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trostlos und erschütternd...

trostlos und erschütternd...

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Bärbel Bak


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trostlos und erschütternd...

...empfanden wir die Szenerie, welche sich uns beim Betreten des Friedhofes in Lüderitz bot: Durch den Jahrhunderttregen im April 2006 (das Jahresmittel in Lüderitz beträgt 5 mm, hier fielen innerhalb einer Nacht 147 mm!!!) ist der Friedhof völlig überflutet worden und glich bei unserem Besuch 5 Tage danach einer Mondlandschaft. Es war wirklich erschütternd diesen Ort zu besuchen. Selbst stabile Graniteinfassungen waren durch das Einsinken und Wegspülen des Erdreichs zerborsten.
Ich gehe bei meinen Reisen immer gern auf Friedhöfe im Ausland da ich denke, daß sich dort ein wesentlicher Teil der Kultur widerspiegelt. Umso betroffener hat der Besuch auf dem Friedhof der ohnehin schon sehr karg wirkenden Stadt Lüderitz gemacht. Bevor wir dorthin aufbrachen wurden wir von unserem vorherigen "Gastvater" auf einer Farm verständnislos gefragt, was wir denn in Lüderitz wollten - und da gäbe es nur zweierlei: entweder man erliegt dem spröden Charme dieses Ortes gänzlich oder man ist sehr fix wieder fort...

Kommentare 6

  • Die Waldvenus 12. Dezember 2006, 10:20

    ja das ist zum nachdenken,nachspüren,ich denke bei dem anblick an die strandfriedhöfe sri lanakas trostlos.
  • Ivan Zuliani 21. November 2006, 16:58

    Dramma nel dramma. Crudo reportage. Cordialmente Ivan.
  • Gerhard Bonse 18. November 2006, 7:41

    Ein Foto, das sehr betroffen macht und das auch zu den Erinnerungen einer Reise gehört. In der Qualität bestechend, dokumentiert es die Urgewalt natürlicher Eruptionen, die keine Rücksicht vor Gefühlwelten des Menschen kennt. Ich gebe Dir völlig Recht, dass das Besuchen von Friedhöfen die Eindrücke über andere Kulturen vervollständigt und so die Sammlung erst komplett macht. Über den Totenkult erfahren wir Geschichte und aus mancher Kultur, denken wir hier beispielhaft an die Etrusker hat sich ihr Totenkult steinern erhalten, während vom Leben in ihren Holzhäusern nichts überliefert wurde.
    Ein schönes Wochenende und liebe Grüße Gerd
  • Trine Gutjahr 17. November 2006, 23:05

    Mit paparazzi- oder voyeurhaften Verhalten hat das meiner Auffassung nach nichts zu tun, und "Katastrophen - Tourismus war es zweifellos auch nicht. Du hältst schliesslich nur die Wirklichkeit so fest, wie sie zu dem Zeitpunkt war... und die Welt besteht halt leider nicht nur aus schönen Bildern...
    Mir kamen ähnliche Zweifel und Skrupel auf Robben Island...LG Peter
  • Bärbel Bak 17. November 2006, 21:29

    Ja, Lisa, Du hast völlig recht, was erst müssen die Angehörigen bei dem Anblick gefühlt haben!
    Ich hab noch jede Menge Regen-Bilder auf der Festplatte, jedoch mag ich garnicht so viele davon hochladen... irgendwie hat es auch was Paparazzi-ähnliches, wenn solche seltenen Ereignisse (bzw. hier deren Folgen) veröffentlicht werden. Hab da eine gewisse Hemmschwelle...
    Liebe Grüße und einen schönen Abend noch wünscht Dir
    Bärbel
  • Lisa Holl 17. November 2006, 20:21

    Für die Angehörigen bestimmt noch erschütternder... Mit so einem Regen hat weiß Gott niemand gerechnet....
    Deine "Regen-Namibia"-Doku ist große klasse!
    lg
    Lisa

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