Nachts sind alle Falter grau...48

Nachts sind alle Falter grau...48

Familie: Notodontidae (Zahnspinner)
Unterfamilie: Notodontinae
Art: Buchen-Gabelschwanz (Furcula furcula)

Um die Zahnspinner nicht zu vernachlässigen, habe ich heute mal einen Gabelschwanz geplant. Es handelt sich um den Buchen-Gabelschwanz(Furcula furcula). Im englischen Sprachraum wird dieser Nachtfalter als Sallow Kitten bezeichnet. Sallow heißt Salweide und bezieht sich auf die Raupenfutterpflanze. Praktischerweise heißen weitere Arten Poplar Kitten und Alder Kitten... Der lateinische Namen furcula = kleine Gabel, deutet wahrscheinlich auch auf die Raupe mit dem typischen Gabelschwanz hin.
Der wirklich hübsche, aber mit 28-35mm Flügelspannweite eher kleine Falter, ist außer im Mittelmeerraum in fast ganz Europa anzutreffen. Die Verbreitungsgrenzen liegen im nördlichen Skandinavien und östlich in Kleinasien.
Furcula furcula hält sich sehr gerne in Mooren, Heidegebieten, Auwäldern, Schonungen, Parklandschaften und an warmen Hängen auf, ist also nicht sehr anspruchsvoll.
Der Buchen-Gabelschwanz ist meist in einer Generationen pro Jahr anzutreffen, die zweite Generation häufig nur partiell.
Durch die langgestreckte Flugzeit ist praktisch von Juni bis September mit Raupen zu rechnen. Laut Literatur sind diese im Norden vorwiegend an Birke anzutreffen, was ich aber noch nie erlebt habe. Weitere Futterpflanzen sind verschiedene Weidenarten, Buche und Espe.
Die Raupen sind hervorragend getarnt. Ganz gut kann man noch die schwarzen Eier und die schwärzlichen Raupen des ersten Raupenstadiums finden, aber sobald der Grünanteil überwiegt, wird es schwierig...
Spätestens im September verpuppt sich die Raupe, meist am Fuß der Futterpflanze. Der steinharte Kokon wird aus Rindengenagsel hergestellt und die Puppe verbringt darin, optimal geschützt, den Winter.
Im Juni wird die der Kokon von innen durch eine Art Speichel aufgeweicht und entlässt den sehr markanten Falter.
Glücklicherweise ist der Falter in noch keinem Bundesland gefährdet, taucht aber schon auf den Vorwarnlisten auf.

Passende Raupenfotos können gerne angehängt werden.

Wesentlich größer ist die Ampfer-Rindeneule, welche von Kathrin gezeigt wurde.