Wie mehr Kontrast in meine S/W Negative?

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Rolf H. Funke Rolf H. Funke Beitrag 46 von 64
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@nobuddies hei

Nein, ich meine natürlich erstmal den Film. Du musst 2 unterschiedliche Dinge harmonisieren, zuerst mal die Belichtung. Stell dir vor was auf dem Film passiert.
Je dunkler die Szene ist, desto weniger wird der Film belichtet..iss ja klar. Dein Job als Fotograf ist also erstmal sicherzustellen, das die Schatten so werden wie du dir das vorgestellt hast.
Der Film ist also belichtet, jetzt wird entwickelt, die stellen die am meisten Licht abbekommen haben reagieren natürlich auf den Entwickler besser als die Stellen die weniger belichtet worden sind, und mit der Entwicklungszeit wird also angegeben wie dicht die Lichter auf dem Negativ werden...
Und wie stark das ist wird jetzt durch die Parameter deines Papiers bestimmt, erstmal die Gradation, dann die Lichtführung im Vergrößerer, der Entwickler und natürlich die Entwicklertemperatur.
Ziel ist es ein Negativ zu bekommen, das sich ohne großartige Tricks auf einem Papier der Gradation 2 oder 3 Vergrößern lässt, 2 ist etwas besser bei Kondensorvergrößerern und 3 bei den andern..Du kannst zwar wie zb. beim Ilford Multigrade die Gradation ändern, das geht aber zu lasten der Tonwerte..also das Optimum bekommst du bei gradation 2.

so jetzt musst du die Belichtung und die Entwicklung so anpassen, das das Negativ optimal auf einem Papier mit der Gradation 2 geprintet werden kann.
Es gibt so viele Einfluss faktoren, das man wirklich alle parameter so konstant wie möglich halten sollte, also gerade die Temperaturen und der Kipprhytmus.

Tip:
Ich hab immer Kontakte gemacht. und die immer auf das gleiche Papier mit der gleichen höhe des Vergrößerungs kopfes,

Mach dir ein Negatv zum testen:
Du nimmst im dunkeln ein Stück film und entwickelst ihn genauso!! wie du deine Filme standard mässig entwickelst. Du hast jetzt ein stück Film mit Schleier jetzt kratzt du mit einer Rasierklinge ein wenig von der Emulsion ab.
Du ermittelst jetzt damit die SG. SPZ die Standard Print zeit, das ist die kürzeste Zeit mit der du auf deinem Papier ein Maximales Schwarz erzeugen kannst. Darum hast du nämlich die Kratzer ins Negativ gemacht, diese sind etwas Heller, es kommt mehr Licht durch, und du belichtest jetzt das Negativ so lange bis du gerade die KRatzer nicht mehr erkennen kannst, sie vollständig schwarz sind. mit dieser Belichtungszeit machst du jetzt deine Kontakte...jetzt kannst du wunderschön sehen ob die Negative richtig belichtet sind sie zu hell oder zu dunkel geworden sind sind die Schatten zu dunkel oder zu hell musst du die Belichtung ändern sind jetzt die Lichter ausgefressen war die Entwicklungszeit zu lang. du musst dann die Entwicklungszeit reduzieren..aber da jetzt auch die Schatten weniger entwickelt werden sinkt also auch die praktische Empfindlichkeit und du musst etwas mehr Belichten..Die Filmempfindlichkeit ist kein fester Wert, sie ist definiert durch 0,1 d über Schleier,, dh sie ist eine Funktion der Entwicklungszeit, und die ist wiederum eine Funktion des Objektkontrastes. Fotografierst du im gleißenden Mittagslicht ist der Objektkontrast also hoch musst du weniger Entwickeln, also sinkt die Empfindlichkeit..ist der Objektkontrast niedrig zb bei grauem bewölktem Himmel dann kannst du etwas länger Entwickeln und die Empfindlichkeit des Materials ist daher auch höher....Du hast einen Haufen Einflussfaktoren, es ist wichtig diszipliniert da ran zu gehen, sonst kommst du völlig durcheinander..Darum mein Tip Ansel Adams lesen und Tim Rudmann und Larry Bartlett

http://www.amazon.de/neue-Ansel-Adams-P ... 557&sr=8-2

http://www.amazon.de/Photographers-Mast ... 601&sr=1-3

http://www.amazon.de/Larry-Bartletts-Ph ... 637&sr=1-1

Da hast du die Craks das sind die besten Bücher die ich fürs Labor kenne und die in keinem Bücherschrank fehlen sollten...selbst für die Digifraktion ist da einiges zu holen, da denke ich speziell an Bartlett.
Ich hab schon in der Duka gestanden und Bildchen gemacht, da war ich noch nicht in der Schule..aber ich hab erst so richtig verstanden um was es ging als ich mitte der 80er Ansel Adams Das Negativ in die Hände bekam. Zuerst war es ein Schock, da mir auf einmal klar wurde was ich an Arbeit vor mir hatte. Also Augen zu und durch. Nachdem ich dann diese Arbeitsweise übernommen hatte, wurden meine Fotos erstmal schlechter...da ich die Belichtungstechnik noch nicht völlig drauf hatte , aber durch übung gibt sich das.
Es dauert...und man braucht eine hohe Frustrationstolleranz, aber es lohnt sich.
erst viel später hab ich mir ein Densi zugelegt, das beschleunigt den Test prozess erheblich...Einen Film durchzutesten nur mit Papier und SPZ kann schon mal eine Woche dauern....mit dem Densi mach ich das an einem Vormittag..aber mittlerweile weis ich auch ungefähr wo der Hase herläuft.....Aber nach meinen Erfahrungen kannst du dich auch auf nix verlassen, weder die Herstellerangaben noch irgendwelche -nettgemeinten. Entwicklungszeitenrechner...die meistens ja auf den Herstellerangaben beruhen...
Anekdote: Wenn du dir die Entwicklungszeiten beim Rodinal anschaust und einen Agfa Film damit entwickelst, kommt das ungefähr hin...aber die anderen Zeiten stimmen nicht, die Kodaks werden viel zu kontrastreich und körnig......ein Schelm der böses dabei denkt....

Ich bin dann aber auch durch das Densi voll in die Kalibrierfalle gelaufen, ich wollte es einfach immer präziser haben...und das ist völliger Unsinnn. Darum mein Tip mit den Kontaktprints das funktioniert in der Praxis hinreichend genau.
lg.



Nachricht bearbeitet (0:56h)
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 47 von 64
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Rolf H. Funke schrieb:

Zitat:@nobuddies hei

Nein, ich meine natürlich erstmal den Film. Du musst 2
unterschiedliche Dinge harmonisieren, zuerst mal die
Belichtung. Stell dir vor was auf dem Film passiert.
Je dunkler die Szene ist, desto weniger wird der Film
belichtet..iss ja klar. Dein Job als Fotograf ist also erstmal
sicherzustellen, das die Schatten so werden wie du dir das
vorgestellt hast.
Der Film ist also belichtet, jetzt wird entwickelt, die stellen
die am meisten Licht abbekommen haben reagieren natürlich auf
den Entwickler besser als die Stellen die weniger belichtet
worden sind, und mit der Entwicklungszeit wird also angegeben
wie dicht die Lichter auf dem Negativ werden...
Und wie stark das ist wird jetzt durch die Parameter deines
Papiers bestimmt, erstmal die Gradation, dann die Lichtführung
im Vergrößerer, der Entwickler und natürlich die
Entwicklertemperatur.
Ziel ist es ein Negativ zu bekommen, das sich ohne großartige
Tricks auf einem Papier der Gradation 2 oder 3 Vergrößern
lässt, 2 ist etwas besser bei Kondensorvergrößerern und 3 bei
den andern..Du kannst zwar wie zb. beim Ilford Multigrade die
Gradation ändern, das geht aber zu lasten der Tonwerte..also
das Optimum bekommst du bei gradation 2.

so jetzt musst du die Belichtung und die Entwicklung so
anpassen, das das Negativ optimal auf einem Papier mit der
Gradation 2 geprintet werden kann.
Es gibt so viele Einfluss faktoren, das man wirklich alle
parameter so konstant wie möglich halten sollte, also gerade
die Temperaturen und der Kipprhytmus.

Tip:
Ich hab immer Kontakte gemacht. und die immer auf das gleiche
Papier mit der gleichen höhe des Vergrößerungs kopfes,

Mach dir ein Negatv zum testen:
Du nimmst im dunkeln ein Stück film und entwickelst ihn
genauso!! wie du deine Filme standard mässig entwickelst. Du
hast jetzt ein stück Film mit Schleier jetzt kratzt du mit
einer Rasierklinge ein wenig von der Emulsion ab.
Du ermittelst jetzt damit die SG. SPZ die Standard Print zeit,
das ist die kürzeste Zeit mit der du auf deinem Papier ein
Maximales Schwarz erzeugen kannst. Darum hast du nämlich die
Kratzer ins Negativ gemacht, diese sind etwas Heller, es kommt
mehr Licht durch, und du belichtest jetzt das Negativ so lange
bis du gerade die KRatzer nicht mehr erkennen kannst, sie
vollständig schwarz sind. mit dieser Belichtungszeit machst du
jetzt deine Kontakte...jetzt kannst du wunderschön sehen ob die
Negative richtig belichtet sind sie zu hell oder zu dunkel
geworden sind sind die Schatten zu dunkel oder zu hell musst du
die Belichtung ändern sind jetzt die Lichter ausgefressen war
die Entwicklungszeit zu lang. du musst dann die
Entwicklungszeit reduzieren..aber da jetzt auch die Schatten
weniger entwickelt werden sinkt also auch die praktische
Empfindlichkeit und du musst etwas mehr Belichten..Die
Filmempfindlichkeit ist kein fester Wert, sie ist definiert
durch 0,1 d über Schleier,, dh sie ist eine Funktion der
Entwicklungszeit, und die ist wiederum eine Funktion des
Objektkontrastes. Fotografierst du im gleißenden Mittagslicht
ist der Objektkontrast also hoch musst du weniger Entwickeln,
also sinkt die Empfindlichkeit..ist der Objektkontrast niedrig
zb bei grauem bewölktem Himmel dann kannst du etwas länger
Entwickeln und die Empfindlichkeit des Materials ist daher auch
höher....Du hast einen Haufen Einflussfaktoren, es ist wichtig
diszipliniert da ran zu gehen, sonst kommst du völlig
durcheinander..Darum mein Tip Ansel Adams lesen und Tim Rudmann
und Larry Bartlett

http://www.amazon.de/neue-Ansel-Adams-P ... 557&sr=8-2

http://www.amazon.de/Photographers-Mast ... 601&sr=1-3

http://www.amazon.de/Larry-Bartletts-Ph ... 637&sr=1-1

Da hast du die Craks das sind die besten Bücher die ich fürs
Labor kenne und die in keinem Bücherschrank fehlen
sollten...selbst für die Digifraktion ist da einiges zu holen,
da denke ich speziell an Bartlett.
Ich hab schon in der Duka gestanden und Bildchen gemacht, da
war ich noch nicht in der Schule..aber ich hab erst so richtig
verstanden um was es ging als ich mitte der 80er Ansel Adams
Das Negativ in die Hände bekam. Zuerst war es ein Schock, da
mir auf einmal klar wurde was ich an Arbeit vor mir hatte. Also
Augen zu und durch. Nachdem ich dann diese Arbeitsweise
übernommen hatte, wurden meine Fotos erstmal schlechter...da
ich die Belichtungstechnik noch nicht völlig drauf hatte , aber
durch übung gibt sich das.
Es dauert...und man braucht eine hohe Frustrationstolleranz,
aber es lohnt sich.
erst viel später hab ich mir ein Densi zugelegt, das
beschleunigt den Test prozess erheblich...Einen Film
durchzutesten nur mit Papier und SPZ kann schon mal eine Woche
dauern....mit dem Densi mach ich das an einem Vormittag..aber
mittlerweile weis ich auch ungefähr wo der Hase
herläuft.....Aber nach meinen Erfahrungen kannst du dich auch
auf nix verlassen, weder die Herstellerangaben noch
irgendwelche -nettgemeinten. Entwicklungszeitenrechner...die
meistens ja auf den Herstellerangaben beruhen...
Anekdote: Wenn du dir die Entwicklungszeiten beim Rodinal
anschaust und einen Agfa Film damit entwickelst, kommt das
ungefähr hin...aber die anderen Zeiten stimmen nicht, die
Kodaks werden viel zu kontrastreich und körnig......ein Schelm
der böses dabei denkt....

Ich bin dann aber auch durch das Densi voll in die
Kalibrierfalle gelaufen, ich wollte es einfach immer präziser
haben...und das ist völliger Unsinnn. Darum mein Tip mit den
Kontaktprints das funktioniert in der Praxis hinreichend
genau.
lg.



Zitat:
Nachricht bearbeitet (0:56h)


Danke für die auführliche Beantwortung meiner Frage. Mußte mir den Text 3x durchlesen um in halbwegs zu verstehen :))

Ja, ich denke das Buch von Anselm Adams werde ich mir zulegen und auch die Vorgehensweise bei den Kontaktprints.

Grüsse Hel

P.S.: bis jetzt fotografierte ich fast ausschließlich mit dem Tmax400 und 100. Ging auch ganz gut. Jetzt hab ich mir einige Ilford Delta 100 zugelegt und da merkte ich erst was ein enger Belichtungsspielraum ist!!
Rolf H. Funke Rolf H. Funke Beitrag 48 von 64
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Hallo Hel
Sorry für meine verquaste schreibe....wenn du weitere Fragen hast einfach PN.
der delta und vor allem derT-Max das waren für mich die Diven, die müssen unglaublich präzise verarbeitet werden. Wenn ich mich recht entsinne hat Kodak allein für die Temperatur eine KOnstanz von 0,5 Grad vorgegeben, incl. Wässerung. Ich hab das nachvollziehen könnnen, wenn alleine die Wässerung kälter wurde, wurde der Film deutlich körniger...Auf das Theater hatte ich keine Lust. Darum hab ich überwiegend mit dem HP 5 und effke kb 100 fotografiert.
Ich hab aber gehört, das Kodak die T max Linie deutlich überarbeitet haben soll...ich habs kaum glauben wollen, die Filme sollen jetzt richtig gut sein :-)))
grüsse Rolf
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 49 von 64
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Hallo Leute,

Auf der Suche nach der Frage: Wie bekomme ich mein HP5 KB Negativ kontrastreicher bin ich auf diesen Thread gestossen. Habe ihn mir nun durchgelesen und sorry Leute, aber eine Antwort habe ich noch keine ausser, dass ihr alle so viel wisst, aber anscheinend doch nicht die Lösung. Was nutzt es, wenn dem Fragesteller gesagt wird, wie inkonstant sein Workflow ist, wie wenig er weiss und dass er sich die Bibeln der Dunkelkammer lesen und alles professionalisieren soll?! Nichts!

Am Anfang liest man einen Ansatzeiner Antwort, aber der eine schreibt, Temperatur erhöhen bringt mehr Kontrast, der andere senken. Dankeschön.

------------
Exkurs: Bevor ich jetzt auch wieder angefeindet werde und zuerst Beispielbilder zeigen soll, erkläre ich euch meinen Hintergrund kurz:

Ich arbeite seit Jahren mit HP5+. Entwickle ihn in Ilford Chemie, nach den üblichen Zeiten, meist bei 20°. Meist auch bei 1+6 Verdünnung. Bei der Temperatur bin ich auch meist ziemlich pingelig, habe aber gemerkt, dass ich keinen gravierenden Unterschied im Resultat (Abzug) sehe, ob das Wasser jetzt 20 oder 20,5° hat. Papier: PE auch von Ilford, normale Gradation. (Kenne jetzt die Zahl nicht im Kopf, aber es ist sicher kein hoher Kontrast oder sonst etwas, weil mein Fotohändler nur das "Standardzeug" an Papier da hat.) Ich habe auch keine Filter vor dem Objektiv oder auf dem Belichter. Es ist also eigentlich alles "Standard". So und nun habe ich meist ziemlich gleiche Resultate, nämlich im Durchschnitt:
- eher gut sichtbares Korn (z.B. im Vgl. zu Kodak und anderen)
- eher kontrastarme Bilder, ausser in Extremsituationen wie Schnee und Mensch vor Horizont oder sowas, da passt es für meinen Geschmack eigentlich ganz gut.

Ausserdem scanne ich manchmal und da finde ich es ja eher von Vorteil, wenn ich möglichst viele Graustufen habe, mit EBV kann ich sie immer noch killen, um mehr Kontrast zu erzielen. Aber wenn ich die Negative ausbelichte, werden sie eben eher flau.
Exkurs Ende
-----------------

Und ich hätte jetzt gerne mehr Kontrast in den Negativen. (Im Bewusstsein, dass ich AUCH Gelbfilter vor alle Optiken schrauben könnte, oder höhere Gradation beim Papier wählen, und es unter Umständen besser sein mag, wenn das Negativ viele Informationen hat und flau ist, blabla!)

Ich will ein kontrastreicheres Negativ und zwar ohne die Chemie zu wechseln!
Wie mache ich das jetzt?

Ich sehe folgende Variablen als Möglichkeit:

Kippbewegungen
Temperatur der Chemie
Dauer des Filmentwicklungsprozesses
noch andere?

Ich vermute ich muss für mehr Kontrast:
- öfter oder anders kippen und/oder
- Höhere Temperatur haben und/oder
- Länger Entwickeln

liege ich damit richtig?

Ich kippe (drehe, klopfe) übrigens am Anfang eine Minute permanent, danach 10 Sekunden pro Minute.


Freue mich auf konkrete Antworten von euch!

Liebe Grüsse

Daniel
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 50 von 64
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In den meissten Datenblättern sind doch Zeiten für unterschiedlichen Kontrast (idR Gamma 0,55 bis 0,75) angegeben - auf welchen Kontrast entwickelst Du denn derzeit?
Wenn Du höhere Kontraste im Negativ möchtest, solltest ruhig mal auf Gamma 0,75 hin entwickeln.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 51 von 64
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Zitat: Daniel Looser 31.10.14, 14:55Zum zitierten Beitrag
Ich vermute ich muss für mehr Kontrast:
- öfter oder anders kippen und/oder
- Höhere Temperatur haben und/oder
- Länger Entwickeln

liege ich damit richtig?



Absolut.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 52 von 64
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Zitat: KK Photo 31.10.14, 15:08Zum zitierten BeitragIn den meissten Datenblättern sind doch Zeiten für unterschiedlichen Kontrast (idR Gamma 0,55 bis 0,75) angegeben - auf welchen Kontrast entwickelst Du denn derzeit?
Wenn Du höhere Kontraste im Negativ möchtest, solltest ruhig mal auf Gamma 0,75 hin entwickeln.


Ich weiss nicht, wo ich dieses Datenblatt finden soll. Bei Ilford habe ich einmal gesucht und nichts derartiges gefunden. Die Zahlen sagen mir aber auch nichts. Du deutest aber an, dass es um die (wahrscheinlich Verlängerung der) Zeiten geht... Hast du ein Datenblatt eines anderen Films zur Hand oder kannst du mir sagen, wieviel das etwa ausmacht? 1 Minute auf 10 Minuten (also 10% länger) oder müssen das 2 oder 3 sein? Werde mich aber noch einmal auf die Suche nach solch einem Datenblatt machen. Danke jedenfalls!

Zitat: Frank U. Heidecke 31.10.14, 15:26Zum zitierten BeitragZitat: Daniel Looser 31.10.14, 14:55Zum zitierten Beitrag
Absolut.


Danke Frank! Dann werde ich der Reihe nach einmal alles einzeln oder in Kombination ausprobieren!
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 53 von 64
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Zitat: Daniel Looser 31.10.14, 16:08Zum zitierten BeitragZitat: KK Photo 31.10.14, 15:08Zum zitierten BeitragIn den meissten Datenblättern sind doch Zeiten für unterschiedlichen Kontrast (idR Gamma 0,55 bis 0,75) angegeben - auf welchen Kontrast entwickelst Du denn derzeit?
Wenn Du höhere Kontraste im Negativ möchtest, solltest ruhig mal auf Gamma 0,75 hin entwickeln.


Ich weiss nicht, wo ich dieses Datenblatt finden soll. Bei Ilford habe ich einmal gesucht und nichts derartiges gefunden. Die Zahlen sagen mir aber auch nichts. Du deutest aber an, dass es um die (wahrscheinlich Verlängerung der) Zeiten geht... Hast du ein Datenblatt eines anderen Films zur Hand oder kannst du mir sagen, wieviel das etwa ausmacht? 1 Minute auf 10 Minuten (also 10% länger) oder müssen das 2 oder 3 sein? Werde mich aber noch einmal auf die Suche nach solch einem Datenblatt machen.

Sich nach Datenblättern zu richten, ist reines Glücksspiel.
Kann passen, kann aber auch daneben liegen und man weiß hinterher nie, wo nun der Fehler lag.
Ob man am Ende wirklich auf ein bestimmtes Gamma gekommen ist, weiß man nur, wenn man seinen Film nach allen Regeln der Kunst eintestet und mit dem Densi ausmißt.

Wenn Deine Ergebnisse bisher bis auf den zu niedrigen Kontrast gepaßt haben, belichte jetzt mal rund Blende kürzer und schlage auf Deine Entwicklungszeit 30-40% drauf.
Anschließend gehst Du so vor, wie hier gleich zu Beginn des Freds schon jemand sehr gut beschrieben hat:
Zitat: Rolf H. Funke 24.05.09, 00:46Zum zitierten BeitragDu musst 2 unterschiedliche Dinge harmonisieren, zuerst mal die Belichtung. Stell dir vor was auf dem Film passiert.
Je dunkler die Szene ist, desto weniger wird der Film belichtet..iss ja klar. Dein Job als Fotograf ist also erstmal sicherzustellen, das die Schatten so werden wie du dir das vorgestellt hast.
Der Film ist also belichtet, jetzt wird entwickelt, die stellen die am meisten Licht abbekommen haben reagieren natürlich auf den Entwickler besser als die Stellen die weniger belichtet worden sind, und mit der Entwicklungszeit wird also angegeben wie dicht die Lichter auf dem Negativ werden...
Und wie stark das ist wird jetzt durch die Parameter deines Papiers bestimmt, erstmal die Gradation, dann die Lichtführung im Vergrößerer, der Entwickler und natürlich die Entwicklertemperatur.
Ziel ist es ein Negativ zu bekommen, das sich ohne großartige Tricks auf einem Papier der Gradation 2 oder 3 Vergrößern lässt, 2 ist etwas besser bei Kondensorvergrößerern und 3 bei den andern..Du kannst zwar wie zb. beim Ilford Multigrade die Gradation ändern, das geht aber zu lasten der Tonwerte..also das Optimum bekommst du bei gradation 2.

so jetzt musst du die Belichtung und die Entwicklung so anpassen, das das Negativ optimal auf einem Papier mit der Gradation 2 geprintet werden kann.
Es gibt so viele Einfluss faktoren, das man wirklich alle parameter so konstant wie möglich halten sollte, also gerade die Temperaturen und der Kipprhytmus.

Tip:
Ich hab immer Kontakte gemacht. und die immer auf das gleiche Papier mit der gleichen höhe des Vergrößerungs kopfes,

Mach dir ein Negatv zum testen:
Du nimmst im dunkeln ein Stück film und entwickelst ihn genauso!! wie du deine Filme standard mässig entwickelst. Du hast jetzt ein stück Film mit Schleier jetzt kratzt du mit einer Rasierklinge ein wenig von der Emulsion ab.
Du ermittelst jetzt damit die SG. SPZ die Standard Print zeit, das ist die kürzeste Zeit mit der du auf deinem Papier ein Maximales Schwarz erzeugen kannst. Darum hast du nämlich die Kratzer ins Negativ gemacht, diese sind etwas Heller, es kommt mehr Licht durch, und du belichtest jetzt das Negativ so lange bis du gerade die KRatzer nicht mehr erkennen kannst, sie vollständig schwarz sind. mit dieser Belichtungszeit machst du jetzt deine Kontakte...jetzt kannst du wunderschön sehen ob die Negative richtig belichtet sind sie zu hell oder zu dunkel geworden sind sind die Schatten zu dunkel oder zu hell musst du die Belichtung ändern sind jetzt die Lichter ausgefressen war die Entwicklungszeit zu lang. du musst dann die Entwicklungszeit reduzieren..aber da jetzt auch die Schatten weniger entwickelt werden sinkt also auch die praktische Empfindlichkeit und du musst etwas mehr Belichten..Die Filmempfindlichkeit ist kein fester Wert, sie ist definiert durch 0,1 d über Schleier,, dh sie ist eine Funktion der Entwicklungszeit, und die ist wiederum eine Funktion des Objektkontrastes. Fotografierst du im gleißenden Mittagslicht ist der Objektkontrast also hoch musst du weniger Entwickeln, also sinkt die Empfindlichkeit..ist der Objektkontrast niedrig zb bei grauem bewölktem Himmel dann kannst du etwas länger Entwickeln und die Empfindlichkeit des Materials ist daher auch höher....Du hast einen Haufen Einflussfaktoren, es ist wichtig diszipliniert da ran zu gehen, sonst kommst du völlig durcheinander.


PS: ICH würde allerdings als Standardgradation eher die 3 statt der 2 empfehlen. Eine etwas härtere Gradation von ETWAS weicheren Negativen wirkt immer besser(und knackiger!) als umgekehrt.


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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 54 von 64
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Zitat: Frank U. Heidecke 31.10.14, 17:36Zum zitierten BeitragSich nach Datenblättern zu richten, ist reines Glücksspiel.
Sich nicht nach Datenblättern zu richten ist reines Glücksspiel.

Danach kann man dann nach individuellem Geschmack die Entwicklungszeiten anpassen, aber die Datenblätter sollten schon der Ausgangspunkt sein. Was denn auch sonst?
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 55 von 64
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Zitat: KK Photo 31.10.14, 17:52Zum zitierten Beitragaber die Datenblätter sollten schon der Ausgangspunkt sein. Was denn auch sonst?
Na die EIGENE Erfahrung mit der eigenen Dose, dem eigenen Rhythmus, dem eigenen Thermometer, dem eigenen Wasser(sic!) und nicht zuletzt der eigenen Belichtungsmeßmethode.
Wenn jemand schon Jahre entwickelt und einen Workflow hat und einfach nur den Kontrast erhöhen will, dann startet er sinnvoller Weise von da aus und nicht mit irgend einem neuen, im Netz gefundenen Waschzettel.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 56 von 64
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Zitat: Frank U. Heidecke 31.10.14, 17:55Zum zitierten BeitragZitat: KK Photo 31.10.14, 17:52Zum zitierten Beitragaber die Datenblätter sollten schon der Ausgangspunkt sein. Was denn auch sonst?
Na die EIGENE Erfahrung mit der eigenen Dose, dem eigenen Rhythmus, dem eigenen Thermometer, dem eigenen Wasser(sic!) und nicht zuletzt der eigenen Belichtungsmeßmethode.
Wenn jemand schon Jahre entwickelt und einen Workflow hat und einfach nur den Kontrast erhöhen will, dann startet er sinnvoller Weise von da aus und nicht mit irgend einem neuen, im Netz gefundenen Waschzettel.

Nun, der "Waschzettel" kann auch durchaus hilfreich sein, wenn man den eigenen Workflow anpassen möchte: Ist schon hilfreich, wenn man anhand des Waschzettels sieht, ob eine Verlängerung der Entwicklungszeit von 0,55 auf 0,75 Gamma um eher 10% oder eher 50% erforderlich ist. Alles andere ist Kaffeesatzleserei, was aber eigentlich nur bei Caffenol unvermeidlich ist...
EAK - Kremer EAK - Kremer Beitrag 57 von 64
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Den HP5 auf 800ASA und in Rodinal 1:25 bei 20% Zeitverlängerung dürfte den Kontrast schon deutlich anheben.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 58 von 64
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Datenblätter - wo hast Du denn gesucht?

Ilford-> http://www.ilfordphoto.com/products/pro ... hite+Films
unter "Fact Sheets"

Kodak-> http://www.kodak.com/global/en/professi ... 4472/14475

in beiden Fällen Film-Datenblätter und auch die Entwickler mit zugehörigen Zeiten.

Aber wie gesagt: Alles nur erst einmal als Anhalt!
Calmo Calmo Beitrag 59 von 64
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Leg mal nen Rollei Retro 400S ein.
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 60 von 64
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Zitat: Daniel Looser 31.10.14, 14:55Zum zitierten BeitragHallo Leute,

Auf der Suche nach der Frage: Wie bekomme ich mein HP5 KB Negativ kontrastreicher bin ich auf diesen Thread gestossen. Habe ihn mir nun durchgelesen und sorry Leute, aber eine Antwort habe ich noch keine ausser, dass ihr alle so viel wisst, aber anscheinend doch nicht die Lösung...


Ich erwarte auch keine Lösung.

Generationen von Film- bzw. Emulsionsentwicklern haben ihr Lebenswerk darauf ausgerichtet, kontrastarme Filme zu entwickeln.
Also zwischen ganz schwarz und ganz klar sollte natürlich ein deutlicher Kontrast sein. Wenn Du das nicht erreichst, dann stimmt etwas im Entwicklungsprozeß nicht.

Aber was den Kontrastumfang des Motivs betrifft, wird ja gemeinhin angestrebt, einen möglichst hohen Kontrastumfang abbilden zu können. Das läuft ganz zwangsläufig auf eher weiche Negative hinaus.

Hohe kontraste, die dann möglichst wirksam genau dort liegen, wo man sie haben will, erreicht man dann bei der Vergrößerung. Nimm ein Papier der Gradation 5.
Wenn das nicht reicht, dann nimm Film- statt Papierentwickler dafür.

Für alles andere gibt es Lith.

Und Lith funktioniert grundsätzlich auch mit Film.


Nichts desto trotz, fallst Du noch ein paar Rollen Kodak Technical Pan findest, der läßt sich auch mit Standard-Entwicklern knallhart entwickeln.
Ilford PanF läßt sich bei 12 ASA auch recht steil entwickeln.

Nur ... wozu? Beim Film nimmst Du Dir mit harter Enwicklung die Möglichkeit, später die Gradation und damit den harten Übrgang zwischen praktisch weiß und praktisch schwarz genau festlegen zu können. Dann bist Du auf Gedeih und Verderb dem ausgeliefert, was der Film liefert.
Von einem weichen Film mit großem Grauwertespektrum später knallharte Abzuge herzustellen, ist dagegen eher trivial.
Und falls das Ergebnis noch nicht hart genug ist, dann bade es abwechselnd in Bleichbad (für Weicheier: Farmerscher Abschwächer) und dann wieder in Filmentwickler. Damit hab ich schon scheinbar glasklaren Negativen etwas Bild entlocken können. Und mit Fotos geht das natürlich auch, nicht nur mit Negativen.
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