1.229 8

Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Rotfußfalke

Damit diese Art nicht nur grau und skizzenhaft bleibt, hier noch das vorjährige Weibchen als abfotografiertes Poster.

Auch über dieses Bild sind allerlei Jahre dahingegangen, aber es ist doch schon aus Ostfriesland von einem der seltenen Frühjahrsinvasionen dieses sonst südlichen und östlichen Vogels.

Die Rotfüßchen sind eigentlich sehr zutraulich. Und da sie zur Mäusejagd auch fast so anhaltend rütteln können wie unsere Turmfalken, sind sie dabei eigentlich nicht so schwer zu fotografieren.
Anders aber bei ihrer baumfalkenartigen Insektenjagd (meist auf Libellen oder Schmetterlinge) sind sie dann mit langen Anläufen und stark beschleunigten Sturz- oder Fallgleitflügen ziemlich schwierig ordentlich ins Bild zu bekommen.
In dieser Haltung sieht man auch recht gut den sehr schmal eingestellten Handflügel. Das kann ein Baumfalke sicherlich auch so, ein Turmfalke wahrscheinlich aber nicht.

Der etwas andere Schmetterling
Der etwas andere Schmetterling
Wulf von Graefe

Kommentare 8

  • Bernhard M Müller 10. Januar 2007, 22:12

    Ok Wulf, ich habs nicht gesehen. Mich hat einfach
    das Grün im Hintergrund dazu verleitet zu denken er
    fliege horizontal. Ich war wiedereinmal etwas vorwitzig. ;-)
    HG und gute Nacht
    Bernhard
  • Wulf von Graefe 10. Januar 2007, 22:01

    @Bernhard
    wir reden da a bissl aneinander vorbei, lieber Bernhard:
    Der Vogel macht natürlich einfach und wir "fachsimpeln" ein wenig. Und dabei deutest Du nicht hinein sondern falsch, nämlich die aktuelle Flugbewegung des Vogels:
    Dies ist kein Übergang in Horizontalflug sondern der schräg nach oben fotografierte Fall in der (fast) Frontalansicht auf ca. 30-40 Grad geneigter Bahn,
    Deshalb braucht es (für den Vogel sowieso nicht) aber auch für unser Verständnis dieser Flügelhaltung hier keinen Auftrieb sondern lediglich optimal verringerten Luftwiderstand.
    Und da kann dieser Vogel etwas anderes als etwa ein Sperber in der selben Situation, nämlich den Handflügel noch ziemlich weit ausgestellt lassen, den der Sperber ganz aus der Flugrichtung abwinkeln würde ( ein Turmfalke vermutlich etwas dazwischen).
    Und das sind sicher auch aerodynamische aber eben gänzlich andere Verhältnisse als beim hochbelasteten Übergang aus dieser Flugbahn oder beim horizontalen Flug.
    lg Wulf
  • Bernhard M Müller 10. Januar 2007, 20:34

    Lieber Wulf,
    Ich habe hier eigentlich gar nichts in das Bild hineinedeutet.
    Dass dieser schöne Rotfussfalke sich nicht um
    Aerodynamik schert ist mir schon klar und dass er
    keine statischen Berechnungen über seine Flügelkonstruktion anstellt ist keine Frage. Der Mensch hat
    aber ja die Möglichkeit soche Überlegungen anzustellen und offensichtlich haben Gewisse auch Spass daran.
    Das sollte aber der Situation in keiner Weise widersprechen.
    Hier muss ich Dir aber doch widersprechen:
    Wenn die Fluglage dieses Vogels aus einem Sturzflug in einen Horizontalflug übergeht, in der er sich momentan
    offensichtlich befindet, dann hat das sehr
    viel mit Aerodynamik und der Lastverteilung auf die
    Flügelfläche und die Stabilität in der Luft zu tun.
    Der Falke interesiert sich aber natürlich herzlich wenig
    für diese Sachverhalte. Dafür hat er ja seinen Instinkt.
    HG Bernhard
  • Wulf von Graefe 9. Januar 2007, 3:11

    @all
    ganz herzlichen Dank für eure Anteilnahme
    @Loek
    Du hast ja Recht, dass es wirklich arg "krümelig" ist.
    Das war nur schon im analogen Original (400 ASA), da nannte man es Körnigkeit und hat sich wohl kaum jemand gequält, im Nachhinein da StudioHG von machen zu wollen.
    Es freut mich aber ja, wenn es Dir trotzdem gefällt.
    @Christiane
    es ist ja süß von Dir, dass Du versucht hast, ob nicht an meinen Krümelmonstern doch mal was zu bessern geht. Das möchte hier oder da wohl auch einmal so sein.
    Gewöhnlich würde ich genau so, wie es Dir wohl auch erschien, eher den Eindruck haben, dass das "Dranrumgemachte" den ursprünglichen Eindruck doch nur stört, bzw. das Hauptobjekt zumeist zu aufgeklebt aussieht.
    @Jo
    In Deiner Gegend müßtest Du eigentlich, auch wenn es da schon mau ausgesehen hätte, doch bessere Gelegenheit haben, den niedlichen kleinen Burschen zu begegnen. Während ich hier doch sehr auf ziemlich unregelmäßige Zufälle angewiesen bin.
    @Bernhard
    dass Dir da Theorie der Aerodynamik in den Sinn kommt, wo Du doch selbst über die Wipfel schwebst, das kann ich gut verstehen und werde Dich auch sicherlich noch gern auf Flugtechnisches ansprechen.
    Hier deutest Du aber wohl nicht ganz richtig, weil dieser Vogel ja nicht so vor sich hingleitet sondern fällt!

    Das ist auf solchem Bild zwar kaum einschätzbar, aber da ich ihn aus über 20m Höhe kommen sah und er dann neben und unter (!) mir in einem tiefen Graben seinen Weg nahm, weiß ich darüber mehr.
    Dazu braucht er keinen (oder kaum) Auftrieb an irgendeiner Stelle des Flügels und wird auch nicht viel Probleme mit Randwirbeln haben, da er sonst die Flügel für diesen Vorgang auch einfach fast einklappen könnte.
    Anders als Flugzeugleute, die immer noch ein bisschen Kerosin sparen müssen, haben Vögel zuallermeist keine Probleme mit dem Fliegen und dafür vielerlei Absichten, die Menschen ihnen nicht so leicht nachmachen können.
    In diesem Falle als eine Person von ca. 200g im schrägen Sturzflug von ca. 50 km/h oder mehr 10 cm über dem Gewässer eine Libelle zu fangen.
    Wohl sind es die selben Gesetze der Physik, aber was so ein schwebender Mensch beachten muss, das ist für so ein Fälkchen sicher oftmals kein Thema.

    lg Wulf
  • Christiane v. D. 8. Januar 2007, 22:02

    Es ist schon verdammt lange her, dass ich mir die Muße der Vogelbeobachtung nahm ... danke für die Erinnerung.
    @Loek von de Leur .. auf Grund der von dir angesprochenen Pixel schickte ich diese aufnahme erst durch NeatImage und anschließend selektives Schärfen mit CS2 80% ... aus meiner Sicht nimmt es dieser aufnahme das Dakokumentarische und verfälscht. Es würde zu einem bild wie viele andere, die bearbeitet werden. Hab nichts gegen EBV, denn ich gebrauch sie öfter als ich möchte.
    LG Christiane

  • Loek van de Leur 8. Januar 2007, 19:03

    Ein Falke die ich noch nie gesehen habe. Spitze schärfe. Leider viele pixeln, aber dass gesammt Bild ist Einzigartig.
    VG Loek
  • Jo Kurz 8. Januar 2007, 10:07

    es ist immer wieder ein besonderes vergnügen, hier hereinzuschauen. in diesem fall nicht nur wegen deines fantastischen fotos samt erläuterung, wulf, sondern auch wegen deiner interessanten ergänzung aus der sicht der aerodynamik, bernhard!
    die rotfüssigen waren in unseren breiten als brutvogel eine zeitlang so gut wie verschwunden. erst vor etwa 10 jahren gab es wieder einige nachweise im burgenland. ich hab schon ewig keinen mehr gesehen - von fotografieren rede ich ja gar nicht...
    gruss jo
  • Bernhard M Müller 8. Januar 2007, 5:36

    Faszinierend die Aerodynamik des Flügels.
    Das Hauptgewicht des Vogels wird wahrscheinlich
    im ersten Drittel des Flügels vom Körper her gesehen,
    getragen. Da ist auch die Wölbung der Vorderkante,
    die Anströmkante, am grössten. Sie erzeugt zwar den
    grössten Luftwiederstand, aber auch den grössten
    Auftrieb. Der Rest des Flügels dient der
    Steuerung und der Stabilität und vorallem der Reduzierung der
    Randwirbel. Etwas, das in der Flugzeugtechnik
    intensiv erforscht wird und in der Vogelwelt sein
    Vorbild hat.
    Herzliche Grüsse Bernhard