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Eine Tafel aus dem berühmten Werk Johann Friedrich Naumanns (1780-1857) über die Vögel Mitteleuropas

Eine Tafel aus dem berühmten Werk Johann Friedrich Naumanns (1780-1857) über die Vögel Mitteleuropas

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

Eine Tafel aus dem berühmten Werk Johann Friedrich Naumanns (1780-1857) über die Vögel Mitteleuropas

Der Sohn des ebenfalls vogelkundlich interessierten Bauern Johann Andreas Naumann (1724-1826) interessierte sich schon früh für das Zeichnen von Vögeln. Noch zu Lebzeiten hat er ein großes, mehrbändiges Werk herausgegeben, in dem bis heute die Ornithologen wichtige Dinge - vor allem von heute seltenen Vögeln - nachsehen können. Die abgebildete Tafel ist über 100 Jahre alt.
Das Naumann-Museum im Köthener Schloß zeigt eine Menge von Originalpräparaten aus Naumanns Herstellung und alles mögliche Dazugehörige, unter anderem seine Eiersammlung. Es muß wohl sehr sehenswert sein.

Ich habe eine neue "Rubrik" für fc-fotos eröffnet: "(Merk-würdiges) aus alten Büchern" (nicht umsonst mit Bindestrich. Die eigentliche Bedeutung des Wortes habe ich als kleines Kind schon von meinem Großvater erfahren . . .).

Hier nun eine der feinen Lithographien und ein Zitat aus dem o.g. "Naumann" - "Vierte Unterordnung: Schlammbohrer (!), Limicolen", Kapitel Mornell-Regenpfeifer:
"Das Fleisch oder Wildbret des Mornellregenpfeifers ist das zarteste und wohlschmeckendste von allem Federwild, und nach vieler Schmecker Urteil dem des Haselhuhns noch weit vorzuziehen. Das der Waldschnepfe, der großen und kleinen Bekassine, selbst das der Mittelschnepfe . . . nicht ausgenommen, läßt es weit hinter sich. . . . , daß es zum Genuß desselben keiner Zähne bedarf . . . - . . . das leckerste Gericht, das man sich denken kann. Eine Veränderung im Jagdwesen hiesiger Gegend hat die Sache ein wenig in Vergessenheit gebracht."
Nur zu verständlich - bei noch 4-9 Brutpaaren in Mitteleuropa (in Deutschland keines) bei einem Weltbestand von geschätzt 10000 bis 40000 Paaren.

Bengt Berg hat in seinem Buch "Mein Freund, der Regenpfeifer" dem Vogel Láhol (samische Bezeichnung) ein Denkmal gesetzt.

Früher war die Vogelforschung mt Sicherheit ohne erlegte Exemplare oder Eiersammlungen nicht denkbar.
Auch der Vogelmaler Audubon ("Birds of America") hat bis zu hundert Vögel am Tag geschossen - es werden nicht gerade die häufigsten gewesen sein . . . Aber auch er hat uns mit Wasserfarben und Kreide - um die leuchtenden Farben zur Geltung zu bringen - gemalte, herrliche Bilder hinterlassen.


19.7.2013

Kommentare 3

  • Dr.Thomas Frankenhauser 19. Juli 2013, 23:31

    Heute kosten die etwa 12 Bände komplett um 2000 Euro.
    Ich habe nur den einen über Regenpfeifer.
    Und noch aus meiner Schulzeit hektografierte, blaue Antiquariatslisten, in denen mir fast alle Dinge als Schüler zu teuer waren. Gegen heutige Preise der alten schönen Bücher ein Pfennigspreis!
    Da hätten wir eigentlich gar nicht arbeiten müssen, wenn wir die heute verkaufen würden!
    Auf dem Trödelmarkt in Vorarlberg wurde damals auch ein Kochbuch aus dem 18. Jhdt. angeboten. Mir waren die 100 Mark (!) zu viel; heute kostet das Buch mit Sicherheit das Zwanzigfache!
    Trotzdem einen schönen Sonntag!
    LGT
  • Andreas E.S. 19. Juli 2013, 22:13

    Wenn ich dieses Bild sehe könnte ich vor Ärger heulen, denn mir wurde als Lehrling im Buchhandel das Werk von Naumann antiquarisch angeboten. Aber es war mir mit 60 DM Monatslohn doch zu teuer und ich mußte verzichten. Besitzt du das Werk?
    Es ist eine sehr gute Idee, Fotos aus alten Büchern zu reproduzieren.
    Einen schönen Sonntag nach überstandenem Samstag.
    LG Andreas
  • Daniela Boehm 19. Juli 2013, 19:50

    Toll gezeigt :) LG Dani

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Objektiv Canon EF-S 18-135mm f/3.5-5.6 IS
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