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Jens Hansen


Premium (World), Hamburg

in the ghetto

28-70mm @ 50 f8 1/2sek ISO200

hier Info´s aus Wikipedia:

Die Herkunft des Namens ist nicht vollständig geklärt. Wahrscheinlich ist er abgeleitet von dem italienischen Ausdruck geto für Gießerei, der sich im Laufe der Zeit zu gheto oder ghetto verhärtet hat. In Venedig taucht er 1414 in dieser Form in einer Akte auf. 1562 gebrauchte Papst Pius IV. das Wort in einer Bulle erstmals für ein abgeschlossenes jüdisches Stadtviertel (Ghetto). Gegen Ende des 16. Jahrhunderts hatte sich das Wort ghetto für abgeschlossene jüdische Wohngebiete in italienischen Städten durchgesetzt. Bis ins frühe 16. Jahrhundert wurde das Wort sowohl geto als auch ghetto geschrieben.

Geschichte

Bereits im 5. und 6. Jahrhundert gab es Juden in Venedig, die von der Stadt jedoch in der Regel nur als Händler aber nicht als Einwohner geduldet wurden. Jüdische Händler deutscher Herkunft mussten wie die übrigen Kaufleute aus Deutschland im Fondaco dei Tedeschi wohnen, italienische Juden wohnten auf dem Festland. Zu einem ersten größeren Zustrom von Juden auf venezianisches Territorium kam es im Zuge der Pest von 1348/49, da man in Mitteleuropa den Juden die Schuld an der Seuche zuschob und sie blutig verfolgte. 1386 erhielten sie auf dem Lido ihren ersten eigenen Friedhof.

Die Gründung des Gheto novo

Mitte des 14. Jahrhunderts befand sich die Stadt in einer prekären wirtschaftlichen Situation: Die Kriege gegen Verona und Genua (1350–1355) und die Folgen der Pest hatten zu einem Niedergang des Handels geführt. Der große Rat hatte sich mit dem Problem des allgemeinen Geldmangels, der nicht nur die Staatskasse, sondern die gesamte Bevölkerung betraf, zu befassen. Eine dauerhafte Zulassung jüdischer Pfandleiher, die bereits in Mestre und Treviso tätig waren, wurde auch für Venedig erwogen. Durch deren Tätigkeit konnte neues Kapital in den Wirtschaftskreislauf fließen, und die verantwortlichen Gremien der Republik erkannten bald den Nutzen für die Republik. Man nahm also Juden auf, gab ihnen aber nur befristete Aufenthalterlaubnis, so dass sie weiterhin zwischen Festland und Stadt hin und her pendeln mussten. Mit der wirtschaftlichen Erholung Venedigs kam es bald wieder zu Spannungen zwischen den einzelnen sozialen Gruppen, die sich in mehr oder weniger kurzfristigen Schikanen von Seiten der Behörden niederschlugen. So mussten die Juden ihre Kleidung kennzeichnen, durften keinen Baugrund erwerben, andererseits durften sie in Zeiten von Gefahr ihre diskriminierende Kleidung ablegen und zu ihrem Schutz bewaffnete Leibwächter unterhalten, das heißt natürlich zum Schutz des von den Christen benötigten Kapitals, das durch ihre Hände ging. Die kurzfristig wechselnden Rechtstitel wurden immer den aktuellen Bedürfnissen der Republik angepasst.

Der Zuzug von Franziskanern und Dominikanern, den Hütern der Inquisition, in die Stadt machte die Situation für die Juden und die Signoria nicht einfacher. Um sich über mögliche päpstliche Repressionen wegen seiner toleranten Politik klar zu werden, gab der Doge Cristoforo Moro bei Kardinal Bessarion ein Gutachten in Auftrag, in dem dieser darlegen sollte, ob der tägliche Umgang von Juden mit Christen diesen schaden könnte. In seinem Brief von 18. Dezember 1463 erklärte der Kardinal, dass keine Gefahr für das Seelenheil der Christen bestünde und dass die Juden zu respektieren seien. Venedig konnte also mit seiner pragmatischen Politik fortfahren und den Reaktionen aus Rom unbesorgt entgegensehen.

Der für alle Beteiligten unbefriedigende Zustand von verweigerter oder gewährter, zeitlich begrenzter Zulassung wurde schließlich am 29. März 1516 durch einen Erlass, der den Juden einen festen Wohnplatz auf dem Gebiet des Gheto novo zuwies, beendet.

Die pragmatische Haltung der Republik zu den jüdischen Einwohnern, bei der ideologische oder religiöse Motive nur eine marginale Rolle spielten und die das Verhältnis zwischen der Serenissima und der jüdischen Gemeinschaft auch in Zukunft kennzeichnen sollte, zeigt sich exemplarisch an der Gründungsgeschichte des Ghettos.

Das Gheto novo befindet sich in Cannaregio auf dem Gebiet einer verlassenen Gießerei. Die Erlaubnis, sich dort anzusiedeln, galt zunächst nur für die nordeuropäischen und italienischen Juden. Das Ghetto wurde jeden Abend abgeschlossen, die Tore wurden in der Nacht bewacht, die Kosten für die Bewachung hatten die Bewohner zu tragen. Das Verfahren, bestimmte Wohngebiete in der Nacht zu schließen und zu bewachen, war in jener Zeit durchaus üblich. Für die deutschen Kaufleute wurde es im Fondaco dei Tedeschi praktiziert, venezianische Kaufleute ihrerseits wohnten in Alexandria/Ägypten in einem Distrikt, in den sie nachts und an muslimischen Feiertagen eingeschlossen wurden.

Allein die hoch angesehenen jüdischen Ärzte durften bei Bedarf das Ghetto nachts verlassen, wurden aber von den Wachen kontrolliert und mussten die Namen der Patienten angeben.

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http://de.wikipedia.org/wiki/Ghetto_(Venedig)

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