Michael Jo.


Premium (Pro), aus Purer Lust

meine Favoriten letzte Woche

die Frankfurter Buchmesse ist vorbei,
diverse Preise wurden in den letzten Wochen verliehen ( ... ...);
meine Favoriten der vergangenen Woche waren diese beiden Bücher
(davon konnte mich auch die Diskussion um die teils provozierenden Statements eines Thilo Sarrazin nicht abhalten).

Seyran Ates, 1962 in Istanbul geboren, seit 1969 in Deutschland,
arbeitete als Rechtsanwältin mit eigener Kanzlei in Berlin-Kreuzberg.
Sie erhielt mehrere Preise(Frauenpreis des Senats von Berlin, Ossip-K. Flechtheim-Preis
des Humanistischen Verbandes Deutschlands u.a.)
und 2007 das Bundesverdienstkreuz.
In ihrem Buch "der Multikulti-Irrtum" erläutert S.A. wie eine verfehlte Integrationspolitik und eine als Toleranz verkleidete Gleichgültigkeit
zu Parallelgesellschaften, Ghettoisierung und Gewalt führt.
S.A. ist eine engagierte Kämpferin für die Rechte von Migrantinnen.
Sie erhielt etliche Morddrohungen und überstand ein Attentat (bei dem eine ihrer Mitarbeiterinnen getötet wurde).
Insider/innen wie S.A. müssten eigentlich auch dem letzten Multikulti-Träumer unter den "Gutmenschen" die Augen öffnen !
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Mina Ahadi wurde 1956 in einem Dorf im Iran geboren, hatte zur Zeit des verhassten Schah-Regimes immerhin die Möglichkeit,
eine Schule zu besuchen,
musste als Oppositionelle gegen das Mullah-Regime ihr Medizinstudium abbrechen, lebte notgedrungen im Untergrund,
ihr Mann wurde vom Mullah-Regime ermordet, sie floh in das kurdische Grenzgebiet
und 1990 schließlich nach Wien (wo sie die österreichische Staatbürgerschaft erlangte).
Auch in Europa ist M.A. ständig Morddrohungen ausgesetzt;
sie lebt inzwischen unter Polizeischutz in Deutschland und verdient ihren Unterhalt als ausgebildete Altenpflegerin.
2001 rief Mina Ahadi das "Komitee gegen Steinigung" ins Leben
und 2007 gründete M.A. zusammen mit Mitstreitern/-innen den "Zentralrat der Ex-Muslime", dessen Vorsitzende sie ist.
M.A. vertritt die Meinung, dass der Islam nicht reformierbar ist (drei !!! von mir).
Geschickte Agitatoren und politische Imame würden bei jeder sich bietenden Gelegenheit (wie beim Streit um die dänischen Karikaturen)
die Massen mobilisieren (Blutrache ..), die nur allzu bereit seien, sich gemeinsam stark zu fühlen als Opfer gottesfeindlicher Ungläubiger,
Zitat aus diesem Buch von M.A.: "weil sie nie gelernt haben, sich stark zu fühlen als autonome Individuen".
Es sei zwar möglich, zum Islam zu konvertieren; ein Austritt sei aber nicht vorgesehen (u.U. Todesstrafe ..!)
( p.s.: zum/ zur Muslim/a wird man / frau automatisch qua Geburt eines muslimischen Vaters ).

Während Seyran Ates inzwischen auch längst bei den "Linken" und "Grünen" nicht mehr überhört werden kann,
wird Mina Ahadi's Simme immer noch gerne als politisch unpassend überhört (so traf sie - als geladener Gast - 2000 in Berlin
beim sogenannten "Islam-Kongress"
der den Grünen nahestehenden Heinrich-Böll-Stiftung auf starke Ablehnung).
In ihrem Buch "Ich habe abgeschworen", beschreibt M.A. den Weg bis zu ihrem "Austritt" (!) aus dieser inhumanen,
individualittätsfeindlichen und total frauenfeindlichen (!!!) Religion.
........................

(ich lade's 'mal in diesem Channel hoch; finde sonst nichts -
oder doch besser im Channel Menschen unter "Prominente ..." aufgehoben ?).

............................

Aufnahme: auf dem Küchentisch, mit schw. Samt hinterlegt, ext. Blitz (indirekt) + Kamerablitz (Sony R1 ) als Auslöser, Blende 6,3
alles manuell, nur minimal (!) nachgeschärft

Kommentare 7

Das Foto befindet sich nicht in der Diskussion. Deswegen kann es aktuell nicht kommentiert werden.

  • Klaus-Günter Albrecht 3. November 2009, 6:59

    Hallo Michael,
    das kann man durchaus so unterschreiben. Allerdings kostet das Nicht Wegsehen auch bei uns gelegentlich das Leben, wie die jüngsten Vorkommnisse bei der Münchner S-Bahn zeigen. Ungefährlich war Meinungsfreiheit nie. Dennoch muß sie gelebt werden. Auch gegenüber dem Islam. Und auch gegenüber den entsprechenden Tendenzen, die es in unserer Gesellschaft gibt.
    LG Klaus
  • Michael Jo. 22. Oktober 2009, 12:52

    @ Kai-Uwe :
    da gebe ich Dir ja auch voll recht !
    Auch ich bin stolz auf meine Wurzeln,
    christliche Erziehung im Geist der Toleranz.
    Allerdings gab es da eine vermeintliche Autorität,
    den Pontifex im Vatikan, die früher nicht oder nur
    unter Protest kritisiert werden durfte.
    Diese Zeiten haben sich z.Glück geändert
    (die letzten "Hexen"-Verbrennungen bei uns fanden ca.
    vor 250 Jahren -?- statt ...).
    Was den Islam bertrifft (oder genauer gesagt.
    den politischen Islam), da ist es scheinbar "intolerant",
    wenn wir im ehemaligen "Abendland" den auch kritisch sehen und hinterfragen ??
    Intoleranz werfe ich diesem Islam vor; der allerdings
    unsere entgegenkommende Toleranz nutzt, um seine
    Intolreanz auch bei uns zu verbreiten.
    Da gab es ein Urteil einer Frankfurter Richterin,
    (Deutsche !) die gar die Scharia anerkennen wolte
    in einem Rechtsspruch (Scheidung) gegenüber einer
    gebürtigen Muslima. Solche Beispiele gibt es inzwischen zu genüge.
    Die Sache mit den Zwangsheiraten haben die Grünen (diese "Gutmenschen") z.B. auch jahrelang verdrängt.
    Ich habe mich einige Jahre intensiv mit dieser Thematik beschäftigt, einige Ordner zeitgeschichtlicher Artikel dazu + diverse Bücher ...
    Den Papst darf ich kritisieren, ich darf Gott verleugnen
    ect .., ohne dass ich Gefahr laufe, ermordet zu werden (wie z.B. der holländische Filmemacher Gogh ..).
    Meinungsfreiheit ist eines der elementaren Menschenrechte.
    Nur in Deutschland - mit seiner schrecklichen braunen Vergangenheit - scheint sie manchmal unerwünscht zu sein (merkwürdigerweise gerade bei einigen Intellektuellen).
    "Heisse Eisen" existieren oft nur in unseren Köpfen;
    manchmal ist es auch nur Feigheit !
    Hochachtung vor den diversen mahnenden Stimmen
    aus Iran u. anderen muslimischen Kulturen / Völkern, die Ihr Leben riskieren für die Warheit und ihre veröffentlichte Innenansicht dieser Strukturen /Machenschaften/ miittelalterlichen Strafen.
    Lb.Gr., Michael
  • kaiwin 22. Oktober 2009, 9:34

    Schon oft hast Du uns mit politischen Aussagen konfrontiert, über die man länger nachdenken musste und wollte - oft habe ich keinen Kommentar unter diese Bilder gesetzt, weil ich die fc nicht als politisches Forum verstanden habe.

    Dieses Eisen ist sicherlich noch heisser als alles, was ich zuvor von Dir gesehen und gelesen habe. Über das eigentliche Thema Islam und Islamisten will ich mich hier auch nicht auslassen - aber die christliche Kirche und ihre damit gewachsene Kultur (und darum geht es ja eigentlich) hat auch schreckliche Dinge auf dem Gewissen - und vor ein paar Jahren hätte ein öffentlicher Austritt aus der christlichen Kirche in einigen Ländern Europas durchaus noch zum Tode führen können...

    Und dennochlebe ich gut und gern in dieser abendländischen Kultur, die ihre Wurzeln doch so tief in dieser christlichen Kirche hat. Und ich denke Toleranz gegenüber anderen Kulturen und gegenüber anders denkenden ist ein hohes Gut - ob es höher, gleichwertig oder weniger wertig ist als das Gut der Freiheit, weiss ich nicht - will ich auch nicht beurteilen müssen. Aber in meiner Auffassung wächst Freiheit aus der Toleranz heraus - natürlich muss das dan auch in einer Gesellschaft gelebt werden.
  • Klaus-Günter Albrecht 21. Oktober 2009, 18:53

    Nur kurz ein Aspekt. Das mit den geschickten Agitatoren und dem Christentum, das hat bekanntermaßen auch zu Riesen-Massenmorden geführt. Sollten wir da nicht etwas vorsichtig sein?
    LG Klaus
  • Michael Jo. 21. Oktober 2009, 18:13

    @ Andre L.:
    da magst Du du recht haben mit der Hetreogenität
    (und einer Vielfalt an div. Ausrichtungen des Islam)..; und ich stimme Dir unbedingt auch zu, dass es Millionen Muslime gibt, die friedlich mit ihrer Religion leben.
    Ausserdem ist es wohl auch Fakt, dass bestenfalls
    50- (vielleicht 60) % der geborenen Muslime diese
    Religion noch ausüben gemäss Koran ...
    (so wie "bei uns" nur noch ein geringer Prozentsatz
    der getauften Christen am kirchlichen Leben teilnimmt).
    allerdings 'schere' ich nicht ..;
    ich (die Autorinnen) prangere den POLITISCHEN Islam
    an, der absolut nicht bereit ist und/ oder unfähig,
    seinen Schäfchen ein selbstbestimmtes Leben zuzugestehen.
    Ich stelle nur die beiden Bücher / Autorinnen aus eben diesem Kulturkreis vor - und:
    ich habe mir erlaubt, DEN Islam als inhuman, individualitätsfeidlich und absolut frauenfeindlich zu bezeichenen.
    Eigentlich ist der Islam mir dabei völlig Wurst -
    könnte er zumindest sein -, das Problem sind die
    Islamisten !

    Und zu den "Vergleichen" mit dem Christentum, der kathol. Kirche (z.B.):
    aus diesem Verein bin ich schon laaaange ausgetreten !
    Diskussionen brachten da nichts, sah da keinen Sinn mehr drin.
    Aaaaber: mir hat niemand nach dem Leben getrachtet
    wg. dieses Austritts (!!!); ich lief keine Gefahr, gesteinigt zu werden (weil ich meinen Kirchenaustritt laut verkündet habe); durfte auch als Noch-Mitglied meine Meinung offen vertreten !
    Dass viele dieser Amtkirchenfunktionöre (Prälaten, Monsignores und wie die oft bigotten Ornatsträger sich betiteln..bis ganz oben hin in den engsten vatikanischen Zirkel) genauso fundamentalistisch denken wie die Mullahs, ist keine Frage.

    Und: bei uns gibt's immerhin eine Gegenbewegung
    zur autoritären Amtskirche ("Kirche von unten", das Kirchenvolksbegehren u.a. ..).
    Die Aufklärung, die das Christentum notgedrungen
    seit etwa 700- bis 200 Jahren akzeptieren musste,
    hat die Werte des Humanismus hervorgebracht,
    die Proklamation der allgemeinen Menschenrechte,
    das Individuum in seiner EIGENverantwortung bestärkt.
    Deshalb heute zu glauben, mit Islamisten auf
    "Augenhöhe" debattieren zu können, ist naiv.
    Der politische (!) Islam kennt keine Toleranz Anders- oder/und Ungläubigen gegenüber. Er versucht unsere Toleranz auszunutzen, um sein intolerantes Gesellschaftssystem (Parallelgesellschaft) bei uns
    zu festigen und auszubauen. So muß z.B. die Rolle des DITIP (und anderer islamistischer Pressure Groups) kritisch hinterfragt werden.

    Ich möchte hier den Stimmen dieser beiden Autorinnen
    (kenne mindestens 3 weitere aus diesem Kulturkreis)
    zu mehr Aufmerksamkeit helfen; sie haben es verdient !
    Lb.Grüsse,
    Michael
  • Andre Lagrange 21. Oktober 2009, 10:40

    Der Islam ist viel zu heterogen um alle über einen Kamm zu scheren. Was machst Du mit den Milliarden Menschen, die friedlich ihrem Glauben nachgehen?

    Das ändert nichts daran, dass die Vertreter dieser Glaubensrichtung ein paar harte Fragen zu knacken haben.
  • Wolfgang Weninger 20. Oktober 2009, 20:55

    ich bin aus Unwissenheit leider völlig überfragt zur Thematik (in Deutschland) und zu den Büchern, aber in dieser Form für denkendes Miteinander zu werben halte ich für gut
    Servus, Wolfgang

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