Tagtraum
Ich bin so müde
daß ich
wenn ich durstig bin
mit geschlossenen Augen
die Tasse neige
und trinke
Denn wenn ich die Augen
aufmache
ist sie nicht da
und ich bin zu müde
um zu gehen
und Tee zu kochen
Ich bin so wach
daß ich dich küsse
und streichle
und daß ich dich höre
und nach jedem Schluck
zu dir spreche
und ich bin zu wach
um die Augen zu öffnen
und dich sehen zu wollen
und zu sehen
daß du
nicht da bist
Erich Fried
Kommentare
9
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Dieter Craasmann 6. April 2008, 19:45
Hallo Nicole,grossartig umgesetzt hast Du den Tagtraum,
wobei mir die etwas milchig verschwommene
Blüte besonders gut gefällt. Sie sieht so wunderbar
transparent aus.
Viele Grüsse
Dieter
Doris H 3. April 2008, 16:23
Das "müde" Gedicht trifft momentan meinen Nerv!Erich Fried mag ich sehr gern und dein Bild kommt tatsächlich einem Tagtraum gleich.
LG Doris
Andreas Divjak 2. April 2008, 10:55
Ich würde ein Traumbild nie klar und geometrisch begrenzt charakterisieren, aber Du zeigst, dass es sogar in dieser Form geht!Ich bin absolut begeistert!!
LieGrü
Andreas
Stefan Jo Fuchs 2. April 2008, 7:16
sehr schön, eine außergewöhnliche idee.die verse von fried wirken wie eine gar nicht so versteckte botschaft an den ersten anmerker:-))
lg stefan
Holger G. Mx 1. April 2008, 23:59
wow.. klasse Arbeit!!Gruß, Holger
Cornelia Schorr 1. April 2008, 21:37
Da war doch vorhin ein anderes Gedicht? Nur konnte ich nix damit anfangen... aber das hier, diese verzweifelte, sehnsuchtsvolle, traurige Müdigkeit passt wunderbar zu der matten, verschwommenen Blüte... wie mit verweinten, verschwollenen Augen gesehen!LG conny
Reisemarie 1. April 2008, 21:16
diesen traum hast du zauberhaft ins bild gesetzt.dazu das gedicht, das anrührt.
liebe grüße
marie
BerliNico 1. April 2008, 20:24
@Jürgen: Das ist doch nur der ARBEITSTITEL! :-)))Juergen Graf 1. April 2008, 20:23
Liebe Nicole, "rot" ist doch eine etwas langweilige Bezeichnung für das schöne Foto. Interessante Gestaltung. Gruß Jürgen