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Geostationäre Satelliten

Geostationäre Satelliten

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Geostationäre Satelliten

Geostationäre Satelliten umkreisen die Erde genau in einem Tag. Sie scheinen daher am Himmel stillzustehen. Bei Langzeit - Astroaufnahmen wird die Aufnahmeoptik der scheinbaren Sternbewegung nachgeführt, also die Erddrehung kompensiert. Die Sterne werden dann punktförmig abgebildet und die fix über der Erdoberfläche stehenden Satelliten erscheinen als Strichspuren.

Oben ein Bildausschnitt der erwähnten Strichspuren.
(Siehe Bild unten)

IC 2118 Witch Head
IC 2118 Witch Head
Josef Käser


Die Aufnahme ist so gedreht, dass Norden oben ist. Die Strichspuren verlaufen also genau in Ost –West Richtung

Vielen Dank an Christian Rigel , er hat den richtigen Hinweis auf die mir rätselhaften Spuren gegeben.
Ich vermutete zuerst, es hätte was mit der abgebildeten Hexe zu tun:-))))

Das Phänomen der geostationären Satelliten war mir zwar bekannt und gleich neben der Schutzhütte für mein Fernrohr ist auch ein Satellitenschüssel für den TV Empfang montiert, ich wusste aber nicht, dass sich derart viele solcher Kerle dort oben tummeln. Auf den 7 Einzelaufnahmen für das angefügte Bild sind sicher 20 verschiedene Satelliten auszumachen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_geostation%C3%A4ren_Satelliten

Kommentare 11

  • Josef Käser 6. Januar 2010, 21:44

    @ Peter: An meinem Wohnort bei Aarau ist der Himmel voll von Fliegern, stört aber nicht gross weil auch völlig lichtverschmutzt. Darum hab ich mein Zeugs ja in die Berge verlagert (verlagern müssen).

    Wenn Du die Hexe belichtest und Spuren drauf sind, wärs noch interessant mal die Nachführung auszuschalten. Am besten jedoch erst, wenn die Bilder im Kasten sind:-))
    LG Sepp
  • Peter Knappert 6. Januar 2010, 21:35

    @Sepp,
    :-))) Das mit dem Mars hat mir gefallen :-)))
    Aber da wo Du wohnst ist das mit dem Flugverkehr glaube ich auch ein Problem, das liegt ja nicht weit vom Südschwarzwald weg. Jedenfalls sind wir uns Amateurastronomen wieder mal einig, dass vieles, angefangen von der Lichtverschmutzung über die Satelliten bis hin zu den Fliegern über unsere Köpfe hinweg entschieden wird :-((
    Den Witchhead werde ich auch nochmals ablichten und das mit den geostationären Satelliten untersuchen...ist höchstinteressant !

    LG Peter
  • Josef Käser 6. Januar 2010, 21:14

    Nochmals ein Dank an die Anmerkenden
    @Chicki:
    Ist aber mehr als ärgerlich für den Fotografen.

    @Peter K:
    Klar die Flieger sind viel ärgerlicher.
    Mein Standort ist zum Glück südlich von Kloten und zwischen Kloten und den Glarnerbergen liegt die sogenannte Goldküste am Zürichsee. Dort wohnen unter anderm einige Leute, welche in St.Moritz ihre Winterferien verbringen. Und darum kreisen dort keine Flieger!!!
    Beim Standort unserer Vereinssternwarte sind bei klarem Himmel nicht selten bis 10 Stück am Himmel zu sehen.

    Im Glarnerland sind nachts nur wenige sehr hochfliegende Störenfriede unterwegs, dagegen liegt in Griffweite eine schwarze Abdeckscheibe. (Sofern ich dann gerade neben der Röhre bin.)

    @Peter C:
    Höhr ich da etwa Schadenfreude???
    Also die nächste anständige Marsoposition ist glaub ich im fernen Juli 2018:-))
    Ok. Spass soll sein! Wie könnte man sonst die mickrigen Kügelchen da oben fotografieren.
    LG Sepp



  • Peter Knappert 6. Januar 2010, 19:32

    Hallo Sepp,
    tolles Diskussionsthema mit den geostationären Satelliten ! Ich fotografiere ja sehr viel in südlicher Deklination, aber das mit den geostationären Satelliten ist mir bisher nich aufgefallten. Aber was viel mehr die Astrofotografie stört ist der stark aufkommende Flugverkehr.
    Besonders der Züricher Flughafen hat hier in den letzten Jahren an Intensität zugelegt. Ich habe da mal eine Rohbild Beispielaufnahme von den Objekten beifgefügt die ich besonders gerne fotografiere. Im Bereich unter -10° Deklination
    findet man im Südschwarzwald auf fast jeder 3.-5- Aufnahme diese Flugzeugspuren. Besonders auf dem Feldberg Richtung Süden ist das extrem. Das ganze endet machmal Nachts erst gegen 1 Uhr früh und um 5 Uhr beginnt es wieder.
    Prekär ist das ganze halt, weil trotz super dunklem Nachthimmel oft 30% der Bilder Ausschuss sind !
    Selbst bei 500 mm Brennweite ist man vor solchen Spuren dann nicht sicher :-)))

    LG Peter
  • Moni R 6. Januar 2010, 16:41

    stark sieht das aus!!
    lg moni
  • Josef Käser 6. Januar 2010, 16:25

    Vielen Dank für die Anmerkungen!
    @Helmut: So sind die auf allen Einzelbildern zu sehen, hab sie einfach vor dem stacken weggestempelt.

    @Christian: Die müssen auch in der Sommermilchstrasse zu sehen sein. Auf meinen Bildern sind die Spuren bei Deklination -6° 53‘ bis – 7°, also in einem engen Bereich (muss ja so sein). Die Position in Deklination ist dabei abhängig von der geografischen Breite das Aufnahmeortes. Würden unsere Fernrohre auf dem Äquator stehen, so müssten die Spuren durch den Zenit verlaufen.
    Die Position der Satelliten müsste bei mir in der Sommermilchstrasse etwas südlich vom OH M11 verlaufen. Mit kurzen Brennweiten gehen die Spuren im Gewimmel der Milchstrassensterne möglicherweise verloren und bei längeren Brennweiten sind dort keine sehr attraktiven Fotoobjekte?!?!

    @Ruth: Ja da habe ich auch gestaunt was da alles am Himmel herumfliegt.

    @Roswitha: Unter die Erde kriechen würde ich nicht, zu viel Schönes wäre dann verborgen:-). Zum Beobachten was auf der Erde läuft sind diese Satelliten übrigens schlecht geeignet da sie mit ca. 36‘000 km über der Erde zu weit weg sind. Die geostationären Satelliten dienen dem Fernsehempfang und der Kommunikation allgemein. Wenn du mal in ein fernes Land telefonierst, geht wohl das Signal auch über einen solchen Satelliten.

    @Claus-Dieter: Im Streifen wo die Satelliten stehen dürfte das Rechnen kaum viel nützen. Die sind ja wie auf der Schnur aufgereiht (siehe Link). Wobei wohl über den bewohnten Gebieten die Dichte eher grösser ist als beispielsweise über dem Pazifik.

    @ Wolfgang: Gegen die Flieger hilft eine lange Brennweite, bei meinem 2 Meter Newton steuern die Piloten freundlicherweise meist seitlich vorbei:-)))
    LG Sepp
  • Claus-Dieter Jahn 6. Januar 2010, 11:42

    Hallo Josef,
    da die Satelliten scheinbar immer an der gleichen Stelle am Himmel stehen,wirst Du wohl um diese Strichspuren zu vermeiden rechnen müssen:-)
    Die Positionen der Satelliten sind ja bekannt,also mußt Du vermeiden,Aufnahmen zu machen,wenn das Objekt sich gerade in der Nähe von Satelliten befindet.
    Auf was man nicht alles achten muß.....:-))
    VG Cl.-D.
  • Agapy 6. Januar 2010, 9:42

    da man zuerst auf das Bild schaut und dann erst auf den Text, habe ich im ersten Moment natürlich gestutzt als ich diese Striche sah. Interessant wie Du das jetzt herausgearbeitet und erklärt hast. Ja, ich denke wir wissen im allgemeinen nicht viel, was sich dort oben schon an Satelliten herumtreibt und u.a. auch die Erde und das Treiben darauf beobachtet. Wer sich verstecken will, geht am besten unter die Erde:-)
    LG Roswitha
    LG Roswitha
  • Ruth U. 6. Januar 2010, 9:10

    Super interessant ist das alles, Sepp, ich staune mal wieder, für mich als Laie ist das sowieso Hexerei :-))
    LG Ruth
  • Christian Rigel 5. Januar 2010, 22:26

    Hallo Sepp
    ja das ist eine "verhexte" Sache mit diesen Satellitenspuren :-))
    Auf den Aufnahmen zum Orionmosaik hatte ich auch zu Hauf solcher Striche auf den Rohaufnahmen.
    Warum diese in der Orionregion besonders häufig auftreten ist mir noch ein Rätsel. Die Satellitenspuren müssten doch am Sommerhimmel (z.B. auch in der oft fotografierten südlichen Milchstrasse) genau so häufig zu entdecken sein. Weiss da jemand Rat ?
    LG Christian

  • Helmut - Winkel 5. Januar 2010, 22:07


    Lieber Sepp,

    herzlichen Dank an Dich und
    Christian für die Aufklärung und
    Erläuterung, wie diese Strichspuren
    entstanden, die nun sehr deutlich sichtbar
    sind.

    LG Helmut