Zurück zur Liste
Morgendunst über der Tejomündung

Morgendunst über der Tejomündung

1.091 5

Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

Morgendunst über der Tejomündung

In meinem Bild

S-Bahn ( CP )
S-Bahn ( CP )
Thomas Reitzel

habe ich die Reiseroute beschrieben, die uns 1985 nach Lissabon führte.

Nach einer Nachtfahrt von Porto nach Lissabon verließen wir unseren Zug etwas übernächtigt und schlichen zum Hafen.

Die Stadt Lissabon liegt direkt am breiten Delta des Tejo. Wer zum anderen Ufer gelangen will, muß eine der Fähren nehmen, die ihn in etwa knapp halbstündiger Fahrt auf das südliche Ufer bringt, zum Bahnhof Barreiro.

Von dort starten die Züge ins Alentejo und ins Algarve( richtig!: O Algarve - im portugiesischen Maskulinum!).

Barreiro
Barreiro
Thomas Reitzel


Im Bahnhof Barreiro ging es recht geschäftig zu, denn zu dieser Morgenstunde kamen einige Pendlerzüge aus dem Süden gerade dort an. Die Szene im Bild zeigt eine der sechsachsigen amerikanischen Dieselloks(Hersteller: Alco, American Locomotive Company)beim Rangieren im Bahnhof.

Nach kurzem Aufenthalt fuhren wir wieder zurück über den Tejo, um uns noch ein wenig in Lissabon und am Hafen herumzutreiben.

Eine Anfrage am Bahnhof Santa Apolonia ergab, daß der direkte Nachtzug, der berühmte Süd-Expreß nach Paris bereits ausgebucht war. Also kamen wir auf die Idee, uns mit einem passenden Zug nach Osten, Richtung spanische Grenze und Extremadura zum Grenznest Badajoz durchzuschlagen.

Ein recht flott gefahrener kurzer Zug mit Diesellok
(Mann! Von keinem Schalldämpfer gebremster Dieselsound vom Feinsten!)
brachte uns nach einem Umstieg in Entroncamento dorthin.

Von dort ging es am Abend (nach einem Besäufnis auf Kosten Einheimischer, die sich über die zwei einzigen Touristen in dieser abgelegenen Region freuten) mit dem Nachtzug weiter nach Madrid Atocha. Ihr könnt mir glauben: Nach diesem Abend tat ein Bett im Schlafwagen doppelt gut!!

Alles, was wir in diesem Zustand noch kurz beim Einsteigen registrierten war, daß dies ein richtiger, langer Nachtschnellzug war. Unser Schlafwagen lief direkt hinter der Lok, groteskerweise eine der dunkelblauen dieselhydraulischen TALGO*)-Dieselloks, die viel niedriger als der restliche Zug war. Ihr kerniges Röhren verhalf uns binnen weniger Sekunden zu tiefstem Schlaf. --

Am Morgen bei der Ankunft in Madrid Atocha fanden wir diesen älteren TALGO-Zug auf dem Nachbarbahnsteig:

TALGO
TALGO
Thomas Reitzel


*) TALGO: Tren Articulado Ligero Goichoechea Oriol

Nach einer Stadtbesichtigung erreichten wir in einer weiteren Nachtfahrt schließlich Barcelona, von wo wir schließlich über die Gebirgsbahn nach La Tour de Carol-Entveitg kamen, einem der wenigen (Grenz-)Bahnhöfe mit drei Spurweiten in Europa. Von dort ging es mit dem ´Petit Train Jaune´(Meterspur, Stromschiene) quer über die Pyrenäen in Richtung Perpignan, wo der Nachtzug nach Lyon wartete.Von dort weiter nach Paris Gare de Lyon mit dem TGV, dann mit einem Dieselschnellzug über die Ostbahn nach Basel SBB und von dort endlich nach Mainz zurück - -

Wenn ich mir das heute so in Erinnerung rufe - einfach eine unglaubliche Tour mit unglaublichen Eindrücken!

Alle Aufnahmen dieser Serie mit Olympus OM2 und Tamron 2,8/35-80 auf Kodak Ektachrome.
Scan vom Dia.
________________________________________________________________

Kommentare 5

  • Vitória Castelo Santos 21. Mai 2014, 21:52

    Yes, the new cafè is a head of that picture.
    Regards
    Vitoria
  • Roni Kappel 24. September 2012, 19:12

    Hallo!

    Unwirklich! :-)

    lg,
    Roni
  • makna 23. September 2012, 19:48

    Das ist ein wunderbares Hafenbild, mit den Pötten älterer Bauart und dem Tejo-"Shuttle" davor, und dazu auch noch der Dunst - erstklassig!
    Die Reisebeschreibung läßt Fernweh aufkommen - das muß eine tolle Reise gewesen sein! Danke auch für diese Einblicke!
    BG manfred
  • Klaus Kieslich 22. September 2012, 18:40

    Muß ja eine fantastische Reise gewesen sein....ob man die heute noch mal machen würde ? :-)
    Gruß Klaus
  • Christian Kruse 22. September 2012, 12:12

    Also die großen alten Pötte sind schon mächtig imposant. Heutige Konstruktionen sehen ganz anders aus mit ganz anderen Tiefgängen. Sehr schön festgehalten den Hafen.
    LG Christian