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F.N. Guttwein


kostenloses Benutzerkonto, Bochum

Die "Schwebende"

Der Brunnen mit einer weiblichen Zentralfigur - vom Künstler als "Schwebende" bezeichnet, in Bochum auch als Jungmädchenbrunnen bekannt, befindet sich im Rosengarten des Stadtparks in Bochum. Entworfen wurde er von dem Architekten Eugen Schmohl (1880-1926) unter Mitwirkung (Brunnenfiguren) des Bildhauers Wilhelm Gerstel (1879-1963). Der Bochumer Brunnen wurde von der heute noch existierenden Firma "Steinbruch- und Steinmetzbetrieb Zeidler & Wimmel" (Berlin, mit Zweigeschäft in Düsseldorf) ausgeführt und zunächst auf der Düsseldorfer Ausstellung GeSoLei im Jahre 1926 im Hof des Düsseldorfer Hauses präsentiert. Anschließend, nach Beendigung der Ausstellung am 15. Okt 1926, wurde er von der Stadt Bochum käuflich erworben und wurde dort wohl Ende 1926 im Rosengarten im Stadtpark aufgestellt.
Der Brunnen besteht aus einer steinernen Schale aus Gaubüttelbrunner Muschelkalkstein, in deren Mitte sich eine Plattform befindet, die eine Kugel trägt. Auf der Kugel befand sich eine Bronzefigur, eine junge nackte schreitende Frau darstellend, die in Richtung des Teiches, also nach Westen, ausgerichtet war. Als weitere bildliche Darstellungen sind an der Plattform Köpfe angebracht: zwei weibliche und zwei männliche, jeweils im Wechsel in die 4 Himmelsrichtungen schauend, außerdem 4 kleine Fische (Delphine), deren Maul nach unten zeigte und jeweils auf einem Kopf endete. Das Wasser sprudelte sowohl aus den 4 Fischmäulern als auch aus 4 auf Lücke dazu befindlichen Öffnungen in der Kugel.

Aus alten Fotos von etwa 1938 geht hervor, daß die ursprüngliche Schale ausgeprägte vertikale Einbuchtungen aufwies, die zudem farblich abgesetzt waren, so dass der Eindruck einer Muschelschale entstand. Die Zentralskulptur war anfangs wohl nur mit dem rechten Fuß auf der Kugel befestigt, später dann mittels eines an die Kugelrundung angepassten Flansches, jetzt mit einer Kugelkalotte. Während einer Umgestaltung des Rosengartens etwa Mitte der 90er Jahre verschwand die zentrale Bronzefigur, kurz danach waren auch die vier Fische demontiert. Der Brunnen war lange Zeit defekt, ist aber seit dem 19. Oktober 2007 wieder renoviert in Betrieb.

Kommentare 6

  • Gisela Gnath 10. Dezember 2011, 5:03

    Im Laufe der Zeit wurde ja ganz schön dran rumgemacht...aber so wie jetzt ist sie auf jeden Fall sehenswert!!!
    lg Gisela
  • Kirsten G. 8. Dezember 2011, 22:25

    ein sehenswertes Motiv und eine interessante Geschichte...du hast uns den Brunnen fein präsentiert und man achtet tatsächlich auf die Kleinigkeiten.
    Lg
    Kirsten
  • Hirschvogel 8. Dezember 2011, 20:25

    Ist ein schönes Motiv....ich weiß selber wie das ist - man achtet ganz fix auf Kleinigkeiten nicht mehr - diese Laterne - wenn die noch komplett drauf wäre würde es sicher besser wirken...:-((( .... nich traurig sein - solche Sachen passieren mir auch ständig.
    Gruß Andreas
  • Lachemo 8. Dezember 2011, 20:22

    Den schönen Brunnen gut fotografiert. Text und Rahmen passen klasse dazu.
    HG
    Thomas
  • † Ingrid Sihler 8. Dezember 2011, 19:06

    Die Aufnahme ist Dir klasse gelungen in dieser Perspektive,
    wurde die Bronzefigur bzw. die Fische absichtlich ent-
    fernt oder einfach gestohlen für welche Zwecke auch
    immer, schön, dass man den Brunnen wieder renoviert
    hat, sieht schon beeindruckend aus, dieses Kunstwerk

    glg
    Ingrid
  • Charly 8. Dezember 2011, 18:39

    Schöne Bildgestaltung. Interessanter Text.
    Und auch der gewählte Rahmen passt!
    LG charly

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Exif

Kamera Canon PowerShot A720 IS
Objektiv Unknown 5-34mm
Blende 4
Belichtungszeit 1/160
Brennweite 5.8 mm
ISO 80