Wie photographiert man das Männchen des Gänsesägers?

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 1 von 64
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Hallo, bei mir gibt es Gänsesäger in der Nähe.

Das Weibchen zu photographieren ist kein Problem.

Vom Männchen habe ich bisher aber kaum brauchbare Aufnahmen bekommen.
Der Grund: Das Männchen hat einen knallweissen Bauch und einen dunkelgrün schillernden Kopf.

Belichtet man den Bauch korrekt, wird der Kopf unterbelichtet und man sieht dann oft keine Federstruktur (am Bauch ist die sowieso sehr schwach, und am Kopf ist sie dann unterbelichtet Schwarz).Tatsächlich sieht man oft nicht einmal mehr die Augen. Das Tier sieht dann aus, als habe es eine Art schwarze Kapuze übergestülpt.

Belichtet man den Kopf korrekt, wird das Tier oft wegen zu langer Zeiten Bewegungsunscharf. Vor allem aber ist dann der Bauch hemmungslos überbelichtet und sieht aus wie ein greller, weisser Scheinwerfer.

Im Prinzip müsste man für das Viech ein hdr Bild anfertigen. Ein Bild für den Bauch und eines für den Kopf. Da dies bei Vögeln aber unpraktisch ist: wie belichtet man diesen Vogel dann richtig?



Nachricht bearbeitet (1:44)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 2 von 64
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Geh schlafen! ;-) (Ich darf nicht)

Ich versuche es mal.
Aber nach Sichtung Dutzende "gelungenen Aufnahme" mußte ich mir erstmal erkundigen wie ein Gänsesäger(m) aus zu sehen hat. Farblich.:-P

Als Digiknipser bin ich gewohnt zu tricksen um die sog. Dynamikumfang ein Schnippsen zu schlagen.

Also:
Knallende Sonne vermeiden (Sollte eigentlich nicht erwähnt werden).
AE Messung (Belichtung) auf ein Grenzbereich des Motiv ansetzen. Alternativ ein Punkt im Bild wählen dass mittelwertig ist, so dass Zeichnung in helle und dunkle Bereiche noch sichtbar ist.
Es gibt jetzt bei Kameras die Möglichkeit AE oder AF oder Beide zu speichern.
Wenn nicht dann der Auslöser Halbgedruckt halten (AE wird gehalten) bis der Schnitt paßt und Klick.

Natürlich gibt es auch die Belichtungskorrektur, dass man Richtung Überbelichtung tätigen kann.
ISO so auswählen dass es nur so überbelichtet ist dass Dunkel und Hell Zeichnung aufweisen.

Selbstverständlich habe ich es einfach, ich habe immer Lifeview und Dynamikumfangeinstellungsmöglichleiten.

Aber wenn ich mir all dieser Bilder anschaue, sie sind alle sehr verarbeitet, mehr oder weniger gut.
Also vermute ich dass RAW als Speicherung benutzt wurde und dann in Photoshop optimiert.

Trotzdem setze ich auf passende sanfte Licht als Ausgangspunkt. So weit es geht.
Weil die Technik nicht alles ausbügeln kann.
Obwohl es natürlich z.B. bei Nikon "D-Lightning" gibt die dies versucht automatisch zu tun.

Leicht überbelichtet ist einfacher zu korrigieren als unterbelichtet. In diesem Fall.
Unter ein paar der Bilder sind die Kamerawerte geschrieben.
http://www.fotocommunity.de/search?q=g%E4nses%E4ger



Nachricht bearbeitet (2:34)
Walter Ehls Walter Ehls Beitrag 3 von 64
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Hallo Benni123

Schade das es noch keine Testberichte über Gänsesägerablichtungen gibt :-)) *Scherz*

Aber das ist auch nicht ganz einfach, was du da vor hast.

Ich mache RAW Bilder und belichte bei solchen Dingen von Haus aus beim fotografieren etwas unter, da es anschließend leichter ist, dass Bild mit entsprechender Software zu korrigieren. Zudem hat man bei leichter Unterbelichtung eine höhere Verschusszeit - die gerade in der Vogelfotografie etwas bringt.

Ich weiß auch nicht, wie nah du an den Säger heran kommst. Ich denke aber eine Mehrfeldmessung oder Mittenbetonte Messung bringt da mehr. Die Spotmessung müßte man eigentlich auf einen Mittelbereich halten - den es da aber nicht gibt. Schwarz/Weiße Bereiche gleichzeitig zu fotografieren ist immer etwas schwer.

Evt auch drauf achten, dass die Sonne den Tag nicht scheint, sondern der Himmel leicht bedeckt ist.

In jedem Fall weiterhin viel Glück auf der Jagd.
Walter Ehls Walter Ehls Beitrag 4 von 64
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Ah seh schon - Dany kam mir zuvor. Allerdings unterscheiden wir uns in der Meinung was leichter anschließend zu korrigieren ist. Ich denke "ausgebrannte Bereiche" bekommt man im Bild nicht mehr hin. Ich finde - es ist einfacher vom dunklen ins helle nachzubearbeiten, als umgekehrt. Ansonsten liegen wir wohl mit der Lichtstimmung gleich.



Nachricht bearbeitet (2:40)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 5 von 64
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tscha, aber mit der Unterbleichtung hast Du wahrscheinlich Recht.
Es kommt drauf an wie die Lage vor Ort ist.

Bei der Bearbeitung danach, ist das Problematischste aus dunklere abgesoffenen Bereiche Etwas zu holen.
Bei helle Flächen abdunkeln, das sieht man auch hier in der passende Fotosektion, geht es schnell ins Gelblich.

Deswegen...

Ich fotografiere regelmäßig Stockenten, Gänsesäger haben seltenheitswert hier, in die verschiedene Lichtlagen und treffe auch selten die wirklich richtige Farben.
Es sei denn es gibt eine schöne sonnige Dunstglocke oder eben schwache Sonne.
Da wirkt schon ein gute Weißabgleich wunder.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 6 von 64
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Noch Etwas: Ich habe eben nachgesehen wann ich die beste Fotos gemacht habe.

Da mußte die Sonne, auch wenn es viel davon gibt, nicht zu hoch am Himmel sein.
Dann ist es nur eine Frage des richtige Moment, wo das Licht übers Federkleid "streift".

Ich schreibe es noch einmal, Fotografieren ist immer noch nicht vollständig technisch.
Walter Ehls Walter Ehls Beitrag 7 von 64
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Ist wohl etwas dran an dem Spruch "Zwischen zehn und drei haben Naturfotografen frei" ;-)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 8 von 64
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meine D200 hat leider kein D-lightning. Interessanterweise sind die Photos in der Photocommunity auch meistens Weibchen.

Und wenn man Pech hat, kommt beim Männchen etwas heraus wie bei diesem Bild (eines anderen users) hier:


Gänsesäger-Flanieren Gänsesäger-Flanie… Sabine Streckies… 19.01.10 5


Gut gelöst finde ich das Problem bei diesen zwei Aufnahmen hier:


Elfriiiiiede ! Elfriiiiiede ! Gunther Hasler 21.01.09 50


Ein schwieriger Vogel Ein schwieriger V… Gunther Hasler 28.01.08 48


Die Autoren sagen auch: leicht bedeckter Himmel, ein wenig unterbelichten, und dann noch nachbearbeiten..

(OK, ich hatte ja früher nur Digikam. Mit Photoshop kann man den zu dunklen Kopf natürlich selektiv bearbeiten.
Solche selektiven Sachen mache ich eigentlich nicht und schon gar nicht gerne, aber bei dem Viech muss man das wohl.)

Nahe heran komme ich an die Tiere schon. Die Brüten sogar in einem Stadtpark in meiner Umgebung (Den Park scheinen sie zu mögen, da dort Fische gezüchtet werden)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 9 von 64
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Ja die 2 Letzten und besondere die Letzte illustrieren sehr gut die Sache mit das Licht.

Aber gugge mal das Wasser rundherum.
Auf dem letzte Bild sind sogar ein paar Stellen wo die selektive Korrektur (Farbkurven und Weißabgleich) nicht zum Einsatz kam.
Auf der 2te ist das Wasser so gelassen worden wie OutOfCam.
Man hat sich auf das Motiv selbst konzentriert.

Aber Beide sind wahrscheinlich bei wenig Sonne und/oder tiefe Sonne aufgenommen worden.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 10 von 64
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Da wäre ich mir nicht so sicher. Bei einem ähnlichen Bild
Spiegelungen Spiegelungen Gunther Hasler 18.01.09 35
schreibt der Autor, dass er mit zwei unterschiedlich entwickelten Raw Bildern gearbeitet hat.
Das Viech braucht also tatsächlich sowas wie ein hdr.

Ich kenne mich mit Photoshop kaum aus. Habe früher immer mit Digikam und Bibble gearbeitet. Und da hinterlässt jede Bearbeitung (also entrauschen. schärfen, sättigung, kontrast, belichtung) praktisch nicht wieder zu entfernende Artefakte (was man auf meinen Bildern denke ich auch sehen kann. Ebenen oder selektive Korrekturen gibt es da gar nicht. Photoshop kann wirklich mehr Details bringen. Aber wie ich an meinen vorhandenen Rohbildern sehe, kommt auch Photoshop da an Grenzen.

Bei dem Gänsesäger mit offenem Schnabel des anderen Autors sieht man, dass der Kopf seltsamerweise viel mehr rauscht. Ich vermute das ist ein Artefakt einer Photoshopkorrektur.
Der TIEGER Der TIEGER Beitrag 11 von 64
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Benni123 schrieb:

Zitat:meine D200 hat leider kein D-lightning.


Auch Nikon Capture nicht?

Zitat:Interessanterweise sind
die Photos in der Photocommunity auch meistens Weibchen.


Warum wohl?
Mar-Lüs Ortmann Mar-Lüs Ortmann Beitrag 12 von 64
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Zitat:Der Grund: Das Männchen hat einen knallweissen Bauch
und einen dunkelgrün schillernden Kopf.


Warum versuchst du nicht, die Erpel dann zu fotografieren, wenn sie die auch sehr schönen Ruhekleider tragen?

Fotografisch mögen dolle Kontraste anspruchsvoll sein. Aber männliche Tiere von weiblichen unterscheiden zu können ... außerhalb der Werbungszeit, ist vielleicht nicht weniger anspruchsvoll.

Muss man ein Leben lang über auffällige Outfits, balzende Hähne und Erpel fallen und außerhalb gewisser Zeiten fast alle Männchen für Weibchen halten?

Jeden Sommer gibts auch in meiner Region, die zugegebenermaßen wasservogelartenarm ist, das gleiche Schauspiel: Zig Leute - mit und ohne langem Rohren - stehen am Ufer und stellen immer wieder fest: "Wo sind denn nur die Erpel!"

Die Männchen könnte man doch mal in ihren Ruhekleid erkennen WOLLEN und als solche BEWUSST fotografieren wollen?

Nun gut, das war hier nicht die Frage; ich habe es trotzdem geschrieben.

Grüße



Nachricht bearbeitet (10:45)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 13 von 64
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mar-lüs, was soll das werden? ne alice-schwarzer-loriot-diskussion? find dich damit ab, dass naturfotografen lieber männliche tiere ablichten, am liebsten dann, wenn sie uns am schönsten erscheinen.

in der menschenfotografie ist es zum ausgleich anders rum. da werden die mädels öfters fotografiert, die weiblichen moddddlz bekommen wesentlich höhere gagen, als ihre männlichen kollegen und keiner regt sich drüber auf.

is mir auch schnurz.
Sebastian Münter Sebastian Münter Beitrag 14 von 64
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Da hilft fast nur ein Aufhellblitz, auch wenn jetzt hier
das Geschrei losgeht.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 15 von 64
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nein hilft nicht! warum: die hellen flächen des rückengefieders reflektieren so stark, dass diese bereiche zu stark ausbrennen. die dunklen bereiche am kopf reflektieren fast kein licht. um dort ein wirksames ergebnis zu bekommen, müßte man die blitzleistung soweit anpassen, dass der große rest überhaupt keine zeichnung mehr bekommt. aus früheren versuchen bei der wasseramsel kann ich davon ein lied singen, als ich noch blitze in der tierfotografie eingesetzt habe.

vom kontrastumfang ähnelt das motiv dem einer brandgans. es würde wesentlich mehr als störend empfunden werden, wenn die hellen bereiche ausbrennen, als wenn die wesentlich kleineren flächenanteile des dunklen bereiches absaufen würden. so meine erfahrung.

also lasst den blitz in der tasche oder gleich zu hause, er bringt in dieser situation gar nichts und macht mehr schaden, als das er nützt. von den ehtisch/naturschutzfachlichen bedenken nicht zu sprechen. das wollen wir hier jetzt nicht weiter vertiefen, hatten wir anderswo schon zur genüge und wer will, der sollte dort nachlesen.
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