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stiller Gast der Kröte.........

stiller Gast der Kröte.........

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† Rupert Joseph


Premium (World), Wien

stiller Gast der Kröte.........

Meeresschildkröten bewohnen alle tropischen und subtropischen Meeresgebiete und verbringen bis auf die Eiablage ihr gesamtes Leben im Wasser. Die ersten Meeresschildkröten haben sich wahrscheinlich vor etwa 200 Millionen Jahren aus landlebenden Schildkröten entwickelt.

Meeresschildkröten ernähren sich von Kopffüßern, Krebsen und Quallen, die sie bei ihren langen Tauchgängen jagen. Ihr Stoffwechsel wird beim Tauchen stark herabgesetzt, und das Blut reichert sich mit CO2 an, ohne den Tieren zu schaden. Die Meeresschildkröten sind nicht standorttreu, vielmehr legen sie jährlich weite Strecken auf ausgedehnten Wanderungen zurück. Dabei folgen sie anscheinend den Meeresströmungen, aber auch eine Orientierung mittels des Magnetfeldes der Erde oder des Lichtwinkels wird diskutiert. Um genauere Erkenntnisse darüber zu bekommen, laufen seit geraumer Zeit Markierungsprogramme, bei denen Meeresschildkröten mit Sendern ausgestattet und so auf ihren Wanderungen beobachtet werden.

Fortpflanzung und Entwicklung

Karibische Bastardschildkröte
Die Paarung der Meeresschildkröten findet wahrscheinlich auf dem offenen Meer statt. Danach suchen die Weibchen zielstrebig ihren Geburtsstrand auf und legen dort ihre Eier ab. Meeresschildkröten kehren immer nur zu ihrem Geburtsstrand zurück, da sie Philopatrie betreiben. Grüne Meeresschildkröten finden mithilfe des Erdmagnetfeldes ihre Paarungs- und Brutstätte auf Ascension Island. Dazu schwimmen sie nur nachts von der Ostküste Brasiliens über 2000 km Richtung Osten. Bei der Eiablage ziehen sich die weiblichen Tiere in der Nacht mit ihren Flossen über den Sandstrand und graben eine etwa 30–50 cm tiefe Grube, in die sie die Eier legen. In dieser Zeit sind oft Schildkrötentränen zu sehen, deren Bedeutung unklar ist. Nachdem die Eier gelegt sind, vergräbt sie die Schildkröte und macht sich auf den Weg zurück ins Meer. In der Regel finden sich innerhalb weniger Nächte alle Weibchen eines Strandes ein und legen ihre Eier, entsprechend gleichzeitig können dann auch die Jungtiere schlüpfen, vorausgesetzt, ihr Gelege wurde nicht Opfer eines Nesträubers (beispielsweise Stinktiere, Waschbären oder der Mensch). Die Sonne brütet die Eier aus. Bei Temperaturen über 29,9 Grad entwickeln sich Weibchen. Bei niedrigeren, Männchen. Das gleichzeitige Eiablegen und Schlüpfen sorgt dafür, dass die Nesträuber gewöhnlich satt sind, bevor allzu großer Schaden angerichtet ist, wodurch mehr Jungtiere überleben. Weitere Feinde warten auf dem Weg der frisch geschlüpften Jungtiere zum Meer, vor allem Möwen und Rabenvögel. Eine weitere natürliche Bedrohung für die Nester sind heftige Stürme, die in den tropischen Gegenden oft ganze Strände verwüsten. Der Mensch bedroht sie ungewollt durch Straßen, Städte und andere Lichtquellen. Da sich die gerade geschlüpften Tiere natürlicherweise am Mondlicht orientieren, um den Weg zurück ins Meer zu finden, werden sie durch diese Lichtquellen auf ihrem instinktivem Weg irritiert und verenden. Über das Leben der Jungtiere in den ersten Lebensjahren war viele Jahrzehnte so gut wie nichts bekannt. Erst 2007 fand man am Archie Carr Center for Sea Turtle Research durch die Untersuchung des Verhältnisses verschiedener Isotope im Panzer von sich wieder in flacheren Gewässern befindlichen Tieren heraus, dass sich die eigentlich pflanzenfressenden Schildkröten während der ersten Jahre von Quallen und anderen wirbellosen Tieren ernähren, die sie im offenen Meer fangen.[2]

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Exif

Kamera E-M1
Objektiv OLYMPUS M.12-40mm F2.8
Blende 3.2
Belichtungszeit 1/100
Brennweite 12.0 mm
ISO 1250