Sabine Streckies 01


Premium (World), Offenbach am Main und Weilrod im Weiltal

Graureiher: Schwupp – da war das Teichhühnchen weg

Von den bislang mindestens 12 jungen Teichhühnern im Offenbacher Stadtpark hat ein Graureiher am 29.04.19 (mindestens) zwei verspeist. Da es sich mit vollem Schnabel nicht gut fliegt und die aufgrund der großen Füße sperrige Nahrung erst gedreht werden musste, konnte ich einige Fotos machen – der dicke Hals des Grauen spricht für sich.

(Zusatzinformation: Die Stadt Offenbach hat im letzten Jahr 4.600,00 Euro Steuergelder für einen Berufsfischer für den Fang eines laut Anwohnern mindestens 150 cm langen Wels im Dreieichparkweiher ausgegeben, da dieser angeblich alle „artengeschützte Enten- und Teichhuhnküken aus dem Teich gefressen habe“. Zu den 4.600,00 Euro kommen noch die Personalkosten der mit der Sache beschäftigten städtischen Ämter – die Grundsteuer wurde zum Jahresanfang in Offenbach dafür verdoppelt.
Trotz anderslautender Nachweise blieb der Umweltdezernent der Stadt Offenbach beratungsresistent und man kann nun nur noch hoffen, dass nicht 2019 das Halali für eine Jagd auf Graureiher geblasen wird)

Interessant war das unterschiedliche Verhalten von zwei Teichhuhn-Familien im Weiher: Während sich die Kinder der Nordteich-Familie schon am ersten Tag sehr weit von ihren Eltern entfernten und viel im offenen Wasser unterwegs waren, blieb die Familie vom Südteich viel enger zusammen und die Jungen suchten eher Schutz in der bis ins Wasser reichenden Ufer-Botanik.
Als der Graureiher sich im Nordteich erst eines, später dann das zweite Teichhühnchen schnappte. kam es kaum zu einer Reaktion der Eltern oder gar einer Verhaltensänderung.
Einige Zeit später flog der Graureiher den Südteich an, wo die sechs Jungen wie auf dem Präsentierteller, aber recht dicht zusammen auf einem Algenteppich nach Nahrung suchten.
Hier aber wurde der Graureiher sofort lautstark und heftig von beiden Elterntieren attackiert und vertrieben.

Graureiher: Der verräterisch dicke Hals
Graureiher: Der verräterisch dicke Hals
Sabine Streckies 01

Graureiher: Teichhuhn rutscht nicht gut
Graureiher: Teichhuhn rutscht nicht gut
Sabine Streckies 01

Teichhuhn: Schöner brüten
Teichhuhn: Schöner brüten
Sabine Streckies 01

Teichhühner: Die Drei von der Efeuinsel
Teichhühner: Die Drei von der Efeuinsel
Sabine Streckies 01

Teichhühner: Der Irrtum
Teichhühner: Der Irrtum
Sabine Streckies 01

Teichhühner: Und jetzt noch einmal für das Foto still gestanden
Teichhühner: Und jetzt noch einmal für das Foto still gestanden
Sabine Streckies 01

Teichhühner: Der letzte Erkundungsgang
Teichhühner: Der letzte Erkundungsgang
Sabine Streckies 01

Frau Mönchsgrasmücke: Nur selten zu sehen
Frau Mönchsgrasmücke: Nur selten zu sehen
Sabine Streckies 01

Ringeltaube in Pusteblumen
Ringeltaube in Pusteblumen
Sabine Streckies 01

Amsel: Wer nach Futter in der Erde sucht ….
Amsel: Wer nach Futter in der Erde sucht ….
Sabine Streckies 01

Offenbach/Main, Stadtpark, 29.04.19.
Nikon D500, Nikkor AF S 5.6/200-500 VR, aus der Hand.

Kommentare 7

  • Ralf62 18. Juni 2019, 8:57

    Oh je, das arme Hühnchen. Die fressen aber auch alles. Aber das ist eben Mutter Natur. VG Ralf
  • Willy Brüchle 9. Mai 2019, 16:55

    +++. Wurde der Wels eigentlich gefangen? MfG, w.b.
    • Sabine Streckies 01 9. Mai 2019, 22:34

      Hallo Willy,
      nach dem großen Medienspektakel vor und nach der Aktion mit dem Berufsfischer war erst einmal Funkstille. Später gab es einen unbedeutenden Bericht über den angeblichen Fang eines wesentlich kleineren Wels, der in ein südhessisches Gewässer umgesetzt worden sei.
      Nun ja - spätestens nach dem sich der zuständige Dezernent vor meinen Augen "blind" gezeigt hatte und behauptet worden war, alle Teichhühner wären von einem Wels gefressen worden und ich einen Tag später allerdings noch mindestens 12 Tiere mit Fotobelegen kartiert hatte, glaube ich nur dass, was ich sehe ....
      Gruß
      Rheinhilde
  • Thomas Schnittger 8. Mai 2019, 17:45

    Hallo Rheinhilde,
    eine starke Szene, die Du hier zeigst, bestens aufgenommen in brillanter Schärfe. Und interessant auch die Hintergrundinformationen zum "Teichleben" nebst behördlichen Regulierungsversuchen" ;-))

    LG Thomas
  • Manuel Gloger 8. Mai 2019, 10:34

    Beim Schlucken größerer Beute verliert der sonst elegant und grazil wirkende Graureiher sein Erscheinungsbild und wird zum Fressmonster. Sie verschlingen sogar ganze, ausgewachsene Enten und Ratten. Eine gut gelungene Aufnahme des Vorgangs. Es ist unglaublich, zu sehen, wie viel kleinere Tiere ihre Jungen beschützen und den Graureiher direkt attackieren. 
    Im Schilf...
    Im Schilf...
    Manuel Gloger

    LG Manuel
  • Daniela Boehm 3. Mai 2019, 21:15

    Oh je oh je :( liebe Grüße Dani.