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Eine Schmiede in Ostpreußen...

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blind lense


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Eine Schmiede in Ostpreußen...

...muß diese Lok reparieren können. So soll Robert Garbe einmal gesagt haben. Damit sprach er die Unkompliziertheit der Konstruktion der späteren P8 an. Damals ging Garbe noch davon aus, daß die Lok für 110 km/h zugelasssen wird und somit wäre es eine Schnellzuglokomotive geworden. Aber die Erwärmung der Lagerzapfen war größer als erwartet und die Geschwindigkeit wurde auf 100 km/h reduziert. Die und damit meine ich " d i e " Personenzuglokomotive schlechthin war geboren.

Was das Reparieren betrifft, so hatte Garbe Recht behalten. Eine ostpreußischen Schmiede zeigt das Bild zwar nicht, aber sehr deutlich erkennt man das Drehgestell der P8. Allerdings benötigten wir zwei Autokräne, um das Drehgestell auszubauen. Was aber nur nötig war, weil unsere Achssenke noch nicht funktionsfähig ist. Alles andere war im wahrsten Sinne des Wortes Kleinkram.

Original oder Fälschung 2
Original oder Fälschung 2
blind lense


Warum wurde das Drehgestell überhaupt ausgebaut? Nun, nachdem die Antriebsräder neue Radreifen bekommen haben, stimmte die Höhe des Drehgestells bezogen auf den Lokomotivrahmen nicht mehr. Da, wo im Bild die Flamme sichtbar ist, befindet sich einer von insgesamt vier Bolzen, die das Drehgestell auf den Achslagern tragen. Diese Bolzen müssen unterfüttert werden, damit der Höhenausgleich wieder hergestellt wird. Alle Bolzen gingen leicht heraus nur dieser wollte nicht. Aber mit etwas Erwärmen und da triff wieder Garbes Satz von der Einfachheit der Konstruktion zu, ließ sich auch dieser Bolzen leicht ausbauen.

Nach vier Stunden reiner Arbeitszeit, einschließlich der erforderlichen Anpassung der Unterlagen auf der Drehbank, war das Drehgestell wieder an seinem angestammte Platz. Das spricht für die Zuverlässigkeit der Konstruktion.

Kommentare 4

  • Andreas Pe 31. Januar 2011, 13:47

    Schön,hier auch mal was von der Arbeit hinter den Kulissen zu sehen und zu erfahren.
    VG Andreas
  • Michael PK 1. Januar 2011, 17:53

    In diesem Sinne-Prost Neujahr und Gesundheit und Glück wünscht Dir Michael
  • Eurocity 15. Dezember 2010, 1:17

    Wenn auch mein Ururgroßonkel nicht viel für das fahrende Personal übrig hatte (zugige Führerstände und Tender ohne Windschutz) so waren seine Loks wenigstens wirtschaftlich und wartungsfreundlich. Wenn es sein musste (z.B. bei vespäteten Kurswagen nach Schweden via Sassnitz) rannte die P8 auch mal 120. Nur den Bereich zwischen 110 und 115 km/h sollte man so schnell wie möglich hinter sich bringen.
  • Steffen°Conrad 14. Dezember 2010, 19:39

    Grobe Schlosserei, so gefällts mir.
    Eine Schmiede in Ostpreussen wär jetz 2 Meter hoch eingeschneit ;-))
    vgconni

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