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Schloss Finckenstein mit Romanze

Schloss Finckenstein mit Romanze

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Elisabeth Hase


kostenloses Benutzerkonto, Jena

Schloss Finckenstein mit Romanze

"Anstelle eines vermutlich aus dem 16. Jh. stammenden Gutshauses ließ Conrad Finck von Finckenstein (1660 - 1735) in den Jahren 1716 - 1721 eines der ostpreußischen Königsschlösser bauen, wobei er unter der Leitung eines Baumeisters die Mannschaften seines Regiments “Kronprinz” als Bauarbeiter einsetzte. Das Bauholz stammte aus den eigenen Wäldern und den Deputatlohn der am Bau beteiligten Handwerker lieferte der Gutsbetrieb. Trotz der sparsamen Bauausführung sei angemerkt, dass für den Schlossbau zusätzliche Kredite aufgenommen werden mussten. Wer der Baumeister war, weiß man nicht mehr genau. Einiges spricht für John de Collas, von dem auch die ostpreußischen Schlösser Schlobitten, Schlodien, Friedrichstein und Döhnhoffstädt gestaltet wurden. Es könnte aber auch einer der anderen Großen jener Zeit gewesen sein wie Jean de Bodt (Zeughaus Berlin) oder Eosander von Göthe (Schloss Charlottenburg in Berlin)."

"Schloss Finckenstein war Schauplatz einer der berühmtesten Romanzen der neueren Geschichte. Neben dem Napoleon-Kabinett, einem Eckzimmer, befanden sich zwei Räume mit Fenster nach Norden, in denen sich 1807 die Gräfin Maria Walewska, Geliebte Napoleons, aufgehalten hatte. Der letzte deutsche Eigentümer, Alfred Graf zu Dohna, schrieb dazu folgendes: "Napoleon wohnte in F. vom 1. April bis 6. Juni 1807. Am zweiten Tag seines Aufenthaltes ließ er die Gräfin Walewska kommen, die er kurz vorher in Warschau kennen gelernt hatte. Er soll mit ihr seine glücklichste Episode erlebt haben. Sie wohnte völlig zurückgezogen im Zimmer neben ihm und das Paar ging erst bei Dunkelwerden in den Park spazieren (Napoleon-Allee). Sie war die einzige Frau, mit der er die Mahlzeiten einnahm, und nur der Marschall Duroc und der Leibmameluck Rustam durften seine Zimmer betreten. Er hat in F. unermüdlich gearbeitet und zahllose Briefe geschrieben. Er ritt mehrfach von F. nach Danzig und zurück. Er hielt Truppenparaden auf dem Schlosshof und auf dem "Napoleonexerzierplatz" bei dem Dorf Merinos ab. Er empfing Blücher, eine persische (türkische) Gesandtschaft und Talleyrand. Ein runder Tisch im Napoleonzimmer zeigt mit den Sporen eingeritzt Truppenaufstellungen für die Schlacht bei Pr. Eylau....."(Entnommen aus:http://www.ostpreussen.net/ostpreussen/orte.php?bericht=821

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