trifft man bei solchen Grabungen, beispielsweise bei Neubauten, auf einen jüdischen Friedhof, so hat das hierzulande ein Bauverbot zur Folge.
    Ich finde das Fotografieren auf alten Friedhöfen faszinierend. Einerseits können tolle Bilder entstehen und andererseits wird man angestoßen, über seine Vorfahren nachzusinnen. Was diese Zettel anbelangt, die Verbundenheit mit schon "ewig" Verstorbenen ausdrücken, so glaube ich, dass dies auch von Menschen anderen Glaubens praktiziert würde, wenn sie ihre Friedhöfe so lange erhalten würden.
    Egal, dein Foto regt mich zum Sinnieren an.